Gladbeck. Keine Fußball-WM ist umstrittener als die in Katar. Wir haben bei drei Gladbecker Fußballern nachgefragt, was sie über die Titelkämpfe denken.

Nebensache Fußball! Vor der Winter-Weltmeisterschaft in Katar wurde sehr viel diskutiert, allerdings wenig über den Sport und stattdessen über Tote auf Stadionbaustellen, die Menschenrechtslage im Gastgeberland oder einen Boykott der WM. Wir haben bei drei Gladbecker Fußballern nachgefragt, wie sie es in den nächsten Wochen halten mit den Spielen in Katar.

Timon Reschke (2. Vorsitzender/Co-Trainer 1. Mannschaft): Ich glaube, es sollte eine eindeutige Geschichte sein, jeder mit klarem Menschenverstand denkt ähnlich über die WM. Ich finde es eine Katastrophe, dass so eine Veranstaltung überhaupt in ein Land wie Katar gegeben wird, weil die Werte und die Gesetzte, die dort vertreten werden, überhaupt nicht mit dem Fußball vereinbar sind und wofür ich auch stehe.

Timon Reschke, 2. Vorsitzender des SV Zweckel, kann nicht verstehen, warum die Fußball-WM 2022 an Katar vergeben worden ist.
Timon Reschke, 2. Vorsitzender des SV Zweckel, kann nicht verstehen, warum die Fußball-WM 2022 an Katar vergeben worden ist. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Auch aus der Sicht des SV Zweckel vertritt es in keiner Weise unsere Werte und wie wir mit Sachen umgehen. So eine Bühne darf für Ansichten wie der der Kataris nicht gegeben werden. Ich werde mir die Spiele von Deutschland wohl angucken, was aber nichts daran ändert, dass die WM in Katar völlig fehl am Platz ist.

Alexander Goronczy freut sich auf ein hoffentlich tolles Sport-Event

Alexander Goronczy (Spielertrainer Adler Ellinghorst): „Ich werde die WM auf jeden Fall gucken und freue mich auf sie. Es ist ein Ereignis, was es nur alle vier Jahre gibt, deswegen ist bei mir die Vorfreude da. Wir sind immer noch in Corona-Zeiten und es ist immer noch in den Köpfen, dass man im Winter nicht viel machen kann, deswegen freue ich mich umso mehr, mit Freunden zusammen die Spiele zu gucken.

Alles Weitere zu Katar? Ja, das ist Mist. Ich glaube, die Stimmung wird auch nicht so sein wie bei anderen Weltmeisterschaften und es werden nicht so viele Fans aus den jeweiligen Ländern hinreisen. Logischerweise gibt es deutlich bessere Standorte für eine Fußball-WM als so einen Wüstenstaat, der politisch und auch menschlich anders denkt als Europa. Das probiere ich auszublenden und mich einfach auf das hoffentlich tolle Sport-Event zu freuen.

Alexander Goronczy, Spielertrainer von Adler Ellinghorst, freut sich trotz alledem auf die WM.
Alexander Goronczy, Spielertrainer von Adler Ellinghorst, freut sich trotz alledem auf die WM. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Daniel Griese (Trainer BV Rentfort III): Ganz ehrlich, ich bin, seitdem ich als Neunjähriger 1990 damals Tippkönig bei uns auf der Straße wurde, absoluter Fan. Ich freue mich alle vier Jahre auf dieses Spektakel. Dieses Jahr, das muss ich ganz ehrlich sagen, ist meine Freude verhalten. Ich finde schon, dass man seine Stimme nutzen muss, um auf die Missstände da aufmerksam zu machen.

Wenn Deutschland spielt, wird Daniel Griese den Fernseher anschalten

Und ich kann auch immer noch nicht verstehen, wie so eine WM nach Katar vergeben wird, da sieht man ja was wirklich entscheidend ist. Es ist für mich nicht nachvollziehbar. Wenn man sich ein bisschen damit beschäftigt, wie viele Menschen da gestorben sind oder wie die Lebensbedingungen da sind oder auch, was die für Statements von sich geben, ist das eigentlich nicht vertretbar.

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Mein Fazit heißt: Spielt Deutschland, werde ich bestimmt gucken, mit Kumpels zusammen. Derjenige, der da Weltmeister wird, gewinnt die unbedeutendste WM aller Zeiten.

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