Hattingen. Der Ex-Bundesliga-Profi des VfL Bochum und Trainer bei der SG Welper und Hedefspor Hattingen lehnt Angebote aus mehreren Gründen ab.
Er spielte in der Bundesliga für den VfL Bochum und mehrere Jahre in der dritthöchsten Spielklasse für den VfL Gevelsberg, den SuS Hüsten und den TuS Schloß Neuhaus. Peter Kursinski hat im Hattinger Fußball aber vor allem als Trainer seine Spuren hinterlassen. Mit Unterbrechungen stand er 14 Jahre lang als Verantwortlicher an der Seitenlinie der SG Welper. Seine zweite und letzte Station als Trainer in Hattingen verbrachte er bei Hedefspor.
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Seinen größten Erfolg feierte er in seinem letzten Trainerjahr, mit Hedef stieg er 2013 von der Bezirks- in die Landesliga auf. Dass er im Jahr 2011 überhaupt Hedefspor übernahm, war eine große Überraschung. „Selbst als ich die Gespräche mit Hedef aufgenommen hatte, hätte ich niemals gedacht, dass ich das wirklich machen würde“, sagt Peter Kursinski. „Aber auf jede meiner Forderungen wurde eingegangen. Ich habe bei Hedefspor Hattingen einmal alles auf links gekrempelt und es hat funktioniert. In Welper haben das viele Leute nicht verstanden. Beim Einkaufen wurde ich über Wochen hinweg ignoriert. Manche haben sich gewünscht, dass ich bei Hedef scheitere.“
Im zweiten Jahr unter Kursinski ist Hedefspor Hattingen kaum noch zu stoppen
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In seinem ersten Jahr lief es auch noch ein wenig holprig, die Mannschaft landete auf Rang sieben. Doch spätestens in der Rückrunde der zweiten Spielzeit funktionierte alles wie am Schnürchen. Am Ende stand der verdiente Aufstieg. „Es war nicht einfach. In unserer Mannschaft hatten wir Spieler aus vielen verschiedenen Ländern und Kulturen, doch es war immer meine Stärke, eine geschlossene Einheit zu formen. Das ist das allerwichtigste“, sagt der Ex-Profi.
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Um den Erfolg herzustellen, musste Kursinski auch immer wieder schwierige Entscheidung fällen. Eine davon war Hedefspor-Legende Cetin Aydin aus der Mannschaft zu nehmen. „Yavuz Derin und Cetin waren hervorragende Einzelspieler, doch kamen zusammen nicht wirklich klar“, sagt der 64-jährige Kursinski. Er setzte auf Derin und das zahlte sich im Verlauf der Spielzeit aus. „Aber Yavuz war nicht so einfach. Einmal wollte ich ihn als linken Mittelfeldspieler aufstellen und nicht wie gewohnt als Spielmacher. Er wollte das nicht und hat sich dann im Training gar nicht von der Stelle bewegt, also habe ich im nächsten Spiel ganz rausgelassen.“ Das habe ihm in der Seele wehgetan, doch dies sei wichtig für die Mannschaft gewesen, so Kursinski.
Kursinski: „Ich bin mit den schwierigen Spielern immer gut zurechtgekommen“
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Yavuz Derin war aber nicht sein einziger Spieler, der als ein schwieriger Typ galt. „In Welper habe ich ja auch Thorsten Henke trainiert oder auch Remzi Aydin, der bei den Welperaner Zuschauern nicht gut ankam, weil er so wenig gelaufen ist“, so Kursinski. Doch er habe es immer geschafft, diese Spieler in die Mannschaft zu integrieren. Wichtig sei es gewesen, alle Spieler gleich zu behandeln, sagt er.
Als Trainer der SG Welper feierte Kursinski ebenfalls einen Aufstieg, gleich in seinem ersten Jahr schaffte er mit den Grün-Weißen den Sprung aus der Kreisliga A in die Bezirksliga. Das war im Jahr 1993. „Leider sind wir zu lange in dieser Liga geblieben“, sagt Peter Kursinski. Mehrfach waren die Welperaner der Landesliga nahe, doch immer fehlte der entscheidende Schritt. Besonders bitter sei es in dem Jahr gewesen, als am Ende ein einziger Punkt zu Spitzenreiter Hagen 11 gefehlt habe, sagt Peter Kursinski.
Das Ende der Trainerzeit in Welper
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Zu diesem Zeitpunkt war das Ende von Kursinski als Trainer in Welper aber bereits besiegelt. „Ich hatte schon im Winter dieser Spielzeit meinen Abschied angekündigt, ich wollte immer den größtmöglichen sportlichen Erfolg, doch Welper war ganz zufrieden in der Bezirksliga“, erklärt Kursinski. „Mit etwas Abstand verstehe ich das sogar, auch damals gab es schon nur wenige Ehrenamtliche und der Aufwand wäre eine Klasse höher sicher noch höher gewesen.“
Der Aufstiegscoach verzichtet auf das dritte Jahr bei Hedefspor
Mit Hedefspor wäre Kursinski gerne ins dritte Jahr gegangen. „Die Mannschaft war wirklich charakterstark, aber das Umfeld hat sich verändert und da musste ich egoistisch handeln und Schluss machen, auch wenn es schmerzhaft war.“
Also hörte er ein Jahr früher auf als geplant. Er habe immer vorgesehen, mit 58 seine Karriere zu beenden, sagt er. „Ich wollte nicht tot von der Trainerbank fallen“, so Kursinski, und deshalb lehnte er auch weitere Angebote ab. „Hedef und Welper wollten mich ja später zurückholen. Bei Welper habe ich sogar einmal kurz überlegt, aber dann habe ich es zum Glück nicht gemacht. Ich hätte Kämpfe führen müssen, für die ich zu alt bin. Außerdem wäre es schwierig gewesen, mich in die jungen Spieler hineinzuversetzen. Genau das ist aber entscheidend.“