Gladbeck. In der Abstiegsrunde der 3. Liga wird ein Startplatz ausgespielt. Das macht sie für den VfL Gladbeck reizvoll. Was aber noch zu bedenken ist.
Die Handballer des VfL Gladbeck wissen nun, was in der Drittliga-Abstiegsrunde auf sie zukäme - falls sie sich dafür überhaupt qualifizieren. In einer Videokonferenz informierte jetzt der Deutsche Handball-Bund (DHB) die Vereine über den Modus der Playdowns. Fest steht: Die Tabellenelften der fünf Staffeln werden in der Zeit zwischen dem 15. April und 29. Mai im Modus jeder gegen jeden in Hin- und Rückspiel um einen Startplatz in der 3. Liga kämpfen. „Der sportliche Anreiz ist somit natürlich da“, betont VfL-Handballchef Tim Deffte.
Wer konkret an der Abstiegsrunde teilnehmen wird, ist jedoch noch längst nicht entschieden. Ähnlich spannend wie in der West-Gruppe, in der sich neben dem VfL Gladbeck ja auch noch der TSV GWD Minden II und das Team Handball Lippe II sehr berechtigte Chancen ausrechnen dürfen, den elften Rang zu erreichen, geht es auch in den anderen Staffeln zu.
Im Norden kämpfen die DHK Flensborg und Mecklenburger Stiere Schwerin um Platz elf, im Osten der Oranienburger HC, die Sportfreunde Söhre, HaSpo Bayreuth und der Northeimer HC, im Süden der TSV Neuhausen/Filder, HBW Balingen-Weilstetten II, die HG Oftersheim/Schwetzingen und der TV Willstätt sowie im Süd-Westen die HSG Dutenhofen-Münchholzhausen II, der TV Kirchzell, die HSG Friesenheim-Hochdorf II und der VTV Mundenheim.
VfL Gladbeck hat bis zum 30. März Zeit, um sich zu entscheiden
Können die Gladbecker eigentlich einschätzen, wie gut die möglichen Gegner oder zumindest die anderen Staffeln sind? „Wir haben“, sagt Tim Deffte und zuckt mit den Schultern, „null Vergleichswerte, wir wissen nicht, wie stark diese Gruppen und Mannschaften sind.“
Bis zum 30. März hat der DHB den Klubs Zeit gegeben für die Entscheidung, ob sie für die Abstiegsrunde melden oder nicht. „Diese Zeit werden wir uns auch nehmen“, sagt Tim Deffte, der sich zunächst einmal mit der Mannschaft austauschen wird.
Doch der sportliche Aspekt sei nur einer von mehreren, so der Leiter der Handballabteilung im VfL Gladbeck. „Wir müssen“, betont Tim Deffte, „außerdem eine Wirtschaftlichkeitsanalyse anstellen.“ Auf die Mannschaft kämen schließlich vier Auswärtsspiele in der gesamten Republik zu.
Warnendes Beispiel ist der MTV Rheinwacht Dinslaken
„Diese drei- bis sechseinhalbstündigen Reisen könnten wir nicht mit unseren Berger-Bussen absolvieren“, sagt der VfL-Handballchef. Und eigentlich müsste das Team auch das eine oder andere Mal übernachten. Da käme alles in allem eine zusätzliche hohe finanzielle Belastung auf die Handballabteilung der Rot-Weißen zu.
Ein weiterer ganz wesentlicher Punkt, den es laut Tim Deffte zu beachten gilt, ist der der Belastung der Spieler - auch mit Blick auf die Saison 2023/2024 in der 3. Liga oder in der Oberliga Westfalen: „Die Abstiegsrunde endet am 29. Mai, das ist der Pfingstmontag. Wir starten immer am 1. Juli in die Vorbereitung, das hieße, dass die Jungs nur einen Monat Zeit zur Regeneration hätten.“
Das Beispiel MTV Rheinwacht Dinslaken erwähnt Tim Deffte in diesem Zusammenhang zwar nicht, er wird es aber mit Sicherheit im Hinterkopf haben. Zur Erinnerung: In der Saison 2018/2019 absolvierten die Dinslakener einen Quali-Marathon, um die 3. Liga zu erreichen. Das Team schaffte es am Ende nicht und war in der darauffolgenden Saison in der Regionalliga Nordrhein derartig ausgebrannt und von Verletzungspech verfolgt, dass es in akute Abstiegsgefahr geraten ist.
Für den VfL Gladbeck geht es zunächst darum, Platz elf zu erreichen
Für den VfL Gladbeck geht es nun zunächst einmal darum, in der 3. Liga West den elften Tabellenplatz zu erreichen. „Das“, sagt mit Blick auf das Restprogramm Sven Deffte, der Trainer der Rot-Weißen, „wird schwer genug.“
Immerhin: Die Mannschaft um Kapitän Max Krönung hat dies in der eigenen Hand. Sie belegt derzeit mit 13:33 Punkten ja diesen elften Rang, es folgen der TSV GWD Minden II (ebenfalls 13:33) und das Team Handball Lippe II (12:34).
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Und der Spielplan will es, dass die Gladbecker, die zunächst am Samstag, 18. März, den TuS Opladen in der Riesener-Halle empfangen, danach zu Hause gegen Minden (25. März) und im Anschluss beim Team Handball Lippe II (1. April) ran müssen. Die Entscheidung könnte also erst am allerletzten Spieltag in Augustdorf fallen.
Der Spielplan des West-Vertreters
Der Deutsche Handball-Bund hat auch schon einen Spielplan der Drittliga-Abstiegsrunde erstellt und veröffentlicht. Sie beginnt am 15. April, der Vertreter des Westens hat an diesem Samstag frei. Anschließend warten auf den West-Vertreter zwei Heimspiele in Folge, zunächst geht es am 22. April gegen den Ost- und am Samstag, 29. April, gegen den Süd-Verein. Am 1. Mai wartet das Auswärtsspiel im Süd-Westen und am 6. Mai eine Heimpartie gegen den Nordvertreter.
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Am 13. Mai hat das West-Team wieder frei. Danach geht es in den Osten (18. Mai) und Süden (21. Mai). Es folgt das Heimspiel gegen den Süd-West-Vertreter (23. Mai) und zuletzt am 29. Mai die Heimaufgabe gegen das Nord-Team.
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