Gladbeck. Der Amateursport erlebt einen zweiten Lockdown. Das sagen Gladbecker Vereinsvertreter zu der in Berlin getroffenen Entscheidung der Politik.

Der Amateursport erlebt wegen der Corona-Pandemie spätestens ab Montag, 2. November, einen zweiten Lockdown. Die WAZ hat gestern Abend erste Stellungnahmen von Gladbecker Vereinsvertretern und anderen Verantwortlichen eingeholt.

VfL Gladbeck stellt den Trainingsbetrieb mit sofortiger Wirkung ein

Siegbert Busch ist der Vorsitzende des VfL Gladbeck.
Siegbert Busch ist der Vorsitzende des VfL Gladbeck. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Siegbert Busch (Vorsitzender des VfL Gladbeck): „Ich habe in den vergangenen Tagen schon nahezu schlaflose Nächte gehabt, weil ich mir darüber Gedanken gemacht habe, welche Verantwortung ich als Vorsitzender des VfL trage. Für den Verein ist das jetzt wieder eine schwierige Situation, dennoch sage ich, dass es eine überfällige Entscheidung war und der VfL sich damit solidarisch erklärt. Wir werden, das ist mit dem geschäftsführenden Vorstand bereits so besprochen, den Sportbetrieb nicht erst ab Montag einstellen, sondern mit sofortiger Wirkung.“

Gerd Porsch (Vorsitzender SG Preußen Gladbeck): „Ich hätte den Sportbetrieb schon vor zwei Wochen eingestellt und habe auch das Herumgeeiere des Fußballverbandes nicht verstanden. Mir wäre es lieb, wenn die Stadt Gladbeck schon am Wochenende die Plätze schließt, dann bräuchten unsere Erste und Zweite ihre Nachholspiele nicht mehr auszutragen.“

Heiner Preute empfindet, dass Politik nicht differenziert genug vorgeht

Heiner Preute (Leichtathletik- und Bobtrainer des TV Gladbeck): „Nach meiner aktuellen Kenntnis empfinde ich, dass die Politik wie schon im Frühjahr nicht differenziert und detailliert genug vorgeht. Jetzt ist es doch so, dass unsere Kinder vormittags in den Schulen zusammensitzen, sie sich nachmittags aber nicht bewegen dürfen. Und warum dürfen eigentlich die Profifußballer spielen, wir aber in unserem großen Stadion nicht trainieren? Fragen wie diese, die muss ich einfach stellen.“

Waldemar Zaleski ist der Trainer der Regionalliga-Volleyballerinnen des TV Gladbeck.
Waldemar Zaleski ist der Trainer der Regionalliga-Volleyballerinnen des TV Gladbeck. © FUNKE Foto Services | Heinrich Jung

Waldemar Zaleski (Trainer des Frauenvolleyball-Regionalligisten TV Gladbeck): „Wir haben gerade nach einer langen Diskussion, an der unter anderem auch unser Geschäftsführer Andreas Packeisen teilgenommen hat, entschieden, bereits unser Spiel in Essen abzusagen. Wir folgen dem Prinzip der Politik, die ja sagt, dass es darauf ankommt, Kontakte einzuschränken.“

Mike Theis findet die Entscheidung unbegreiflich

Mike Theis (Trainer des Fußball-B-Ligisten Schwarz-Blau Gladbeck): „Für mich und wahrscheinlich für die meisten Fußballmannschaften ist diese Entscheidung unbegreiflich, Sport stärkt doch das Immunsystem. Aber ich bin kein Virologe und auch kein Politiker und muss auch keine Entscheidungen treffen. Für meine Jungs ist das auf jeden Fall krass, sie waren richtig gut drauf. Das ist eigentlich schade.“

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