Gelsenkirchen/Essen. Frisches Geld hat den finanziell gebeutelten Fußball-Bundesligisten Schalke 04 vorerst vor der möglichen Zahlungsunfähigkeit gerettet: Mit 25,5 Millionen Euro helfen ein städtisches Unternehmen und ein Kreditinstitut dem Klub aus der Not. Der Deal löst ein geteiltes Echo aus.

Für den Fußball-Bundesliga-Verein FC Schalke 04, mit Verbindlichkeiten von 250 Millionen Euro belastet, ist die Saison gesichert. Der Verein muss keine Spieler verkaufen: Der Gelsenkirchener Energiedienstleister GEW, eine hundertprozentige Tochter der hochverschuldeten Stadt, erwirbt für bis zu 15 Millionen Euro Anteile an der Arena. GEW und ein „bedeutendes Kreditinstitut” gewährten der Arenagesellschaft zudem ein Darlehen in Höhe von 10,5 Millionen Euro, teilte der Verein am Donnerstag mit.

Geteiltes Echo auf den Deal

„Damit ist die laufende Saison durchfinanziert”, sagte der Schalker Finanzvorstand Peter Peters. Der Verein will nun eisern sparen: „Die nun getroffene Vereinbarung ist ein wichtiger Schritt, die wirtschaftlichen Strukturen des Klubs langfristig wieder auf eine gute Basis zu stellen.” Die Lizenz des FC Schalke 04 sei zu jeder Zeit gesichert gewesen, betonte der Klub.

Der Deal auf Schalke stieß auf geteiltes Echo. Gelsenkirchens Oberbürgermeister Frank Baranowski (SPD) versicherte, die Abmachung werde den städtischen Haushalt nicht belasten. Wirtschaftsdezernent Joachim Hampe: „Es wird kein Cent an Steuergeldern ausgegeben und kein Geld verschenkt und kein Kindergarten nicht gebaut.”

Bilanz-Vorteile

Das Regierungspräsidium Münster will die Details und die Verträge prüfen. Man habe aber bereits „grundsätzlich Zustimmung” signalisiert, sagte eine Sprecherin. Skeptisch zeigte sich der Fraktions-Vize der CDU-Landtagsfraktion, Christian Weisbrich: „Auf der einen Seite sagt die Stadt, sie sei pleite, auf der anderen macht sie dann so etwas.” Durch die Abmachung sinkt der Anteil von Schalke an der Arena unter 50 Prozent, mithin muss der Konzern seine Arena-Schulden von 113 Millionen Euro nicht mehr bilanzieren. Da der Anteil der GEW nun über 50 Prozent liegt, dürfte der Schuldenberg laut Angaben von Wirtschaftsprüfern auf die GEW übergehen.