Der VfL Gladbeck hat vor dem Start am Wochenende ambitionierte Ziele und sieht mit der TSG AH Bielefeld einen klaren Aufstiegsfavoriten
In der Handball-Oberliga Westfalen wird ab dem 3. Oktober wieder um Punkte gespielt. Mit dabei ist der VfL Gladbeck. Auf alle 16 Mannschaften wartet wegen der Corona-Pandemie eine Saison, in der vieles anders sein wird als üblich und von der zurzeit niemand sicher weiß, ob sie wie geplant ausgetragen werden kann oder nicht. Die WAZ beantwortet die sieben wichtigsten Fragen, bevor es wieder losgeht.
VfL Gladbeck trifft zunächst auf sieben Gegner
Wie sieht der Modus aus?
Der Handballverband Westfalen hat in enger Abstimmung mit den in der Oberliga spielenden Vereinen entschieden, die Saison zunächst in zwei Gruppen mit je acht Mannschaften auszutragen. Die Auslosung ergab, dass in der Gruppe A die TSG AH Bielefeld, der TuS Möllbergen, der CVJM Rödinghausen, der VfL Handball Mennighüffen, der TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck, der VfL Eintracht Hagen II, die TSG Harsewinkel und der VfL Gladbeck aufeinandertreffen. In der Gruppe B spielen die Sportfreunde Loxten, der Soester TV, der HSC Haltern-Sythen, der TuS Ferndorf II, der FC Schalke 04, der HC Tura Bergkamen, der HTV Hemer und der TuS Bommern. Nach dem Ende der Gruppenphase wird die Saison mit einer Aufstiegs- und einer Abstiegsrunde fortgesetzt.
Wer sind die Favoriten?
Für Sven Deffte, den Trainer des VfL Gladbeck, ist die TSG AH Bielefeld der Topfavorit auf den Drittliga-Aufstieg. Begründung: „Altenhagen ist auf jeder Position außerordentlich gut und auf der Torhüterposition mit zwei ehemaligen Bundesliga-Keepern sogar überragend besetzt. Durch den späteren Saisonstart hatte die TSG im Vergleich zu den Vorjahren zudem mehr Zeit, um die wieder neu formierte Mannschaft einzuspielen.“
Welche Ziele verfolgt der VfL Gladbeck?
Der VfL Gladbeck, der in der vergangenen Runde zum Zeitpunkt des Saisonabbruchs den vierten Platz belegt hatte, verfolgt ambitionierte Ziele. „Wir möchten“, sagt Tim Deffte, der Leiter der Handballabteilung im VfL, „die Hauptrunde erreichen und dann so weit kommen wie möglich.“ Zudem sollen die vielen Talente im Aufgebot weiterentwickelt werden.
Handball in Corona-Zeiten, passt das überhaupt zusammen?
Der VfL Gladbeck und auch der FC Schalke 04 bekamen in der Vorbereitung vielleicht schon einen Vorgeschmack auf das, was passieren kann. So wurde ein Schalker Testspiel gegen den TuS Westfalia Hombruch kurzfristig abgesagt, weil es im Verwandtenkreis eines Dortmunder Akteurs einen Corona-Verdachtsfall gab. Und die Gladbecker verzichteten auf eine Begegnung mit der SG Ratingen, weil ein Akteur des Nordrhein-Regionalligisten positiv auf das Coronavirus getestet worden war. Das sind bislang aber Ausnahmefälle geblieben.
„Die Gesundheit aller Beteiligten ist entscheidend“, betont Tim Deffte. „Aber es muss dennoch weitergehen. Der Handball darf nicht in der Versenkung verschwinden, ein kompletter Stillstand würde unserem Sport einen großen Schaden zufügen.“
Apropos Schaden. Ist durch die Corona-Pandemie schon ein wirtschaftlicher Schaden entstanden?
Der VfL Gladbeck ist bis jetzt gut durch die Krise gekommen. Die Sponsoren sind dem Klub treu geblieben. „Wir konnten“, sagt Tim Deffte, „das Vorjahresniveau halten. Unsere Sponsoren unterstützen unser Gesamtprojekt.“ In der Saison sei jedoch mit Mindereinnahmen zu rechnen, so der Handball-Chef des VfL. Es dürfen beispielsweise deutlich weniger Zuschauer zu den Heimspielen kommen, außerdem dürfen die Gladbecker in der Riesener-Halle nur verpackte Snacks wie Schokoriegel verkaufen und immerhin auch Getränke.
Wie viele Zuschauer dürfen in die Hallen?
Der VfL Gladbeck darf zu seinen Heimspielen in der Riesener-Halle bis zu 100 Zuschauer empfangen. Auch Gästefans sind an der Schützenstraße willkommen, sie müssen sich, wie übrigens alle Anhänger, über ein Online-Ticket-System vorher registrieren.
Können die Fans die Spiele live im Internet sehen?
Der VfL Gladbeck überträgt in Zusammenarbeit mit seinem Hauptsponsor Emscher-Lippe-Energie für die, die nicht live vor Ort sein können oder aus Sicherheitsgründen nicht live vor Ort sein wollen, alle Heimspiele live und kostenlos im Internet. Zu sehen sein werden die Partien auf ele.de sowie auf sportdeutschland.tv. „Außerdem“, so Tim Deffte, „haben wir die Option, in der Hauptrunde auch unsere Auswärtspartien zu zeigen. Dazu müsste der jeweilige Gastgeber natürlich Grünes Licht geben.“
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