Hattingen. Der Torjäger von Hedefspor Hattingen ist auch mit 37 Jahren noch eine Stütze im Team. Bereits in der Jugend war er torgefährlich.
23 Minuten sind im A-Kreisliga-Spiel zwischen dem SuS Wilhelmshöhe und
Hedefspor Hattingen
bereits verstrichen.
Ilhan Tas, Torjäger der Hattinger
, hat bisher kaum einen Ball aus der Nähe gesehen. Beinahe zufällig fällt ihm die Kugel dann aber im gegnerischen Strafraum auf den Fuß. Tas schließt umgehend ab und trifft. 1:0 für Hedefspor. Und bei diesem Ergebnis bleibt es auch nach 90 Minuten. Für Ilhan Tas war dies aber nicht das einzige Tor an dem letzten Fußballwochenende im Oktober.
Keine 24 Stunden zuvor stand er auch schon auf dem Fußballplatz, diesmal für die zweite Mannschaft von Hedef im C-Liga-Spitzenspiel beim SV Herbede III. Und wieder hatte der 37-jährige Routinier großen Anteil am Hattinger 2:1-Sieg. Das wichtige 1:0 erzielte er per Strafstoß.
Hattinger schießt in der A-Jugend 70 Tore
Das Toreschießen liegt Tas im Blut, schon in der Jugend schoss er Tor um Tor. Anfangs für den VfL Winz-Baak, dann in der A-Jugend für die DJK Märkisch Hattingen. In anderthalb Jahren schoss er für die Blau-Gelben, die von Michael Witt trainiert wurden, 70 Tore. Zusammen mit Sascha Schneider und Pierre Flagmeyer lehrte er den Gegnern das Fürchten. „Wir hatten damals eine wirklich sehr gute Mannschaft und die Kreisliga A war damals noch verdammt stark“, so Tas.
Seine Torbilanz ließ andere Vereine aufhorchen und im Dezember 2001 streckte Veli Kutlu, damals Trainer von Hedefspor Hattingen, seine Fühler nach Tas aus, der zu diesem Zeitpunkt erst wenige Spiele bei den Senioren bestritten hatte. Am Rande des WAZ-Pokals in Sprockhövel fanden die ersten Gespräche zwischen Tas und Kutlu statt. „Veli hat mich mit seiner Art überzeugt und dann bin ich zu Hedef gewechselt“, erklärt Ilhan Tas. „Aber es war klar, dass ich irgendwann bei dem Verein landen werde. Mit Hedefspor hatte ich schon immer eine Verbindung. Mein Vater hat dort schon im Tor gespielt und irgendwann wollte ich selber da spielen.“
Stürmer Tas wird wichtiger Bestandteil bei Hedefspor Hattingen
Tas wurde schnell zu einem wichtigen Bestandteil von der Elf von Coach Veli Kutlu. Im Sommer 2003 schoss der damals pfeilschnelle Angreifer sein Team bis ins Finale der Hattinger Stadtmeisterschaft und sich selbst an die Spitze der Turnier-Torjägerliste. Das Endspiel gegen den PSV Ennepe verpasste Tas aber, weil er an dem Tag mit seinen Eltern in den Urlaub fuhr. „Ilo hat nach dem Spiel aus dem Auto heraus angerufen“, erzählt Kutlu. „Seine erste Frage war aber nicht wie das Finale ausgegangen ist, sondern ob er Torschützenkönig geworden ist. Da haben wir uns alle verwundert angesehen und mussten lachen.“ Tas wurde Torjäger des Turniers und Hedef holte mit einem 1:0-Sieg den ersten Stadttitel auf dem Feld.
„Mein schönstes Erlebnis mit Hedefspor war aber definitiv der Aufstieg von der Kreisliga A in die Bezirksliga“, sagt Tas. „Wenn ich daran denke, bekomme ich noch heute Gänsehaut.“ Die Hattinger legten in der Saison 2005/2006 einen schwachen Start mit zwei Niederlagen hin, doch sie steigerten sich, und zum Ende der Spielzeit lieferten sie sich ein Duell mit Amac Spor Dahlhausen um die Meisterschaft. „Wir mussten jedes Spiel gewinnen, Amac Spor hat uns extrem unter Druck gesetzt. Wir wussten, dass jedes Tor einen Unterschied ausmachen kann. Es war ein Drama bis zum letzten Spieltag, doch als wir es geschafft hatten, gab es kein Halten mehr.“
Routinier zieht sich in die unteren Spielklassen zurück
Hedefspor etablierte sich in der Bezirksliga und stieg unter Coach Peter Kursinksi nach ein paar Jahren sogar in die Landesliga auf. Auch dort entwickelte sich Hedefspor mit Coach Seung-Man Hong weiter. „Zu dem Zeitpunkt habe ich mich dann zurückgezogen, ich wollte nur noch ein bisschen zocken und in der dritten Mannschaft spielen“, sagte Tas. „Unter Seungi hab ich übrigens auch mein bisher letztes Training absolviert.“
Als Hedef dann aber Liga um Liga abstieg, sprang Tas wieder zur Hilfe. „Plötzlich waren nur noch sechs Spieler da, da musste ich einspringen“, so Tas. Und deshalb spielt er auch noch heute, trainiert hat er seitdem aber trotzdem nicht mehr. „Ich spiele ja meist zweimal am Wochenende, da verkraftet mein Körper kein Training mehr.“ Die Tore macht er aber weiter.
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