Hattingen. Märkisch-Vorsitzender Rainer Schröter ist schlecht auf die Verwaltung zu sprechen. Es geht um eine fünfstellige Summe, Duschen und die Talstraße.
Es herrscht dicke Luft zwischen der DJK Märkisch Hattingen und der Sportverwaltung der Stadt. Der Verein macht harte Vorwürfe, die Stadt jedoch streitet diese ab. Unter anderem geht es um eine fünfstellige Summe.
2019 eröffnete die DJK Märkisch Hattingen als sechster Verein der Stadt seinen Kunstrasenplatz, auf den der Klub lange gewartet hatte.
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Fünf Jahre zuvor hatte es die ersten Gespräche zwischen der Stadt und dem Verein gegeben. Mittlerweile ist die DJK Märkisch längt heimisch geworden auf der Anlage an der Holthauser Straße. Etwas Ärger über den Ablauf des Baus und deren Finanzierung gibt es aber immer noch.
DJK Märkisch Hattingen wirft der Stadt eine nicht vollständige Aussage vor
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Die Stadt beteiligte sich damals am Bau des Platzes mit 182.000 Euro. Den Rest – circa 240.000 Euro – zahlte der Verein. Aber: „Das Konstrukt der Finanzierung hängt immer noch nach. Hier wird den Vereinen von Seiten der Stadt gesagt, dass die Vereine ja die Umsatzsteuer für ihren Anteil zurück bekommen würden. Was nicht gesagt wird, ist, dass die Umsatzsteuer nur für die Zeiten, in denen der Sportplatz von Senioren-Mannschaften genutzt wird, zurückgezahlt wird“, so Schröter.
Im Fall der DJK Märkisch Hattingen, die deutlich mehr Junioren- (85,2 Prozent), als Seniorenteams (14,8 Prozent) im Spielbetrieb hat, ergibt dies einen großen Unterschied. „Für uns heißt dies, dass wir über 30.000 Euro mehr finanzieren müssen, als ursprünglich kalkuliert. Da wir als letzter Verein einen Kunstrasenplatz gebaut haben, hätte dies auch bei der Stadt bekannt sein und uns auch so kommuniziert werden müssen“, ärgert sich Schröter.
Jessica Krystek, Pressesprecherin der Stadt Hattingen entgegnet auf diesen Vorwurf: „Die Stadt ist grundsätzlich nicht dazu befugt, steuerliche Auskünfte zu geben. Eine Aussage zu möglichen Steuerrückzahlungen wurde von der Stadt nicht getroffen.“
Erreichbarkeit und die Renovierung in der Kabine sind weitere Kritik-Punkte
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Es gibt weitere Streitpunkte. So sagt Schröter, dass das Sportamt schlecht erreichbar sei und Antworten lange auf sich warten lassen würden, was Krystek mit einem erhöhten Aufkommen an Nachfragen und einer angespannten Personalsituation begründet.
Zudem merkt Schröter an, der Verein habe drei Jahre lang auf neue Bänke in der Umkleidekabine warten müssen, obwohl die alten Bänke über 30 Jahre alt gewesen und scharfkantig abgebrochen gewesen seien. Die Stadt habe aber auf Anfragen stets ausweichend reagiert. Es hieße, erst sie kein Geld da, dann, dass es sich kein Mitarbeiter während der Pandemie anschauen könne, dann, dass die Stadt nicht zuständig sei. Dies hätte sich erst geändert, als Schröter eine der Bänke zu einer Sportausschusssitzung mitgebracht hätte.
Dazu sagt Krystek: „Es ist kein Geheimnis, dass die Sportstätten der Stadt Hattingen in keinem optimalen Zustand sind. Die finanzielle Situation ist und bleibt angespannt, sodass die Investitionen in die Sportanlagen immer nach Prioritäten abgewägt werden müssen. Trotzdem konnte die Stadt 2021 zusätzliche finanzielle Mittel zur Verfügungs stellen, um Projekte wie das der Umkleidebänke zu bewerkstelligen.“
Die letzte Information zum Thema der Duschen gab es am 26. Oktober
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Zum Thema der erst kalten und dann komplett abgestellten Duschen, bei dem sich die DJK Märkisch Hattingen nicht genug auf dem Laufenden gehalten fühlt, und bei dem zuletzt Legionellen-Befunde für Unruhe sorgten, heißt es vonseiten Krysteks: „Die Stadt stand zu jedem Zeitpunkt aktiv und im regelmäßigen Austausch mit den Vereinen. Die Vereine wurden zum Thema Duschen zuletzt am 26. Oktober informiert und über den aktuellen Sachstand der Legionellen-Beprobungen, sowie die davon betroffenen Sportstätten in Kenntnis gesetzt. Seitdem haben sich keine zusätzlichen Erkenntnisse aufgetan. Die Vereine werden weiterhin zeitnah auf dem Laufenden gehalten.“
Sporthalle Talstraße und die Frage nach Containern
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Bleibt noch der Streitpunkt der Turnhalle Talstraße, welche für den Sportbetrieb gesperrt ist, weil sie für die Unterbringung von Geflüchteten benötigt wird. Unter anderem spielen die Handballer der DJK Märkisch – also der Ruhrbogen Hattingen – eigentlich in der Talstraße und musste nun umziehen.
Schröter ärgert sich darüber, dass sich die Stadt nicht selbst aktiv um alternative Hallenzeiten gekümmert habe, die Kosten der Umzüge und etwaige Zusatzkosten an den Vereinen hängenbleiben würden und dass sich nicht um Container zur Unterbringung von Geflüchteten gekümmert worden sei.
Hier entgegnet Krystek, dass es zur Anschaffung von Containern schlicht keinen politischen Beschluss gegeben habe: „Der Flüchtlingszustrom sorgt in Hattingen und anderen Kommunen dafür, dass die Städte kurzfristige Lösungen zur Unterbringung finden mussten, um schnell handlungsfähig zu bleiben. Alle stehen hier vor dem gleichen Problem. So wurden Bestandsimmobilien und darauf folgend Turnhallen umgenutzt um diese kurzfristig für die Geflüchteten zur Verfügung zu stellen.“
Die Stadt habe zu allen Vereinen Kontakt aufgenommen, um Ersatzzeiten zu ermöglichen. Klar sei aber auch, dass nicht jede Hallenzeit eins zu eins ersetzt werden könne. Krystek: „Wir sind hier auf die Kooperation der anderen Vereine angewiesen. Für die nicht abgeholten Vereinsmaterialien hat die Stadt ein Unternehmen beauftragt und die Gegenstände eingelagert.“
Schröter aber sagt: „Die Probleme sehe ich in der Verwaltung. Das Engagement der Politik ist absolut vorhanden und in den letzten Jahren noch gewachsen. Auch die Zusammenarbeit mit den Hausmeistern klappt reibungslos. Die Kooperation mit dem SSV ist sehr gut. Leider hat man in Hattingen den Eindruck, dass Vereinsarbeit keinen Stellenwert hat.“
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