Adler Ellinghorst hat am vergangenen Wochenende die Tabellenführung in der Kreisliga B übernommen. Für das Team verantwortlich zeichnet seit Beginn dieser Saison einmal mehr Trainer Peter Zültzke. Im Interview mit WAZ-Mitarbeiter Steffen Bender spricht Zültzke über den Höhenflug der Adler, das eigene Erfolgsrezept und den Ruf, ein Trainer der alten Schule zu sein.

Herr Zültzke, Gratulation zum 14. Saisonsieg und zur Tabellenführung.

Zültzke: Danke, aber das ist nicht mehr und nicht weniger als eine Momentaufnahme.

Nach der Niederlage gegen Eintracht Gelsenkirchen zum Rückrundenstart schien es, als sei der Aufstiegszug bereits abgefahren . . .

Mit der Art und Weise, wie wir gegen die Eintracht aufgetreten sind, war ich definitiv nicht zufrieden. Natürlich hat der eine oder andere Spieler in dieser Partie gefehlt, aber ich erwarte einfach eine andere Einstellung von meiner Mannschaft. Trotz der Niederlage habe ich jedoch nichts abgeschenkt. Sieben Zähler Rückstand können bei der Drei-Punkte-Regelung schnell aufgeholt werden. Das war mir ganz klar.

Sie haben nach dem Abstieg aus der Kreisliga A Adler Ellinghorst zum dritten Mal übernommen. Sie standen vor einem Scherbenhaufen und nun liegt die Mannschaft in der Kreisliga B auf Platz eins. Wie haben Sie das hinbekommen?

Dafür ist der Trainer natürlich nicht alleine verantwortlich. Ich arbeite mit einem intakten Vorstand zusammen und habe mit Darius Schulz einen tollen Betreuer. Meine Zielrichtung ist zudem für jedes Spiel gleich: Ich möchte jede Begegnung gewinnen, das am liebsten von Sonntag zu Sonntag umsetzen. Es gilt eben in jeder Partie eine positive Geschichte zu schreiben.

Wie sieht denn das Geheimrezept von Peter Zültzke für erfolgreichen Kreisliga-Fußball aus?

(überlegt) Für den Fußball muss gearbeitet werden und die richtige Einstellung ist unabdingbar. Natürlich darf die Begeisterung für den Sieg nicht fehlen.

Vor der Saison backten Sie kleine Brötchen und wollten zum Thema Wiederaufstieg nichts sagen. Kann es nun überhaupt noch ein anderes Ziel geben?

An meiner Zielsetzung ändert sich nichts. Wir tun gut daran, die miserable Saison aus dem vergangenen Jahr wettzumachen. Ich bin kein Hellseher und weiß nicht, ob es tatsächlich zum Aufstieg reicht. Es wird sich in den kommenden acht Spieltagen zeigen, ob das Team die Qualität für den Aufstieg hat.

Traditionell möchten Sie von einer Favoritenrolle in einer Partie nichts wissen. Ist ein „Dreier“ gegen Feldhausen, den Tabellenzwölften, am nächsten Sonntag Pflicht?

Nein, überhaupt nicht. Ich erwarte eine ganz schwierige Partie. Vom Grundsatz sage ich immer, wenn meine Mannschaft das umsetzt, was sie mit auf den Weg bekommt, muss uns erst einmal ein Gegner schlagen.

Unabhängig vom Saisonausgang: Sehen wir Sie auch in der nächsten Spielzeit als Trainer von Adler Ellinghorst.

Der Vorstand, alle weiteren Beteiligten und ich setzen uns demnächst zusammen. Es sieht ganz gut aus.

Sie haben den Ruf, ein Trainer der alten Schule und gleichzeitig ein harter Hund zu sein. Stimmen Sie dieser Beurteilung eigentlich zu?

Nein! Ich bin kein Trainer der alten Schule. Ein Schiff braucht immer einen Kapitän. Ich habe klare Richtlinien und Vorstellungen. Nimmt man sich diese zu Herzen, wird alles gut.