Gladbeck. Trainer Andre Marcussen hat beim A-Ligisten Adler Ellinghorst die Brocken hingeworfen. Das sagt Adler-Boss Jörg Waschkewitz zu der Entwicklung.

Die Verantwortlichen von Adler Ellinghorst müssen schon nach dem zweiten Spieltag für ihre Kreisliga-A-Mannschaft auf Trainersuche gehen. Andre Marcussen erklärte nämlich am Sonntagabend nach der 0:2-Heimniederlage gegen Genclerbirligi Resse seinen Rücktritt.

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„Ja, das stimmt“, bestätigte Andre Marcussen im Gespräch mit der WAZ entsprechende, längst in Fußball-Gladbeck kursierende, Gerüchte. Der Coach, der im Sommer 2019 zu den Ellinghorstern gekommen war, wollte zum jetzigen Zeitpunkt seine Entscheidung öffentlich nicht weiter begründen.

Adler Ellinghorst hat beide Saisonspiele verloren

Die Pleite gegen Genclerbirligi Resse dürfte aber nur der Tropfen gewesen sein, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat. Vor der Saison 2021/2022 hatte Andre Marcussen, der ja ein ehrgeiziger Trainer ist, betont, mehr von seiner Mannschaft zu erwarten als müdes Mittelmaß oder gar Abstiegskampf. „Im vergangenen Jahr“, so Marcussen Mitte Juni, „habe ich gesagt, dass wir einen Platz im Mittelfeld erreichen wollen. Nun peilen wir einen Platz unter den ersten sieben, acht Teams an.“

Die Vorbereitung verlief jedoch äußerst holprig, wie bei den meisten Mannschaften im Kreis (und darüber hinaus) sahen sich auch die Adler mit erheblichen Personalproblemen konfrontiert. Dann gingen auch die Saisonspiele gegen FSM Gladbeck (2:5), immerhin ein Mitfavorit um den Titelgewinn, und am vergangenen Sonntag gegen Genclerbirligi Resse verloren.

Waschkewitz führt Verletzungspech auf die Corona-Zeit zurück

Adler-Chef Jörg Waschkewitz war von der jüngsten Entwicklung der Dinge überrascht. Er glaubt, Marcussen habe am Sonntagabend „eine Blitzentscheidung“ getroffen. „Ich war nach der Niederlage auch sauer“, so Waschkewitz, „aber insgesamt ist mir überhaupt nicht bange.“

Jörg Waschkewitz ist der Vorsitzende von Adler Ellinghorst. Er ist laut eigener Aussage vom Rücktritt des Trainers überrascht worden.
Jörg Waschkewitz ist der Vorsitzende von Adler Ellinghorst. Er ist laut eigener Aussage vom Rücktritt des Trainers überrascht worden. © FUNKE Foto Services | Jörg Schimmel

Dass die Vorbereitung so schwierig und der Saisonstart erfolglos verlaufen ist, führt der Vorsitzende der Ellinghorster vor allem auf die Corona-Zeit zurück: „Bei uns fehlen derzeit infolge von muskulären Problemen zehn Spieler, die zur ersten Wahl gehören.“

Chef von Adler Ellinghorst hofft, dass Marcussen sich besinnt

Waschkewitz weiter: „Wir sind doch alle gewarnt worden, dass genau das nach der acht Monate langen Coronapause passieren würde.“ Irgendwann seien die Verletzungen aber überstanden. Und: „Wir Adler sind doch schon aus ganz anderen brenzligen Situationen wieder herausgekommen.“

Insgeheim hofft Jörg Waschkewitz offenbar noch darauf, dass Andre Marcussen sich besinnt und seine bisher insgesamt erfolgreiche Arbeit fortsetzt. Die Frage nach möglichen Nachfolgern jedenfalls wollte der Adler-Boss gestern der WAZ nicht beantworten.

Rund um den Kröger Park wird der Name von Peter Zültzke gehandelt

Ungeachtet dessen werden rund um den Kröger Park natürlich schon Namen gehandelt. Der Name von Peter Zültzke etwa, der in der Vergangenheit ja schon dreimal bei den Adlern als Trainer tätig gewesen ist. Oder auch die Namen von Ex-Profi Miguel Pereira und von Franco Busu, der sich in seiner ersten Ellinghorster Zeit einen guten Namen gemacht hat.

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„Franco“, so Waschkewitz, „ist Sportmanager bei Horst 08.“ Soll bedeuten: Der wäre wohl kein Thema. Und Pereira ist Trainer der A-Jugend des SV Zweckel. Nochmals der Adler-Chef zur Trainerfrage: „Ich muss da erst einmal zwei Nächte drüber schlafen.“

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