Gladbeck. Für die Regionalliga-Volleyballerinnen des TV Gladbeck ist die Saison beendet. Trainer Zaleski ist von der DVV-Entscheidung enttäuscht.

"Ich bin enttäuscht, das ist nicht die beste Lösung." Mit diesen Worten quittiert Waldemar Zaleski, der Trainer der Regionalliga-Volleyballerinnen des TV Gladbeck, die vom Deutschen Volleyball-Verband (DVV) beschlossene Einstellung des Spielbetriebs in den Dritten Ligen und in den Regionalligen.

Der DVV schätzt die Lage anders ein als Waldemar Zaleski

Es sei, so der Coach weiter, noch genügend Zeit gewesen, um die Saison fortzusetzen. Er sagt: "Wir hätten ja bis den Mai gehen können." Der nationale Dachverband jedoch schätzte die Lage anders ein als der TVG-Trainer und hat daher am vergangenen Freitag die Entscheidung getroffen, die Saison in den Klassen unterhalb der 1. und 2. Ligen vorzeitig zu beenden.

Gerald Kessing, Bundesspielwart des DVV, betont: „Natürlich hätten wir die Saison nach einer Öffnung des Amateursports gerne fortgesetzt. Dafür haben wir im Bundesspielausschuss etliche Szenarien kontrovers diskutiert. Allerdings ist schon zum jetzigen Zeitpunkt absehbar, dass ein geordneter Spielbetrieb nicht mehr möglich gewesen wäre."

Waldemar Zaleski denkt an die Sponsoren der Vereine

Hallen, so Kessings Begründung, seien teilweise zu Impfzentren umfunktioniert worden, und eine deutliche zeitliche Verschiebung nach hinten sei nach Rücksprache mit den Landesverbänden aufgrund der startenden Beach-Saison nicht möglich gewesen.

Für das "ganze System Volleyball", sagt Waldemar Zaleski, sei die Entscheidung, die Saison in den Dritten Ligen und Regionalligen einzustellen, keine gute. Der Coach des TV Gladbeck denkt vor allem an die Sponsoren der Vereine: "Die Klubs haben für die Saison 20/21 die Unterstützung schon in Anspruch genommen. Sie können nun allerdings einen großen Teil der vereinbarten Gegenleistungen nicht mehr erbringen."

Es gibt dieses Mal keine Auf- oder Absteiger

Anders als in der vergangenen, ebenfalls vorzeitig beendeten Saison wird es dieses Mal keine Auf- und Absteiger geben. Alle Mannschaften, die 20/21 für die Regionalliga bzw. Dritte Liga spielberechtigt waren, können bis zum 15. Mai diese Spielberechtigung für die Saison 21/22 beantragen.

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Dazu Zaleski: "Dass es keine Auf- und Absteiger geben wird, ist, wenn die Saison zum jetzigen Zeitpunkt beendet wird, die einzig richtige Entscheidung. Bislang hatten wir ja erst ein paar Spieltage absolviert." Nach sechs oder sieben absolvierten Partien könnten unmöglich Auf- oder Absteiger feststehen.

TV Gladbeck hat Konkurrenzfähigkeit nachgewiesen

Und wie sieht es mit der Beantragung der Spielberechtigung durch den TV Gladbeck aus? Für Zaleski stellt sich diese Frage zumindest aus sportlicher Sicht nicht. "Stand heute ist das klar", sagt er, "wir wollen Regionalliga spielen." Es müssten jetzt intern Gespräche geführt werden, wie es weitergehen wird.

Fakt ist, dass der TV Gladbeck über eine für die Regionalliga ohne Wenn und Aber konkurrenzfähige Mannschaft verfügt. Das hat das Team um Kapitänin Kim Smaniotto bis zum Zeitpunkt der Aussetzung der Saison im vergangenen November hinlänglich bewiesen. Zur Erinnerung: Die Blau-Weißen lagen mit elf Punkten auf dem sechsten Rang.

DVV initiiert für den Sommer das Projekt "VEREINt zurück"

"Außerdem", betont Zaleski, "hat unsere verjüngte Mannschaft eine gute Entwicklungsperspektive." Schon im Saisonverlauf hat sich das laut dem erfahrenen Trainer gezeigt: "Je länger wir gespielt haben, desto solider, besser und erfolgreicher waren wir."

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In den anstehenden TVG-internen Gesprächen wird auch das Projekt „VEREINt zurück“ Thema sein, das die Volleyballerinnen und Volleyballer im Sommer unter Wettkampfbedingungen auf die (Freiluft-)Felder zurückbringen soll. Hierfür wurde ein Baukasten entwickelt, der für alle Landesverbände eine mögliche Spieloption- sowie Variante für eine Rückkehr im Sommer darstellt. Gespielt werden soll nach Hallenregeln und mit mindestens vier Spielerinnen bzw. Spielern auf dem Feld.

Zaleski möchte mit allen Spielerinnen weiterarbeiten

René Hecht, der DVV-Präsident, bezeichnet dieses Projekt als "eine Alternative, die zwar keinen Einfluss auf die sportlichen Ergebnisse der Hallen-Saison hat, aber dennoch eine Möglichkeit ist, um als Volleyball-Team gemeinsam spielen zu können“.

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Die Blicke der Verantwortlichen des TV Gladbeck und des Trainers können sich nun bereits auf die Saison 2021/2022 richten. Waldemar Zaleski würde am liebsten mit allen Spielerinnen aus dem aktuellen Aufgebot die Zusammenarbeit fortsetzen. Ob das gelingen wird, steht natürlich noch nicht fest. Abzuwarten bleibt beispielsweise wer wo einen Studienplatz erhält oder wer aus beruflichen Gründen vielleicht umziehen muss oder nicht mehr die Zeit hat für Regionalliga-Volleyball.

Der Trainer des TV Gladbeck wünscht sich eine Hauptangreiferin

Sieht Zaleski unabhängig davon auf einer Position Handlungsbedarf? Diese Frage beantwortet der TVG-Trainer sofort. Er wünscht sich eine Hauptangreiferin. Oder, in seinen Worten: "Jemanden, der in wichtigen Situationen gegen einen Doppelblock aggressiv punkten kann."

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So eine Spielerin hat der TV Gladbeck tatsächlich schon seit einiger Zeit nicht mehr in seinen Reihen. Deshalb haben Zaleski und sein Assistent Johann Bleichrot das Spielsystem des TV Gladbeck angepasst. "Wir sind gezwungen, aus allen Rohren zu schießen", sagt Zaleski, "wir müssen, um unsere mangelnde Durchschlagskraft zu kompensieren, versuchen von jeder Position aus anzugreifen."

Für eine Hauptangreiferin ist im Kader des TV Gladbeck noch Platz

Einen freien Platz für eine Hauptangreiferin im Kader der Blau-Weißen gibt es auf jeden Fall. 14 Spielerinnen dürften mittlerweile ins Protokoll eingetragen werden, betont Zaleski. Und: "Wir waren oftmals nur zu zwölf."

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