Sprockhövel. Die TSG Sprockhövel und die Sportfreunde Siegen liefern sich ein aufregendes Spiel. Mit packenden Zweikämpfen, einem Debüt einer verrückten Szene.
Ein Luxusproblem, wie es sich ein Trainer nur wünschen kann, sorgte bei Yakup Göksu für kreisende Gedanken unter der Woche.
Deniz Duran oder Ishak Dogan? Was ist mit Dominik Wasilewski? Und gehört Zugang Joshua Perea Torres in der ersten Partie, in der er spielberechtigt ist, direkt in die Startformation? Nur für drei von seinen vier offensiven Optionen war ein Stammplatz drin. Knifflig, wenn man bedenkt, dass Duran zuletzt sehr gut drauf war, Dogan der Mann für besondere Momente und Wasilewski der einzige richtige Stoßstürmer im Kader ist.
TSG Sprockhövel gelingt die frühe Führung
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Dass Perea Torres, der vor der Saison aus der Kreisliga A von Osmanlispor Dortmund kam, tatsächlich sofort von Anfang an gegen die Sportfreunde Siegen spielte, und Dogan zunächst auf der Bank Platz nahm, überraschte bei dieser Auswahl dann doch etwas.
Nach nur acht Minuten aber, hatte Perea Torres gezeigt, was seinen Coach zu dieser Entscheidung veranlasste. Über links hatte die TSG das Spiel überladen, mit einem kurzen Pass wurde der offensive Mittelfeldspieler, der sich hinter Wasilewski und Duran bewegte, freigespielt, legte den Ball auf seinen rechten Fuß und zielte ganz genau unten links ins Tor: 1:0 für Sprockhövel – was für ein Einstand.
Einmal zittert die TSG Sprockhövel gegen die Sportfreunde Siegen
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Die Sprockhöveler machten gegen die Sportfreunde Siegen einen wachen, aggressiven Eindruck und spielten beflügelt von der Führung weiter nach vorne. Halbchancen gab es zahlreich, der Ball zischte jedoch meist über das Tor oder an jenem vorbei, Agon Arifis Volleyschuss, Sprockhövels beste Möglichkeit zu erhöhen, wurde gerade noch abgefälscht.
Die tief im Abstiegskampf steckenden Gäste aus dem Siegerland hatten zunächst so ihre Probleme, ins Spiel zu kommen. Beinahe hätten die Hausherren sie dann aber selbst in die Partie geholt. Zunächst wurde ein Konter Millimeter vor der Strafraumlinie mit unfairen Mitteln gestoppt, der folgende Freistoß flutschte Hendrik Höh durch die Handschuhe, Jasper Stojan rettete auf der Linie.
Dominik Wasilewski und Marcel Weiß verpassen die Erhöhung
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Danach aber, war es wieder die TSG Sprockhövel, die einen Tick präsenter war. Fünf Minuten vor der Pause ging es schnell und mit ganz wenigen Ballkontakten nach vorne. Am Ende verpasste Wasilewski die Hereingabe im ersten Versuch und traf beim zweiten grätschend nur das Außennetz. Kurz danach: Doppelpass mit Hacken-Einsatz zwischen Duran und Stojan, Duran legt den Ball in den Strafraum, Marcel Weiß versucht es artistisch und wieder wackelt das Netz, wieder aber geht der Ball knapp vorbei.
„Wir haben richtig gut reingefunden, hatten das Spiel unter Kontrolle und müssen das zweite und dritte nachlegen“, sagte Göksu nach Spielende zur ersten Hälfte.
In der zweiten Hälfte spielt die TSG Sprockhövel weiter nach vorne
Im zweiten Spielabschnitt machte die TSG so weiter, statt zu verwalten und die Siegener kommen zu lassen, schlugen sie die Bälle weiter nach vorne, provozierten Standardsituationen und gingen auf das 2:0.
Trotz des ordentlichen Auftritts und des optischen Übergewichts, blieb es knapp. Trainer Göksu reagierte und brachte Dogan für Wasilewski, Perea Torres rutschte in die Sturmspitze.
Sportfreunde Siegen überraschen Sprockhövel beim Ausgleich
Doch das Tor fiel auf der anderen Seite – und das kurios. Die TSG-Spieler bekam einen Freistoß zugesprochen, berührten den Ball leicht, waren aber der Ansicht, der Freistoß sei noch nicht ausgeführt. Anders sahen das die Siegener und auch Schiedsrichter Philip Roedig.
Die Sportfreunde spitzelten den Ball weg, starteten gegen verdutzte Sprockhöveler den Konter und legten ausgerechnet in dieser Situation ihre beste Aktion des Spiels hin. Schnell ging es nach vorne, mit Kurzpassspiel kamen sie in den Strafraum, der erste Versuch wurde abgefälscht, der zweite war drin. Kein Wunder, dass dieser Treffer noch für reichlich Diskussion sorgte.
„Er steht auf, tippt den Ball leicht an, im ihn dann zu spielen. Wenn der Schiedsrichter das so sieht, muss er auch sehen, dass der Abstand des Gegenspielers keine neun Meter betrug. Das Gegentor war völlig unnötig“, ärgerte sich Göksu.
Marcel Weiß spricht von einem anstrengenden Spiel, Göksu freut sich über den Punkt
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Die Schlussphase hatte es in sich. Auf dem Platz, den Trainerbänken und den Tribünen war die Stimmung nun aufgeheizt. Es war klar, wenn ein Team dieses Spiel noch gewinnt, dann das, welches die überschwappenden Emotionen besser kanalisiert bekommt. Die Bälle segelten in die Strafräume, auf beiden Seiten wurde es gefährlich. Sprockhövel traf den Pfosten, Siegen schoss erst knapp drüber, dann ins Tor – alles jedoch aus Abseitsposition. In der 83. Minute fehlten Perea Torres nur zwei Zentimeter Körpergröße um sein Debüt zu krönen.
So blieb es aber beim 1:1-Unentschieden – mit dem die TSG aufgrund der ersten Stunde nicht zufrieden sein kann. Aufgrund der Schlussphase dann aber irgendwie doch.
„Wir sind selbst schuld, verlieren ein bisschen den Faden und die Zweikämpfe. Durch ihre langen Bälle haben sie uns in Bedrängnis gebracht. Am Ende haben wir zwar zwei Punkte liegengelassen, aber auch mal nicht verloren. Wir hätten mehr draus machen müssen und können, aber es ist wichtig, den Punkt mitzunehmen“, so der Trainer.
Auch Mittelfeldspieler Marcel Weiß sah es ähnlich: „Es war ein anstrengendes Spiel. Dadurch, dass Siegen mit langen Bällen agiert hat, waren die Wege weiter und der Kraftaufwand höher. Am Ende hat uns die Kraft verlassen, das war der ausschlaggebende Punkt.“
TSG Sprockhövel - Sportfreunde Siegen 1:1 (1:0)
Tor: Perea Torres (8. Minute), 1:1 (70.)
TSG Sprockhövel: Höh - Multari, Dagott, Stojan, Hendel (83. Sauer) - Arifi (57. Müller), Cakir, Weiß (85. Steffens) - Perea Torres - Duran, Wasilewski
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