Gladbeck. Resid Dervisevic war beim Sieg des VfL Gladbeck über Schalksmühle der beste Spieler auf der Platte. Er lobte das Team und gab ein Versprechen.
Im Spiel bei LIT II in Nettelstedt bot er bereits eine richtig gute Leistung, in der Begegnung mit der SGSH Dragons toppte er diese noch und avancierte zum besten Mann auf der Platte der Riesener-Halle. Nach dem 24:21-Erfolg des VfL Gladbeck über den Gast aus dem Sauerland durfte sich Resid Dervisevic daher verdientermaßen über viele nette Worte freuen.
„So gut wie heute“, sagte etwa der VfL-Vorsitzende Siegbert Busch zu dem Kreisläufer, „habe ich dich noch nicht spielen sehen. Du hast in der Abwehr und im Angriff eine klasse Leistung gezeigt.“ Auch Sven Deffte, Trainer der Rot-Weißen, und sein Bruder Tim, Leiter der Handballabteilung, stimmten in den Chor der Lobenden ein.
Resid Dervisevic quittierte all diese Kommentare mit einem Lächeln. „Danke schön, aber die ganze Mannschaft war heute stark“, erwiderte der bosnische Bär bescheiden und freundlich, wie es seine Art ist - zumindest wenn er nicht auf der Platte steht.
Resid Dervisevic organisiert die Abwehr des VfL Gladbeck
Als Innenblockspieler war Resid Dervisevic gegen die SGSH Dragons sehr flink auf den Beinen. Und er packte immer wieder ganz beherzt zu. Hart, manchmal auch sehr hart, aber eigentlich stets fair. Nur eine Zeitstrafe musste der Kreisläufer in der Partie hinnehmen. Außerdem gab er Kommandos, organisierte die Abteilung des VfL, die Tore verhindern soll.
Im Angriff kam Resid Dervisevic gegen die Schalksmühler auf eine 100 prozentige Trefferquote - sechs Versuche, sechs Tore, besser geht’s nicht. Besonders sehenswert waren in der ersten Halbzeit die beiden gefühlvollen Heber zum 7:5 und 9:8, mit denen der Kreisläufer dem guten Dragons-Schlussmann Luca Jannack jeweils keine Abwehrchance bot.
Stellt sich die Frage, warum Resid Dervisevic sich plötzlich in so starker Verfassung präsentiert? „Ich habe eigentlich nichts besonderes gemacht“, sagte er unmittelbar nach der Partie gegen Schalksmühle. Was allerdings wohl nur die halbe Wahrheit ist. Der Kreisläufer hat offenbar viel für seine Fitness getan und auch Gewicht gemacht.
Der Kreisläufer hatte es anfangs nicht leicht in Gladbeck
„100-prozentig fit bin ich noch nicht“, gab Resid Dervisevic auf Nachfrage zu. Er arbeite aber daran und wolle noch ein paar Kilogramm abnehmen. Und dann gab er noch ein Versprechen ab: „Da kommt noch mehr, ich kann noch besser spielen.“
Dass Resid Dervisevic erst jetzt zu seiner Form findet, hat natürlich Gründe. Zwischendurch war es ja nicht leicht für ihn in seiner neuen Heimat. Als er vor mittlerweile vier Jahren aus Bosnien-Herzegowina zum VfL Gladbeck gewechselt ist, befand er sich körperlich in keiner wirklich guten Verfassung.
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Der Kreisläufer, der beim langjährigen Klubsponsor Gerüstbau Berger seine Brötchen mit harter Arbeit verdient, kämpfte sich aber heran - und zog sich im Sommer 2019 in einem Testspiel vor der Saison eine schwere Knieverletzung zu. Mehr als ein Jahr lang war Resid Dervisevic zum Zuschauen gezwungen. Dann kam die Coronakrise - und mit dem Virus eine weitere Zwangspause für den Bosnier und für alle Amateurhandballer. Doch das war einmal - nun scheint Resid Dervisevic bereit zu sein, beim VfL Gladbeck in der 3. Liga durchzustarten.
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