Hattingen. Peter Kursinski und Hansi Wagner haben schon viele große Spiele zwischen Welper und TuS erlebt. Auch am Sonntag werden sie wieder dabei sein.
- Auf dem Platz an der Marxstraße steigt am Sonntag das große Hattinger Traditionsderby
- In der Vergangenheit ging es für beide Mannschaften schon um Meisterschaft und Klassenerhalt
- Welper steht aktuell vor dem TuS Hattingen, doch einen richtigen Favoriten gibt es nicht
Das große Hattinger Traditionsderby wird am Sonntag auf dem Platz an der Marxstraße angepfiffen. Die SG Welper erwartete den TuS Hattingen. Wenn in der Vergangenheit die Grün-Weißen auf die Rot-Weißen trafen, dann waren das nie irgendwelche Durchschnittsspiele.
Meist waren die Partien brisant, oft ging es um Meisterschaft oder Klassenerhalt. Peter Kursinski (61) und Hansi Wagner (67) haben schon viele Derbys erlebt. Kursinski als Trainer der SG Welper, Wagner als Trainer, aber auch als Spieler des TuS Hattingen. Wir sprachen mit den beiden Derby-Experten.
Steigt am Sonntag auf dem Platz an der Marxstraße das Hattinger Spiel des Jahres?
Wagner: Ja klar. Das ist das Derby, das man herbeisehnt. Allein deshalb ist es schon gut, dass Welper wieder in die Bezirksliga aufgestiegen ist. Ich hätte mir nur gewünscht, dass am Sonntag der Erste gegen den Zweiten spielt. Oder der Zweite gegen den Dritten. Aber leider ist der TuS ja ein bisschen zurückgefallen.
Kursinski: Es ist das große Hattinger Derby, das Spiel mit der größten Brisanz. Und eigentlich treffen ja die auch die beiden, über die Jahrzehnte gesehen, besten Hattinger Mannschaften aufeinander. Natürlich weiß ich auch, dass Niederwenigern in der Landesliga spielt und dass Niederwenigern aktuell sicher besser ist als Welper und TuS. Doch das Spiel Welper gegen den TuS hat einfach die größere Tradition.
Welches Derby ist denn Ihnen persönlich noch in Erinnerung.
Kursinski: Das aus dem Jahr 2009. Da war der TuS lange klarer Tabellenführer, ist dann aber eingebrochen. Welper hat aufgeholt, und an der Marxstraße gab es dann ein absolutes Topspiel vor großer Kulisse. Michael Backhaus hat damals das 1:0 für Welper geschossen. Aber aufgestiegen sind wir am Ende dann leider auch nicht, weil wir am letzten Spieltag gegen Hagen 11 nur 0:0 gespielt haben. Und dann gab es auch noch ein Spiel unter nicht so schönen Vorzeichen. Da war ich aber nicht mehr Trainer in Welper. Welper hat durch ein Eigentor ganz unglücklich gegen den TuS verloren und ist dann letztlich abgestiegen.
Wagner: Ich erinnere mich an ein Spiel im Althoff-Stadion. Vor der Saison war ich als 18-Jähriger von der SG Welper zum TuS gewechselt. Das Spiel in Welper war für mich dann nicht so schön, da musste ich mir einiges anhören. Und ich weiß auch noch, dass wir uns einmal geärgert haben, dass es kein Derby gab, obwohl beide Mannschaften in der Bezirksliga spielten. Da war ich Trainer beim TuS, und wir sind aufgestiegen. Wir wurden dann aber in die Gelsenkirchener Staffel eingeteilt, und Welper spielte in der Hagener. Das war aus meiner Sicht ein Unding.
Wer hat denn nach Ihrer Meinung am Sonntag die besseren Chancen, wer gewinnt das große Traditionsderby?
Kursinski: Diese Derbys sind immer völlig offen. Ganz egal, wo die Mannschaften in der Tabelle stehen. Man weiß nicht, wie es ausgeht. Das ist ja das Besondere an diesen Spielen. In personeller Hinsicht ist Welper sicher etwas stärker, doch ich habe gehört, dass es wohl Verletzungsprobleme gibt. Ich weiß nicht, wie das Spiel ausgeht, aber ich denke, dass Welper am Ende der Saison vor dem TuS Hattingen stehen wird. Zum Aufstieg wird es aber wohl nicht reichen, weil nach meiner Meinung Wanne das Rennen macht. Der TuS läuft dann so um Platz fünf ein.
Wagner: Ich denke, dass Welper etwas besser besetzt ist. Aber das hat in Derbys ja nicht immer etwas zu sagen. Da geht es darum, auf den Punkt topfit zu sein, da geht es auch um die Tagesform. In diesen Derbys hat es ja auch schon viele Überraschungen gegeben. Eine Tipp traue ich mir nicht zu.