Hattingen. Neuer Trainer der Handball-Sieben des TuS Hattingen, Kai Müller, muss noch vier Abgänge verkraften. Wie turbulent die vergangene Spielzeit war.

Lange Zeit mischte der TuS Hattingen in der vergangenen Saison in der Handball-Verbandsliga vorne mit. Auch viele Experten sahen die Mannschaft von Trainer Kai Henning nach einem exzellenten Saisonstart als Aufstiegsanwärter an. In der Abschlusstabelle aber landeten die Hattinger lediglich auf dem vierten Rang. Das war sicherlich einerseits enttäuschend, andererseits aufgrund einer zwischenzeitlich immer größer werdenden Ausfallliste aber auch durchaus nachvollziehbar.

Kai Henning, der zum Ende der Spielzeit bereits zur TG Voerde wechselte, blickt noch einmal auf die Spielzeit zurück. Der neue Trainer, Kai Müller, richtet sein Augenmerk dagegen natürlich bereits auf die kommende Saison.

Chance zum Aufstieg war für den TuS Hattingen gegeben

Kai Henning macht auch im Nachhinein noch einmal deutlich, dass seine Mannschaft durchaus das Zeug zum Aufstieg hatte. „Vom Potenzial her waren wir sicherlich die beste Mannschaft der Liga. Die verletzungs- und krankheitsbedingten meist langfristigen Ausfälle von gleich fünf Leistungsträgern – Linus Grossmann, Kai Werthebach, Valentin Bieber, Magnus Neitsch und Tom Gusewski – konnten wir aber einfach nicht kompensieren“, nennt der Übungsleiter den Hauptgrund, warum sein Team dann doch nicht ganz vorne landete.

Kai Henning ist nun kein Trainer der Verbandsliga-Sieben des TuS Hattingen mehr.
Kai Henning ist nun kein Trainer der Verbandsliga-Sieben des TuS Hattingen mehr. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Unerfahrenheit einiger Spieler und auch nicht immer die richtigen Entscheidungen von der Bank aus hätten zudem dazu geführt, dass man sich das Leben zwischendurch auch selbst ab und zu schwer gemacht und so wichtige Punkte unnötig abgegeben habe, wie zum Beispiel beim 29:29 im Spitzenduell gegen Tabellenführer HVE Villigst-Ergste und kurze Zeit später beim 29:30 gegen TG Rote Erde Schwelm.

Kai Henning bedankt sich für den fairen Umgang mit seinem Wechsel

„Dass wir zudem einige Spiele trotz unserer Anträge auch in der Coronazeit nicht verlegt bekommen haben und wir mit einer nicht wettbewerbsfähigen Mannschaft auflaufen mussten, kam natürlich erschwerend hinzu“, fügte Kai Henning noch an. Sein Fazit: „Unter den gegebenen Umständen haben wir noch eine sehr gute Platzierung erreicht. Ich kann den Jungs nur ein Riesenkompliment machen.“

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Henning bedankte sich auch noch einmal beim Vorstand für die gute Zusammenarbeit und den Umgang mit seinem Wechsel zu seinem Stammverein TG Voerde. Henning: „Das hatte wirklich Stil, da gibt es kein Nachkarten, da ist nichts hängen geblieben. Wir bleiben in Kontakt, und ich freue mich schon auf ein Wiedersehen mit allen beim EN-Cup.“ Dann wird bei den TuSlern mit Kai Müller bereits Hennings Nachfolger auf der Bank sitzen.

Kai Müller bereitet das Team nun intensiv vor

Der neue Trainer hat kürzlich mit den ersten intensiven handballspezifischen Trainingsstunden in der Halle den zweiten Teil der Vorbereitung auf die neue Spielzeit eingeläutet. Allerdings ist der Kader urlaubsbedingt noch etwas ausgedünnt. Das Hauptaugenmerk ist deshalb eher auf die zweite Augusthälfte gerichtet. Mit dem bisherigen Ablauf zeigt er sich aber durchaus einverstanden.

„Auch die weniger schönen Einheiten wurden von den Jungs prima umgesetzt. Da gab es weder bei den Läufen noch den anderen athletischen Übungen irgendein Murren. Ganz im Gegenteil. Die Spieler waren von selbst darauf aus, auch körperlich ein gutes Fundament für die Saison zu legen“, zeigte sich Kai Müller vom Engagement seiner Schützlinge angetan.

Kai Müller ist nun der neue Trainer des TuS Hattingen.
Kai Müller ist nun der neue Trainer des TuS Hattingen. © Funke Foto Services | Rainer Raffalski

Im Trainerteam selbst hat es keine weiteren Veränderungen gegeben. Torwarttrainer Achim Bieber ist ebenso weiter mit dabei wie auch Uli Schwartz. „In einem Gespräch haben wir schnell einen guten Weg gefunden, die Kompetenzen zu bündeln“, so Müller, zu dessen Staff neben dem langjährigen Mannschaftsbetreuer Dirk Kuhnhenn mit Denise Wieczorek auch eine neue Physiotherapeutin gehört.

Weitere Veränderungen im Kader der Verbandsliga-Sieben

Auch auf der Spielerseite hat sich beim TuS noch einiges getan. „Zunächst sah es so aus, als sollten wir mit Torwart Valentin Bieber und Jannis Sinnemann nur zwei Spieler verlieren. In letzter Zeit sind mit Matthias Sinnemann (Studium in Münster), Jakob Jäger (Auslandsaufenthalt), Philipp Gräf (Stand-by) und Peer Oberste-Lehn (Handballpause) aber doch noch einige hinzugekommen“, bedauert Kai Müller die weiteren Abgänge. Auch mit dem langzeitverletzten Torjäger Kai Werthebach kann der Coach vorerst noch nicht rechnen.

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Auf der (externen) Zugangsseite ist es dagegen bei Torhüter Felix Botte vom Ligakonkurrenten HSG Hohenlimburg und Jannis Oberbossel vom Wittener TV geblieben. Da steht die Tür bei den TuSlern für weitere, so Kai Müller, „sinnvolle Ergänzungen“, noch offen. Zudem gehört jetzt auch Maurice Bruder vom eigenen Bezirksligateam ab sofort zum Kader der ersten Mannschaft. Und Jannis Jedhoff, zuletzt nur sporadisch am Ball, ergänzt das Torhütergespann.

Neuer Trainer formuliert seinen Ausblick noch sehr vorsichtig

Müller: „Jannis und Maurice sollen an das Verbandsligateam herangeführt werden. Die beiden benötigen dafür aber sicher noch etwas Zeit. Man darf nicht erwarten, dass sie uns auf Anhieb verstärken. Gut ist, dass wir mit Felix Botte einen neuen Torwart gefunden haben und mit Michael Frorath und Jannis Jedhoff nun über ein festes Trio verfügen.“

Der neuen Spielzeit blickt Kai Müller noch zurückhaltend entgegen. „Natürlich wollen wir so viele Spiele wie möglich gewinnen. Die gegebenen Umstände lassen eine genauere Zielsetzung aber noch nicht zu. Meine Freude auf die Arbeit hier beim TuS ist jedenfalls ungebrochen. Wir werden die verbleibende Zeit bis zum Saisonstart gut nutzen, um eine gute Basis für ein gutes Gefühl zu legen.“

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