Gladbeck. Nach dem Abstieg muss Wacker Gladbeck wieder in der Kreisliga C ran. Für den Vorsitzenden sind andere Dinge wichtiger als der Wiederaufstieg.

„Wir haben keine Angst vor der B-Liga.“ Das sagte vor ziemlich genau einem Jahr Sebastian Schwarz, der damalige Trainer von Wacker Gladbeck. Die Butendorfer waren gerade als Tabellendritter der C1 in die Kreisliga B aufgestiegen. Und sie hatten gehofft, in dieser Spielklasse zu bleiben. Daraus wurde aber nichts. In der nächsten Saison ist Wacker wieder ganz unten.

  • Wacker Gladbeck ist nach einjähriger Zugehörigkeit zur B-Liga wieder abgestiegen
  • In der neuen Saison plant der Verein mit zwei Seniorenteams
  • Eine Personalentscheidung ist längst gefallen: Kevin Lüttig bleibt Trainer

Die Mannschaft von Trainer Kevin Lüttig beendete die Saison mit gerade einmal elf Punkten auf der Habenseite und einem Torverhältnis von 27:97 auf dem 13. Tabellenplatz. Diese magere Ausbeute reichte längst nicht, um die B-Liga zu halten.

Wie geht es nun an der Burgstraße weiter? Will der Traditionsverein aus Butendorf, der 2020 sein 100-jähriges Bestehen gefeiert hat, sofort und mit aller Macht wieder zurück in die Kreisliga B? „Nein“, antwortet der Wacker-Vorsitzende Alexander Jagielski prompt, „wir wollen erst einmal wieder Konstanz reinbringen. Zuerst geht es darum, eine Mannschaft zusammenzukriegen. Und die soll dann wieder regelmäßig trainieren und Spaß am Fußball haben.“

Spieler von FSM Gladbeck kehren an den Hartmannshof zurück

Ein Team zusammenzubekommen, das dürfte nicht das Problem darstellen, auch wenn die Spieler von FSM Gladbeck, die sich in der Winterpause den Butendorfern angeschlossen haben, wieder an den Hartmannshof zurückkehren. „Das“, betont Alex Jagielski, „war ja von Anfang an so besprochen worden.“

Personalmangel herrscht laut dem Vorsitzenden gleichwohl nicht. Er betont: „Wir sind gerade dabei, die Saison für zwei Mannschaften zu planen. In zwei, drei Wochen werden wir genau wissen, wie es aussieht.“

Der direkte Wiederaufstieg ist für Alexander Jagielski, Chef von Wacker Gladbeck, kein Ziel.
Der direkte Wiederaufstieg ist für Alexander Jagielski, Chef von Wacker Gladbeck, kein Ziel. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Fest steht: Wacker Gladbeck wird im Seniorenbereich auch weiterhin auf Sparflamme laufen. Alex Jagielski erklärt im Gespräch mit der WAZ klipp und klar: „Wir investieren in die Nachwuchsarbeit und ganz bestimmt nicht in eine Söldnertruppe.“

Wacker Gladbeck war vielversprechend in die Saison gestartet

Die Aufstiegsmannschaft habe zu gut zwei Dritteln aus Spielern der eigenen Jugend bestanden. Umso verwunderlicher war und ist es für Jagielski, dass diese Mannschaft sich dann „quasi selbst zerlegt hat“. Einige Spieler hätten den Verein verlassen, andere seien irgendwann schlicht und ergreifend nicht mehr gekommen.

„Wir haben so viele Treffen gehabt“, sagt der Wacker-Chef. Und: „Ich habe keine Ahnung, warum das so gelaufen ist. Eigentlich hätte dieses Team die Klasse halten können.“

Dass die Butendorfer tatsächlich konkurrenzfähig waren, haben sie zu Saisonbeginn bewiesen. Zum Auftakt bezwangen sie den SV Hansa Scholven, der nach der Hinrunde Tabellendritter war, nämlich mit 4:3. Und am dritten Spieltag trotzte Wacker der Drittvertretung des BV Rentfort, dem späteren Meister und Aufsteiger, ein 1:1 ab. Danach allerdings lief erst einmal nichts mehr zusammen beim Burgstraßen-Team.

Kevin Lüttig bleibt Trainer von Wacker Gladbeck

Ungeachtet dessen keimte im Winter etwas Hoffnung auf. Gleich mehrere Spieler von FSM Gladbeck - die Braucker hatten ihre Mannschaft ja aus der Kreisliga A1 abgemeldet - schlossen sich nämlich Wacker an. „Das waren aber“, so Jagielski, „zum Großteil Spieler, die im Jahr zuvor mit der Zweiten von FSM in der Kreisliga B auch um den Klassenerhalt gekämpft haben und keine Bezirks- oder Kreisliga-A-Spieler.“

Dennoch: Wacker sendete zu Beginn der Rückrunde ein starkes Lebenszeichen in Form eines 2:1-Erfolges über den SV Hansa Scholven. In der Folge holte die Mannschaft bis zum Saisonende jedoch nur noch vier Pünktchen. Der Abstieg war bereits frühzeitig besiegelt. Nun geht es in der Kreisliga C weiter, und damit wie schon erwähnt, wieder ganz unten.

Eine wichtige Entscheidung ist an der Burgstraße längst gefallen: Kevin Lüttig bleibt Trainer der ersten Mannschaft. Womit auf diesem Posten schon einmal für eine gewisse Konstanz gesorgt ist, nachdem in der vergangenen Saison erst das Aufstiegs-Trainergespann Christian Wolf/Sebastian Schwarz und anschließend Wilhelm Alfs/Kevin Hoffmann und schließlich Dennis Wroblewski das Wacker-Team trainiert hatten.

Wacker Gladbeck hat die Jugendabteilung neu aufgebaut

Wacker Gladbeck hat in der Vergangenheit schon deutlich bessere Zeiten erlebt. Einige Jahre lang spielte der Klub immerhin in der Bezirksliga um Punkte, zuletzt in der Saison 2006/2007. Danach gehörte die erste Mannschaft sieben Jahre hintereinander der Kreisliga A an. Dann folgte der Abstieg in die Kreisliga B und schließlich der Absturz in die Kreisliga C.

Erfolgreich waren die Butendorfer dagegen mit ihrer Nachwuchsarbeit. Obwohl der Verein nur über einen Ascheplatz verfügt, gelang der Neuaufbau der Jugendabteilung. In der vergangenen Saison hatte Wacker eine B-Jugend (mit dem SV Zweckel), C-, D-, zwei E- und eine F-Juniorenmannschaft om Spielbetrieb.

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