Gladbeck. Die abstiegsbedrohten Drittliga-Handballer des VfL Gladbeck haben gegen Opladen verloren. Trainer Deffte ging mit seinem Team hart ins Gericht.

Die Handballer des VfL Gladbeck sind am drittletzten Spieltag der Drittliga-Saison auf den ersten Abstiegsplatz zurückgefallen. Während die Rot-Weißen sich gegen den TuS Opladen mit 18:23 geschlagen geben mussten, gewann das Team Handball Lippe II seine Heimpartie gegen Schlusslicht ASV Hamm-Westfalen II mit 34:24.

Noch vor dem Anwurf in der Riesener-Halle betonte VfL-Chef Siegbert Busch: „Wir sollten alles dafür tun, um die Klasse zu halten.“ Vom Gesamtverein gebe es Grünes Licht für die Teilnahme an der Relegation, in der ja der Gewinner in der 3. Liga bleibt. Die finanzielle Belastung könne der Klub stemmen. Busch: „Wir hätten ja auch vier zusätzliche Heimspiele und entsprechende Einnahmen.“

Um am Ende Platz elf zu erreichen, müssen in den letzten beiden Spielen gegen die direkten Mitkonkurrenten TSV GWD Minden II und Handball Lippe II allerdings zwingend Siege her. In der Begegnung mit Opladen hinterließen die VfLer jedoch nicht den Eindruck, dass sie dazu momentan in der Lage sind.

VfL Gladbeck beginnt erst in der Schlussphase Handball zu spielen

Erst in den letzten zehn Minuten, als der Vergleich entschieden war, begannen die Gladbecker Handball zu spielen. Davor war viel zu vieles Stückwerk. „Wir waren“, brachte es nach den enttäuschenden 60 Minuten VfL-Trainer Sven Deffte auf den Punkt, „viel zu mutlos, viel zu ängstlich.“

Felix Brockmann (Mitte) half im Drittliga-Heimspiel gegen den TuS Opladen mal wieder beim VfL Gladbeck aus.
Felix Brockmann (Mitte) half im Drittliga-Heimspiel gegen den TuS Opladen mal wieder beim VfL Gladbeck aus. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Vor allem im Angriff - 18 erzielte Treffer sagen eigentlich schon alles aus über die Leistung der Offensivabteilung - fiel den Gastgebern gegen die solide Deckung der Opladener nur äußerst wenig ein. Das Fehlen des erkrankten Max Krönung machte sich deutlich bemerkbar. Kein Rot-Weißer auf der Platte übernahm Verantwortung, keiner brachte Struktur ins Spiel mit Ball.

VfL Gladbeck kann noch aus eigener Kraft die Relegation erreichen

„Alle“, beschrieb es Sven Deffte anschaulich, „haben immer nur quer gespielt, alle haben die Verantwortung abgegeben.“ Er sagte weiter: „Ich hätte früher in so einer Situation vermutlich 100 Fehler gemacht, aber ich hätte wenigstens etwas gemacht.“

Ein weiteres Manko: Die Außen haben einmal mehr so gut wie gar nicht getroffen. „Wir haben vor allem von links, aber auch von rechts bestimmt zehn Chancen liegen gelassen“, sagte Sven Deffte. Und: „Das war vorne zu wenig.“

Und doch haben die Gladbecker nach wie vor die Möglichkeit, die Abstiegsrunde zu erreichen. „Wir haben es“, sagte Fynn Blißenbach, der den VfL Gladbeck in Vertretung des erkrankten Max Krönung auf die Platte führte, „immer noch in der eigenen Hand. Und wir wollen Elfter werden. Aber wenn wir so spielen wie heute, wird das nichts.“

Was VfL-Kapitän Fynn Blißenbach Hoffnung macht

Hoffnung macht ihm, dass die Zweitvertretungen aus Minden und Lemgo/Augustdorf auch mit vielen jungen Spielern antreten. Fynn Blißenbach: „Die liegen uns besser als so eine erfahrene Mannschaft wie Opladen es ist.“

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VfL Gladbeck: Beckmann (1. - 37.), Spierau (37. - 60.) - Arens, Brockmann, Sankalla (3), Winkelmann (4), Kalhöfer, Bach, Kroese (2), Dervisevic (1), Luggenhölscher (1), Blißenbach (2), Kruth (4), Schulte-Lünzum.

Spielverlauf: 0:4 (7.), 3:4 (12.), 3:6 (16.), 4:8 (21.), 6:9 (24.), 6:12 (30.), 6:14 (35.), 8:15 (36.), 9:17 (39.), 10:18 (43.), 12:21 (51.), 17:21 (59.), 18:23 (60.).

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