Gladbeck. Der TV Gladbeck ist neuer Tabellenführer in der Volleyball-Regionalliga 2. Trainer Zaleski bleibt gelassen - und traut seinem Team doch viel zu.
Vier Spiele, neun Punkte, Tabellenplatz eins. Die Zwischenbilanz des TV Gladbeck in der Regionalliga Gruppe 2 kann sich wahrlich sehen lassen. Waldemar Zaleski, der Coach der TVG-Volleyballerinnen, bleibt aber ganz gelassen. „Das ist eine Momentaufnahme“, sagt der Trainerfuchs. Er sagt aber auch: „Meine Mannschaft spielt mittlerweile sehr stabil auf einem sehr guten Niveau.“
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Das traf auf das Revierderby gegen den TuS Herten am Sonntagabend in der Artur-Schirrmacher-Halle ohne Wenn und Aber zu. Mit 3:1 (25:22, 25:22, 28:30, 25:23) bezwangen die Gladbeckerinnen den stets ambitionierten Gast vor der in Coronazeiten stattlichen Kulisse von 200 Zuschauern. Dabei riefen die Blau-Weißen eine Topleistung ab - anders wäre der starke TuS auch nicht zu packen gewesen.
Lisa-Marie Haas punktet für den TV Gladbeck in entscheidenden Momenten
„Die Mädels“, lobte Waldemar Zaleski das Kollektiv, „haben in allen Elementen sehr stark gespielt.“ Zwei Aktive müssen gleichwohl hervorgehoben werden. Zum einen Selina Steinwartz, die als Libera in allen vier Sätzen eine formidable Vorstellung bot und folgerichtig zur wertvollsten Spielerin der Partie gewählt wurde.
Als „beachtenswert“ bezeichnete Zaleski zum anderen den vergleichsweise kurzen Auftritt von Lisa-Marie Haas im vierten Satz. Der Trainer hatte die junge Akteurin für Kapitänin Kim Smaniotto gebracht, weil diese in der Phase des Spiels im Angriff nicht mehr ganz so durchschlagskräftig war. Haas war es, sie machte in vier Angriffen drei Punkte. Zaleski: „Das war exzellent.“
Annahme des TV Gladbeck funktioniert prächtig
Dass der TV Gladbeck derzeit kaum zu knacken ist - die Begegnung mit dem TV Hörde II einmal ausgenommen - liegt vor allem daran, dass die Annahme prächtig funktioniert. Verantwortlich dafür zeichnen Kim Smaniotto, Mirka Grimm und Lisa-Marie Haas im Zusammenspiel mit einer Libera - wie Selina Steinwartz im Derby gegen den TuS Herten.
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Die Annahme funktionierte am Sonntagabend, aber eben auch der Aufschlag, das Zuspiel, der Angriff und die Block- und Feldabwehr. „Wir waren von Anfang an Herten immer einen kleinen Schritt voraus“, analysierte Zaleski, der ein Spiel „mit einem Niveau weit über dem Regionalliga-Durchschnitt“ gesehen hatte.
Nach 117 Minuten jubelt der TV Gladbeck
Satz Nummer eins ging an den TVG, Satz Nummer zwei ebenso. Im dritten Durchgang gerieten die Gladbeckerinnen mit 12:17 in Rückstand. Zaleski reagierte und wechselte für die Talente Ellen Plonowski und Lara Bittner die erfahrenen Spielerinnen Julia Siegel und Josephine Magga ein. Daraufhin drehte das Team den Satz und kam zu fünf Matchbällen, die aber allesamt vergeben wurden. „Wir haben in dieser Phase“, so Zaleski, „Situationen nicht richtig eingeschätzt und keine optimalen Entscheidungen getroffen.“
Die Gladbeckerinnen warf dieser Satzverlust aber nicht um - und nach 117 Minuten jubelten schließlich die Blau-Weißen über den Derbysieg und die Tabellenführung.