Gladbeck/Gelsenkirchen. Der SV Zweckel steht vor dem Umzug nach Gelsenkirchen-Scholven. Die Stadt Gladbeck und Gelsenkirchen stellen in Kürze entsprechende Pläne vor.
Die Ankündigung in der Stadtpost ist gerade einmal zwölf Zeilen lang. Dabei handelt es sich für den Gladbecker Fußball und insbesondere für den SV Zweckel um eine „dicke“ Geschichte. Der Traditionsverein aus dem Norden unserer Stadt steht nämlich vor dem Umzug nach Gelsenkirchen.
SV Zweckel beklagt sich seit Jahren über den Zustand der Platzanlage
„Die Stadt Gladbeck und die Stadt Gelsenkirchen planen gemeinsam die Weiterentwicklung der bestehenden Gelsenkirchener Sportanlage an der Baulandstraße zu einer gemeinsamen Spielstätte für den SV Zweckel und Hansa Scholven“, heißt es in der Pressemitteilung der Stadt Gladbeck vom 5. Juni. Präsentieren werden die Vorschläge der beiden Kommunen Anfang der nächsten Woche Annette Berg (Sportdezernentin der Stadt Gelsenkirchen) und Rainer Weichelt (Sportdezernent, Erster Beigeordneter der Stadt Gladbeck).
Es scheint also, als ob eine unendliche Geschichte, die in Gladbeck immer wieder für heftige Diskussionen und viel Ärger gesorgt hat, nun doch gut enden würde. Zur Erinnerung: Schon seit vielen vielen Jahren beklagt sich der SV Zweckel, der zwischenzeitlich sogar in der Oberliga Westfalen um Punkte gespielt hat, vor allem über den Zustand des Rasenplatzes an der Dorstener Straße.
Auch gegnerische Trainer äußerten Kritik an den Platzverhältnissen
Verantwortlich des Vereins wie der Vorsitzende Ulrich Wloch, diverse Trainer und auch Spieler hatten immer wieder die Öffentlichkeit gesucht, um darauf aufmerksam zu machen, dass auf der Anlage über weite Strecken des Jahres ein vernünftiger Trainings- und Spielbetrieb nicht möglich sei. Erinnert sei nur an die Kritik, die der damalige Kapitän der Oberliga-Mannschaft des SVZ, Norman Seidel, geübt hatte. Anno 2016 hatte er sich unter anderem folgendermaßen geäußert: „Der Platz ist eine einzige Katastrophe. Die Trainingsbedingungen sind mehr als schlecht.“ Und: „Der SV Zweckel hat die schlechtesten Bedingungen in der Oberliga.“
Auch Vertreter gegnerischer Mannschaften wunderten sich mitunter über die Verhältnisse, die sie in Gladbeck vorfanden. „Dieser Platz“, so etwa Stefan Fröhlich, Trainer des SV Lippstadt 08, nach einem Spiel seiner Mannschaft an der Dorstener Straße, „hat nicht einmal eine Kreisligazulassung verdient und das ist einfach nur traurig.“
Stadt Gladbeck schlug u. a. den Umzug ins Wittringer Stadion vor
Das führte stets zu Reaktionen der Stadt, Sportdezernent Rainer Weichelt und Dieter Bugdoll, der Leiter des Sportamtes, wehrten sich und machten dem Verein immer wieder auch Angebote. Wie etwa den Vorschlag, ins Gladbecker Stadion umzuziehen und/oder auf den Kunstrasenplätzen von Schwarz-Gelb Preußen Gladbeck an der Konrad-Adenauer-Allee und des BV Rentfort an der Hegestraße zu trainieren.
Eine wirklich dauerhaft zufriedenstellende Lösung für den SV Zweckel wurde indes nicht gefunden. Kritik übten die Verantwortlichen der Schwarz-Grünen jedoch zuletzt nicht mehr - vermutlich, weil es längst konstruktive Gespräche mit der Stadtverwaltung gab. Und nun gibt es offenbar auch ein handfestes Ergebnis - den Umzug des SVZ an die Baulandstraße nach Gelsenkirchen-Scholven.