Hattingen. Im Spitzenspiel gegen die HVE Villigst-Ergste läuft es zunächst richtig gut. Doch das Blatt wendet sich, die Schlussphase ist turbulent.

Das Spitzenspiel der Handball-Verbandsliga (Staffel 3) blieb ohne Sieger: 29:29 endete das Duell der beiden zuvor verlustpunktfreien Mannschaften TuS Hattingen und HVE Villigst-Ergste. Das Duo bleibt also mit nunmehr 11:1, beziehungsweise 9:1-Punkten an der Tabellenspitze ganz eng beieinander. Der TuS hat als Zweiter ein Spiel weniger ausgetragen.

Der Rahmen in der Kreissporthalle passte. Die Besucherzahl, die Stimmung, das Spielniveau und auch die Leistung des Schiedsrichtergespanns waren der mit Spannung erwarteten Partie zwischen den beiden führenden Mannschaften durchaus angemessen. Und am Ende kann man auch von einem gerechten Ergebnis sprechen.

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Das tat jedenfalls auch Hattingens Trainer Kai Henning. „Das Resultat geht schon in Ordnung. Natürlich waren wir dem Sieg ein gutes Stück näher und haben eigentlich einen Punkt liegen gelassen. Leider hat es zum Schluss aber nicht ganz gereicht“, spielte der TuS-Coach auf den 29:27-Vorsprung und den Ausgleichstreffer zum 29:29 zwei Sekunden vor dem Abpfiff an.

Schachzug des Gegners geht auf

Die Gäste hatten zunächst nach einer Zeitstrafe für Kai Werthebach in Überzahl den Anschlusstreffer zum 28:29 erzielt. Als der TuS dann wieder vollzählig war und die Gäste ihrerseits in Unterzahl gerieten, war der Erfolg für die Hausherren greifbar nahe. HVE-Trainer Tobias Genau nahm dann den Torhüter heraus und schickte einen siebten Feldspieler auf die Platte. Der Schachzug ging auf. Die Freude beim Gegner darüber war riesengroß.

Mit entscheidend war, dass es den Gastgebern nach einem furiosen Beginn und einer richtig starken ersten Halbzeit im zweiten Abschnitt im Zusammenspiel der Abwehr mit den Torhütern nicht mehr gelang, die Offensivreihe der Gäste aus Schwerte im Griff zu behalten. Neunzehn der 29 Treffer erzielte Villigst-Ergste nach dem Wechsel.

Aus der linken Rückraumposition kommt der TuS Hattingen kaum zu Toren

Zudem war es auffällig, dass aus der linken Rückraumposition beim TuS kaum Torgefahr heraufbeschworen wurde. Kai Werthebach, sonst fast immer einer der treffsichersten Schützen bei den TuSlern, ging völlig leer aus. Auch der allerdings noch etwas angeschlagene Philipp Gräf konnte da nicht in die Bresche springen.

Hattingens Trainer Kai Henning hat sein Team angefeuert, es kassierte aber noch den Ausgleich zum 29:29.
Hattingens Trainer Kai Henning hat sein Team angefeuert, es kassierte aber noch den Ausgleich zum 29:29. © FUNKE Foto Services | Biene Hagel

Dabei hatte es für die noch immer ohne Linus Grossmann antretenden Hattinger so gut begonnen. Mit einem wahren Feuerwerk überrannten die Schützlinge von Kai Henning ihre wie erstarrt erscheinenden Gegenspieler. Noch nicht einmal zwölf Minuten waren gespielt, da lag der TuS schon mit 7:1 in Front.

Michael Frorath im Tor verlieh der kompakt und aggressiv verteidigenden Abwehr viel Halt und mit überfallartigem Tempohandball ging es blitzartig in die Offensive und dort zielstrebig und effektiv zur Sache. Zur Pause führten die TuSler immerhin noch deutlich mit 14:10.

Nach der Halbzeit holen die Gäste aus Schwerte noch einmal auf

Wie bereits beschrieben änderte sich das Bild nach dem Seitenwechsel aber grundlegend. Die HVE-Defensive um Abwehrchef Pascal Wix konnte die Angriffsbemühungen der TuS-Sieben immer öfter unterbinden und kam dadurch selbst viel besser ins Offensivspiel.

Der Anschluss wurde frühzeitig hergestellt, und zwischenzeitlich gingen die Gäste sogar in Führung. Der TuS schien dann aber doch auf die Siegerstraße einzubiegen, ehe quasi mit dem Schlusspfiff noch ein Punkt verloren ging.

So haben sie gespielt

TuS Hattingen – HVE Villigst-Ergste 29:29

„Spielfilm“: 5:0, 7:1, 8:5, 12:7, 14:10 (Hz.), 16:15, 20:20, 24:25, 29:27, 29:29.

TuS: Bieber, Frorath; Jonas Jäger, Gräf (1), Matthias Sinnemann (1), Gusewski (7), Kilfitt (6/5), Werthebach, Jannis Sinnemann, Neitsch (7), Dobrodt (6), Oberste-Lehn, Wichmann (1), Bothmann, Filla.

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