Gladbeck. Habib Ay, ABI-Bürgermeisterkandidat, fordert moderne Sportstätten für Gladbeck. Er nennt einen Klub, der sich momentan nicht entwickeln kann.
Elf Kandidaten stellen sich in Gladbeck am 13. September zur Wahl der Bürgermeisterin beziehungsweise des Bürgermeisters. Die WAZ wollte von ihnen wissen, wie sie es mit dem Sport halten und stellte ihnen daher jeweils sieben Fragen. Im achten Teil unserer Serie Sport und Politik beantwortet diese Habib Ay von der Alternativen Bürger Initiative (ABI).
Sportstättenbedarfsanalyse stammt aus dem Jahr 2012
Erlauben Sie mir zunächst eine persönliche Frage: Sind oder waren Sie selbst sportlich aktiv? Falls ja, in welcher Sportart? Sind oder waren Sie Mitglied in einem Sportverein?
Ja, ich war sogar im Sport sehr aktiv von Fußball bis Tischtennis, Volleyball und Basketball sowie im Fitnessbereich, so dass ich vielleicht fünf bis sechs Tage in der Woche Sport getrieben habe. Ich habe meine Jugendzeit bei Preußen Gladbeck verbracht und meine Seniorenzeit beim TSB, dort war ich sogar Vorsitzender. Zurzeit bin ich nur als Hobbyfußballer und beim Topic Gladbeck aktiv, wo ich fast 20 Jahren (seit der Gründung) Mitglied bin.
Auch interessant
Viele politische Entscheidungen, die in der jüngeren Vergangenheit in Gladbeck im Bereich des Sports getroffen worden sind, wurden auf Grundlage der Sportstättenbedarfsanalyse von Prof. Hübner getroffen. Diese stammt aus dem Jahr 2012. Wäre es nicht an der Zeit, eine neue Analyse in Auftrag zu geben und diese zur Basis der Sportpolitik zu machen?
Sportstättenbedarfsanalysen sollten immer nach fünf Jahren gemacht werden, denn so können wir gezielt auf die Bedürfnisse eingehen und die Politik kann auf dieser Grundlage klare gezielte Entscheidungen treffen.
Wie viele Kunstrasenplätze braucht Gladbeck?
Andreas Knittel, einer der Vorsitzenden der Fachschaft Gladbecker Fußball, hat unlängst in einem Interview mit der WAZ weitere Kunstrasenplätze gefordert. Halten Sie das tatsächlich für notwendig, nachdem doch in Kürze eine vierte derartige Anlage für den SV Zweckel in Scholven entstehen soll?
Wenn unsere Vereine durch ihren Einsatz unsere Stadt sportlich erfolgreich repräsentieren, dann sollen sie auch auf dem neusten Stand sein.
Apropos Kunstrasenplatz in Scholven. Dass die neue Anlage in Gelsenkirchen entstehen soll, hat auch Kritiker auf den Plan gerufen. Wie stehen Sie zu dem Projekt?
Gladbecker Traditionsvereine müssen in Gladbeck bleiben. Was Gladbeck ist, muss Gladbeck bleiben.
Handballer des VfL Gladbeck haben Bedarf angemeldet
Gladbeck ist zweifellos eine Handball-Stadt. Im Nachwuchsbereich sind beide Vereine, der VfL und der TV, sehr aktiv und erfolgreich. Im vergangenen Jahr machte der VfL öffentlich auf Kapazitätsgrenzen aufmerksam. Braucht Gladbeck vielleicht eine zusätzliche große Sporthalle?
Wenn wir uns mal die Sporthallen genau ansehen, sind diese doch zum größten Teil veraltet und entsprechen der Zeit nicht. Wir brauchen neue, moderne Sporthallen in Gladbeck, wo wir auch mal internationale Wettkämpfe durchführen können. Das wäre ein riesen Gewinn für unsere Stadt.
In vielen Sportarten wird in Gladbeck in der Nachwuchsarbeit fantastische Arbeit geleistet, auch und gerade im Leistungsbereich. Ich denke etwa an die Leichtathleten des TV, an die Schwimmer des VfL und des SV 13, an die Jugendhandballer des VfL und des TV, an die Volleyballerinnen des TV und so weiter und so fort. Wie könnten diese Talente zukünftig noch besser gefördert werden?
In unserem Wahlprogramm steht ganz deutlich, Sportstättenentwicklungsplan und Vereinsförderung verstärken. Wenn wir Talente in Gladbeck haben möchten, reicht es nicht mit Klatschen aus, mit modernen Sportstätten fördert und fordert man Talente. Der Taekwondo Verein Gladbeck an der Roßheidestraße ist sehr erfolgreich und vertritt unsere Stadt national sowie international, hat noch viel mehr Potenzial, aufgrund nicht ausreichender Trainingsräume können sie sich nicht erweitern.
Wie wichtig ist die Zusammenarbeit von Schule und Sportvereinen?
Wie wichtig halten Sie die Zusammenarbeit von Sportvereinen und Schulen? Uns kommt immer wieder zu Ohren, dass Schulen häufig gar kein Interesse an möglichen Kooperationen haben und sie es Vereinen mitunter sogar schwierig machen, ihr Trainingsprogramm in den Hallen zu absolvieren.
Es ist schon sehr wichtig, dass die Schulen mit den Vereinen vor Ort zusammenarbeiten. Wir haben Lehrermangel und wir denken, in der Zukunft könnten die Vereine wie z. B. VfL den Sportunterricht in den Schulen übernehmen und somit auch eine Entlastung für die Schulen sein. Ich denke, dass es daran liegt, dass wenig Hallen in unsere Stadt sind und die Hallen von den Vereinen voll ausgenutzt werden. Wenn wir genügend Sporthallen haben, bin ich tief überzeugt, dass wir nicht nur eine familienfreundliche Stadt sind, sondern auch eine Sportstadt mit erfolgreichen Sportlern.
Hier geht es zu den weiteren Folgen der Serie
Teil 1 Markus Kellermann (parteilos)
Teil 2 Olaf Jung (Die Linke)
Teil 3 Simone Steffens (Die Grünen)
Teil 4 Dietmar Drosdzol (CDU)
Teil 5 Bettina Weist (SPD)
Teil 6 Marco Gräber (AfD)
Teil 7 Michael Tack (FDP)