Gladbeck. Handball-Drittligist VfL Gladbeck hat das Endspiel um das Erreichen der Abstiegsrunde erreicht. So ist vor dem letzten Spieltag die Ausgangslage.

Spannender geht’s nicht! Dank eines schwer erkämpften und am Ende auch erzitterten 31:30 (15:14)-Erfolgs über den TSV GWD Minden II haben die Drittliga-Handballer des VfL Gladbeck ihr Endspiel um das Erreichen der Abstiegsrunde erreicht. Am Samstag, 1. April, kommt es nun in Augustdorf gegen das Team Handball Lippe II zum großen Showdown.

„Ich hoffe, dass uns viele Fans begleiten werden“, sagte VfL-Mittelmann Jan-Bernd Kruth, der 21 Sekunden vor Schluss mit seinem Treffer zum 31:30 die einmal mehr proppenvolle Riesener-Halle kollektiv jubeln ließ. Die Gladbecker sind dank des Sieges und der 29:36-Niederlage des Teams Handball Lippe II in Ahlen wieder Tabellenelfter, ihr Vorsprung beträgt einen Punkt. Somit würde den Rot-Weißen bereits ein Unentschieden reichen, um sich für die Abstiegsrunde zu qualifizieren.

VfL Gladbeck liegt in der neunten Minute mit 3:8 zurück

Hans-Jörg Conrad, der ehemalige langjährige Obmann des VfL, schüttelte, als das Spiel gegen Minden II vorbei war, nur seinen Kopf und fasste sich theatralisch ans Herz. „Sind die eigentlich bekloppt?“, fragte er. Und vermutlich war Conrad nicht der einzige, den diese Frage beschäftigte.

Die Gastgeber hatten nach einem denkbar schwachen Start, in der insbesondere die Abwehr überhaupt nicht funktionierte und es schnell 3:8 stand (9.), immer besser ihren Rhythmus gefunden. Als wesentlicher Faktor erwies sich dabei Torwart Valentin Beckmann, der in der neunten Minute für den glücklosen Patrick Spierau kam und etliche Schüsse der nicht in Bestbesetzung angetretenen Mindener entschärfte.

Beide Mannschaften schenkten sich nichts. In dieser Szene wird sich Gladbecks Fynn Blißenbach von einem Mindener Spieler gehalten.
Beide Mannschaften schenkten sich nichts. In dieser Szene wird sich Gladbecks Fynn Blißenbach von einem Mindener Spieler gehalten. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

In der 17. Minute glückte dem Gladbecker Kreisläufer Lukas Schulte-Lünzum das Tor zum 17:17, in der 28. Minute gingen die Hausherren erstmals in Führung. Resid Dervisevic hatte zum 15:14 getroffen.

Fynn Blißenbach trifft für den VfL Gladbeck zum 28:22

Nach dem Seitenwechsel spielte der VfL stark auf und setzte sich allmählich ab. In der 52. Minute hieß es nach einem Treffer von Fynn Blißenbach 28:22. Entschieden war die Partie damit aber noch längst nicht. Die Mindener nahmen nun nämlich Max Krönung und Jan-Bernd Kruth in Manndeckung - und plötzlich zeigten die Gladbecker Nerven.

Die Gäste holten auf (26:28, 56.) und kamen schließlich, als der VfL nach Zeitstrafen gegen Jonas Luggenhölscher und Philipp Arens in doppelter Unterzahl auf der Platte stand, zum 30:30-Ausgleich. 45 Sekunden waren zu diesem Zeitpunkt noch auf der Uhr.

Sven Deffte nahm seine letzte Auszeit und stellte seine Mannschaft noch einmal ein. Mit Erfolg, Jan-Bernd Kruth kam zum Abschluss - und traf 21 Sekunden vor dem Ende zum 31:30. Die Mindener konnten ihren letzten Angriff nicht mehr nutzen. Sie sind damit abgestiegen. Der Rest war rot-weißer Jubel.

Nun kommt es in Augstdorf zum Abstiegsrunden-Endspiel

„Wir sind in der Schlussphase völlig unnötig nervös und hektisch geworden“, sagte Sven Deffte. Und: „Wir haben in den letzten Minuten dumm gespielt.“

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Egal, nun geht es nach Augustdorf, zum Endspiel um das Erreichen der Abstiegsrunde.

VfL Gladbeck: Spierau (1. - 9.), Beckmann (9. - 60.) - Arens, Sankalla (1), Winkelmann (1), Kalhöfer, Krönung (8/3), Bach, Dervisevic (3), Luggenhölscher (2), Schmiemann (3), Blißenbach (5), Kruth (6), Schulte-Lünzum (2).

Spielverlauf: 0:2 (2.), 1:4 (4.), 3:8 (9.), 4:9 (10.), 6:9 (12.), 6:11 (13.), 11:11 (17.), 12:14 (24.), 15:14 (28.), 16:15 (32.), 19:15 (34.), 20:17 (37.), 21:18 (40.), 22:19 (41.), 25:19 (44.), 26:22 (51.), 28:22 (52.), 28:26 (56.), 30:26 (57.), 30:30 (60.), 31:30 (60.).

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