Gütersloh. Auf den Außenbahnen wächst beim FC Gütersloh nach dem Spiel gegen die TSG Sprockhövel wohl erstmal kein Gras mehr. Ein Dribbling bleibt im Kopf.

Und plötzlich lag er drin. Der eine oder andere Fan auf der Tribüne des Stadions im Gütersloher Heidewald dürfte in der 15. Minute der Partie des FC Gütersloh gegen die TSG Sprockhövel ein wenig aufgeschreckt und aus seinen Gedanken gerissen worden sein. Denn anders als es die sehr müde Anfangsphase vermuten ließ, jubelten die Gäste aus Sprockhövel auf einmal lautstark.

Einen Freistoß von der Auslinie hatte die TSG in den Strafraum gelöffelt, an der Fünfmeter-Linie hatte sich Dominik Wasilewski davongestohlen, wurde unverständlicherweise zentral völlig alleingelassen und ließ den Ball über seinen Scheitel ins Tor rutschen.

TSG Sprockhövel gibt die Führung direkt wieder her

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Und dafür, dass nur wenige Sekunden später auch schon Scooters „Maria, I like it loud“ aus den Lautsprechern in Gütersloh dröhnen sollte und der FC direkt zum 1:1 ausglich, hatte zuvor nun wirklich gar nichts gesprochen.

Auf der linken Seite kratzte ein Gütersloher den Ball aber gerade noch so von der Grundlinie in die Mitte, TSG-Keeper Hendrik Höh, wollte Kevin Freiberger beim Abschluss am kurzen Pfosten hindern, schaffte das auch. Der Ball fiel Freiberger aber ein weiteres Mal vor der Füße und dieser schoss ihn oben unter die Latte ins Tor.

FC Gütersloh dreht die Partie – doch die TSG kommt zurück

Danach flachte die Partie wieder ab, nahm sich 20 Minuten lang eine Pause ohne nennenswerte Aktion, um dann den nächsten Doppelschlag parat zu haben. Nach einem langen Schlag war Gütersloh rechts außen durch, düpierte TSG-Rechtsverteidiger Levin Müller.

Die Hausherren brachten den Ball sofort in die Mitte, wo erneut Freiberger eingelaufen war und problemlos die Führung erzielte. Da haben wir total geschlafen“, sagte TSG-Trainer Yakup Göksu nach der Partie.

Doch diesmal war es die TSG, die direkt zurückschlug. Auch Jasper Stojan spielte einen langen Ball auf die rechte Außenbahn. Dort spielte Agon Arifi eine flache Hereingabe direkt vor das Tor, wo Joshua Perea Torres zum 2:2 traf.

Auf außen klaffen Lücken

Damit aber noch nicht genug. Nun reihte sich eine Torchance an die nächste. Zunächst scheiterte Gütersloh nur ganz knapp am Außennetz, dann war wieder einmal Freiberger zur Stelle – wie beim ersten Tor kam der Ball über links in den Strafraum gespielt und der Torjäger Güterslohs hielt den Fuß hin.

Die TSG offenbarte dabei auf den Außenbahnen einmal mehr Probleme.

„Wir wussten aber trotzdem, dass hier weiterhin was drin war“, so Göksu.

FC Gütersloh griffig – aber nicht effektiv

Im zweiten Spielabschnitt spielte sich das Geschehen vor allem im Mittelfeld statt. Rassige Zweikämpfe wurden geführt, Torchancen gab es aber wenig. Der FC Gütersloh machte den etwas ideenreicheren Eindruck, die TSG hatte Probleme mit dem aggressiven Pressing der Gastgeber.

Bis zur 75. Minute passierte jedoch nichts, weil der FCG meist den letzten Pass nicht an den Mitspieler brachte. Und als Bestrafung drehte Deniz Duran einmal auf, schnappte sich den Ball im Mittelfeld rund 30 Meter vor dem Tor, dribbelte erst nach rechts, dann nach links. Gleich sechs (!) Gütersloher sahen dabei mehr oder minder zu, griffen nicht richtig an. Duran bedankte sich mit einem platzierten Schuss ins kurze Eck.

Dabei blieb es. Ein Punkt, mit dem die TSG zum Abschluss der Oberliga im Jahre 2022 durchaus gut leben kann.

„Es ist ein verdienter Punktgewinn. Wir haben fünf bis zehn Minuten gebraucht, um ins Spiel reinzukommen und hatten vielleicht einen Ticken zu viel Respekt vor dem Namen. Aber ab der 10. Minute haben die Jungs langsam gemerkt, dass sie spielen können und dürfen. Sie haben gut die Kugel laufen lassen, wurden immer selbstbewusster“, sagte Göksu.

FC Gütersloh - TSG Sprockhövel 3:3 (3:2)

Tore: 0:1 Wasilewski (15. Minute), 1:1 (16.), 2:1 (41.), 2:2 Perea Torres (42.), 3:2 (45.), 3:3 Duran (76.);

TSG Sprockhövel: Höh - Müller, Stojan, Eurich, Arifi (74. Hendel) - Cakir (59. Steffens), Michels - Dogan, Perea Torres (60. Gilani), Duran (91. Albayrak) - Wasilewski (85. Sauer)

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