Gladbeck. Justin Kirstein vom BV Rentfort schließt sich zur neuen Saison Adler Union Frintrop an. Wo der Torwart den Essenern aufgefallen ist.

Die Hallenstadtmeisterschaft in Gladbeck Anfang dieses Jahres war erst einmal die letzte, bei der Justin Kirstein als Torwart und sogar auch als Torschütze des BV Rentfort brillierte. Der 26-Jährige wechselt im Sommer zur DJK Adler Union Frintrop. Dass dem so ist, hat offenbar auch mit Kirsteins Leistung bei den Titelkämpfen auf dem Parkett zu tun.

Marcel Cornelissen, Trainer des Essener Oberligisten DJK Adler Union Frintrop und früherer Coach des BVR, war Mitte Januar nämlich mal wieder in Gladbeck zu Gast. Er hatte einen starken Rentforter Schlussmann gesehen. Justin Kirstein verrät: „Der Corne (Spitzname von Cornelissen, d. Red.) kam auf mich zu nach der Stadtmeisterschaft.“ Und seit diesem Gespräch, so der Keeper weiter, sei es in seinem Kopf „hin- und hergegangen“.

Inzwischen herrscht Klarheit, Justin Kirstein entschied sich trotz großer Verbundenheit zu seinem Heimatverein BV Rentfort für einen Wechsel. Großartig überrascht, sagt er, hätte das beim BVR aber niemanden mehr.

Auch der TuS Haltern war an Kirsteins Verpflichtung interessiert

Kirstein: „Mir ist die Entscheidung alles andere als leichtgefallen. Aber ich möchte mal gucken, wofür es reicht bei mir.“ Warum wagt der Mitzwanziger, der über Rentfort hinaus als starker Torwart bekannt ist, erst jetzt den Schritt in eine höhere Spielklasse? „Das ist eine gute Frage“, entgegnet der auch vom Westfalenligisten TuS Haltern umworben gewesene Gladbecker. „Es war nie wirklich eine Option für mich. Aber ich weiß nicht, ob ich nochmal so eine Chance bekomme. Gerade auch nach der Verletzung, die ich hatte.“

Marcel Cornelissen, Trainer der DJK Adler Union Frintrop, kennt Justin Kirstein seit vielen vielen Jahren. Er war schon in der F-Jugend dessen Coach beim Gladbecker Verein BV Rentfort.
Marcel Cornelissen, Trainer der DJK Adler Union Frintrop, kennt Justin Kirstein seit vielen vielen Jahren. Er war schon in der F-Jugend dessen Coach beim Gladbecker Verein BV Rentfort. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Ein Wadenbeinbruch und Syndesmoseriss hatten Kirstein Ende 2022 zu einer halbjährigen Pause gezwungen. „Da habe ich nicht mit dem Gedanken gespielt, ich will irgendwann noch mal weg von Rentfort“, gesteht er. Die schwere Verletzung damals ist nun allerdings mit ausschlaggebend gewesen für die Entscheidung, zur DJK Adler Union zu wechseln.

Kirstein: „Ich habe gar keine Beschwerden mehr, es kann aber schnell gehen. Daher kommt jetzt auch meine Entscheidung zu sagen, komm, probiere es aus. Nachher ärgerst du dich, weil du nie weißt, was wirklich noch drin gewesen wäre.“

Marcel Cornelissen war Justin Kirsteins Trainer in der F-Jugend

Was ab Sommer in Frintrop drin ist, gilt es herauszufinden. Am Wasserturm wird Justin Kirstein jedenfalls alles probieren, um im Ligaalltag zwischen den Posten zu stehen. Auch wenn er weiß: „Es ist auf jeden Fall eine ganz andere Situation als in Rentfort. Da war ich, seitdem Martin Kyas weg ist, zwei Jahre gesetzt. Davon kann ich mich jetzt verabschieden.“

Sichere Einsätze hat ihm sein ehemaliger und künftiger Trainer Cornelissen, der übrigens in der F-Jugend auch der allererste Coach des heute 26-Jährigen an der Gladbecker Hegestraße war, nicht in Aussicht gestellt. „Aber“, so Kirstein, „ich will es zu einem offenen Kampf gestalten.“

Ich werde mit Torhütern zusammenspielen, die schon Erfahrung in der Oberliga gesammelt und wahrscheinlich auch in der Jugend höher gespielt haben.
Justin Kirstein, Torwart des BV Rentfort, der zur DJK Adler Union Frintrop wechselt

Dabei ist ihm das Risiko, sich womöglich erst einmal hintenanstellen zu müssen, bewusst: „Ich werde mit Torhütern zusammenspielen, die schon Erfahrung in der Oberliga gesammelt und wahrscheinlich auch in der Jugend höher gespielt haben. Für mich ist das alles neu. Da kann ich nicht hinkommen und sagen, ich habe den Anspruch, die Nummer eins zu sein. Aber trotzdem werde ich mich voll reinhängen.“

Dominik Stukator hat den Sprung aus Rentfort zur DJK Adler Union Frintrop geschafft

Auf die Frage, wer den Noch-Torwart in Rentfort künftig ersetzen soll, bestätigt Justin Kirstein die Ansicht seines Noch-Trainers Marc Schäfer: „Mit Stefan Kowalski ist Rentfort auf jeden Fall gut aufgestellt für die Bezirksliga.“

Zugleich warnt er: „Nur mit einem Torwart in die Saison zu starten, wäre leichtsinnig“. Das hätte man an seinem eigenen Beispiel gesehen. Nach Kirsteins Verletzung wurde Stefan Kowalski nämlich erst kurzfristig zu seiner Vertretung auserkoren. „Einen muss der Toto (Daniel Griese, Sportlicher Leiter des BVR, d. Red.) deswegen noch aus dem Hut zaubern.“

Vor Justin Kirstein hat bereits ein anderer Spieler des BV Rentfort den Schritt zur DJK Adler Union Frintrop gewagt. Vor der Saison 2023/2024 schloss sich Dominik Stukator den Essenern an. Der Stürmer hat den Sprung in die Oberliga geschafft, mit sechs Treffern führt er momentan sogar in interne Torschützenliste an.

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