Gladbeck. Die Handballer des VfL Gladbeck halten sich individuell fit. Ihr Trainer macht sich Gedanken, nicht nur über die Fortsetzung der Oberliga-Saison.
An einen erneuten Saisonabbruch will er derzeit noch keinen Gedanken verschwenden. Dass aber in diesem Jahr in Westfalen wieder Oberliga-Handball gespielt wird, kann sich Sven Deffte beim besten Willen nicht vorstellen. „Das erscheint mir nicht realistisch“, sagt der Trainer des VfL Gladbeck.
Spieler des VfL Gladbeck halten sich individuell fit
Mit seinen Spielern steht Sven Deffte auch in Zeiten des zweiten Sport-Lockdowns ständig in Kontakt. Max Krönung, Björn Sankalla & Co. halten sich, so weit es erlaubt und möglich ist, individuell fit. Und sie übermitteln ihrem Trainer regelmäßig, was sie wann sportlich getan haben. „Das ist wie im Frühjahr“, so der VfLer.
Mehr geht momentan nicht. „Die Jungs können ja noch nicht einmal ins Fitnessstudio“, sagt Deffte. Und weiter: „Handballspezifisches Training ist natürlich überhaupt nicht möglich.“ Auch deshalb glaubt der Coach der Rot-Weißen nicht an eine Fortsetzung der Saison im Dezember: „Bei einem Schnellstart würde die Verletzungsgefahr sehr groß sein.“ Nach dem ersten Lockdown hätten sich etliche Spieler zunächst Schulterprobleme eingehandelt.
VfL Gladbeck hat erst ein Oberligaspiel ausgetragen
Es stellt sich die Frage, wie es weitergehen soll. Der VfL hat beispielsweise erst ein Oberligaspiel ausgetragen, das war am 3. Oktober die Partie gegen den VfL Eintracht Hagen II (30:29). Weil ein Spieler des Gegners unmittelbar danach positiv auf das Coronavirus getestet worden war, setzten die Gladbecker erst einmal aus.
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Dann stiegen die Fallzahlen rapide an, Gladbeck galt (und gilt) nach der Definition des Robert-Koch-Instituts als Risikogebiet. Handballspielen erschien den Rot-Weißen nicht angesagt, so dass auch die nächste Partie in Absprache mit dem TuS 09 Möllbergen ausfiel. Danach mochte der VfL Mennighüffen nicht antreten.
Die Dritten Ligen sind für Sven Deffte keine Profiligen
Ungeachtet dessen und des aktuellen Lockdowns hat Sven Deffte weiterhin die Hoffnung, dass die Saison nicht abgebrochen wird: „Ich hoffe, der Verband findet einen Weg, dass sie zu Ende gespielt werden kann.“ Er betont, dass er Politiker und Verbandsobere derzeit nicht um ihre Jobs beneide.
Was ihn aber nicht davon abhält, Kritik an Entscheidungen zu treffen. Etwa an der, die Dritten Ligen als Profiligen zu werten, wie es der Deutsche Handball-Bund getan hat. „Das finde ich nicht richtig“, so der Trainer, dessen VfL ja vor nicht allzu langer Zeit selbst noch in der Dritten Liga um Punkte gekämpft hat. Sven Deffte: „Ich schätze, dass 50 Prozent der Drittligisten keine besseren Strukturen aufweisen als die westfälischen Oberligisten.“ Ein Verein wie Eintracht Hagen, der arbeite ohne Wenn und Aber professionell. „Aber ein Oberligist wie Altenhagen hat doch mehr mit Profisport zu tun als viele Drittligisten.“
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VfL-Trainer Sven Deffte hält nichts von Sonderregelungen
Deffte hat von Drittligisten gehört, die bei Akteuren von Oberligisten angeklopft haben mit dem Argument, bei ihnen spielen zu können. Außerdem, so der VfLer, führten Sonderregelungen dieser Art dazu, dass in der Bevölkerung die Bereitschaft nachlasse, auf etwas zu verzichten.
Der Trainer fordert eine Gleichbehandlung - auch im Nachwuchsbereich. „Warum sollen A-Jugend-Bundesligaspieler anders behandelt werden als ambitionierte Jungs, die in der Oberliga spielen? Oder ist das Infektionsrisiko im Ahlener Leistungszentrum geringer als in der Riesener-Halle?“
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