Gelsenkirchen. YEG hat bei der Hallenkreismeisterschaft kein bestimmtes Ziel und räumt alles ab. Wie die Energie nun in die zweite Saisonhälfte fließen soll.
Für Marcel Denneborg gab es keinen Zweifel. „YEG Hassel hat die Gelsenkirchener Fußball-Hallenkreismeisterschaft völlig verdient gewonnen“, meinte der Vorsitzende der SSV Buer. Es ist bekannt, dass die beiden Nachbarn SSV und YEG ein freundschaftliches Verhältnis pflegen, aber die Aussage von Marcel Denneborg war nicht nur eine reine Freundlichkeit. Die Hasseler sind in der Tat ein würdiger Nachfolger für die Bueraner, die den Pokal vor einem Jahr gewonnen hatten.
Trophäe kehrt an Lüttinghof zurück
Wenn man so will, kehrte die Trophäe jetzt dorthin zurück, wo sie in den Jahren vor der Corona-Pandemie ihren Stammplatz hatte: zum Lüttinghof. Sener Bükrü, der Sportliche Leiter von YEG, kennt das Gefühl, die Siegprämie von 1000 Euro und den Pokal in Empfang zu nehmen. „Wir sind ja so etwas wie ein Seriensieger“, sagt er. Halt nur unterbrochen durch das Virus und durch die SSV Buer.
YEG Hassel ohne Druck
Der Tabellenvierte der Landesliga trat die Fahrt zum Schürenkamp diesmal ohne jeglichen Druck an. „Wir wollten einfach nur Spaß haben“, teilte Sener Bükrü mit. „Wir hatten kein bestimmtes Ziel, wollten aber mindestens ins Halbfinale. Alles darüber hinaus war für ein Bonus. In den K.o.-Spielen kann sowieso jeder jeden schlagen.“
Die Hasseler fanden am Samstag recht schwer ins Turnier. Sie gewannen zwar die beiden ersten Spiele gegen Eintracht Erle (6:2) und gegen Adler Feldmark (3:2), aber aus den restlichen Partien holten sie nur einen von sechs möglichen Punkten. Dem 3:3 gegen Westfalia 04 folgte eine überraschende 3:4-Niederlage gegen den VfL Resse 08.
„Die Vorrunde war aus unserer Sicht durchwachsen“, gab Trainer Marcel Radke zu. „Wir sind nur so hoch gesprungen wie wir mussten.“ In der Gruppenphase belegte sein Team mit sieben Punkten und 15:11 Toren lediglich den zweiten Platz. „In der Finalrunde haben wir uns dann erfreulicherweise von Spiel zu Spiel gesteigert“, schob der 38-Jährige nach.
Radke froh: „Keine weiteren Verletzten“
Im Viertelfinale setzte sich YEG mit 5:3 gegen den SV Hessler 06 durch. Das Hasseler Derby im Halbfinale war anschließend eine klare Angelegenheit. YEG besiegte den Sport-Club souverän mit 4:0. Im Endspiel folgte schließlich das 3:2 gegen den SV Horst 08. Yüksel Terzicik krönte die Geschichte, indem er gegen seinen ehemaligen Klub das Siegtor erzielte und mit insgesamt neun Treffern die Torjägerkanone für den treffsichersten Spieler des Turniers erhielt. „Für uns war dieses Turnier ein guter Start ins neue Jahr“, resümierte Marcel Radke. „Wichtig war für uns, dass es keinen weiteren Verletzten gab.“
Ein alter Bekannter ist zurück bei YEG
Verletzte haben die Hasseler ohnehin immer noch genug. Berhan Eren, Mesut Özkaya, Mert Kilic, Shpetim Hasani, alles Stammkräfte, sie standen in der Schürenkamp-Halle nicht zur Verfügung. „Außerdem fehlten natürlich die Langzeit-Ausfälle“, ergänzte der Coach. Er nutzte stattdessen die Gelegenheit, zwei Winter-Zugänge zu integrieren. Einer von ihnen ist ein Rückkehrer: Ridvan Demircan wechselte nach einem halben Jahr beim FSV Duisburg zurück an den Lüttinghof. Außerdem verpflichtete YEG mit Metehan Türkoglu einen Spieler vom BV Herne-Süd.
Die beiden Neuen sollen mit dazu beitragen, dass YEG Hassel in der Rückrunde der Landesliga mindestens genauso überzeugend auftritt wie bisher. Der Gewinn des Hallenmasters sollte Auftrieb geben und muss bei den geringen Abständen auf die vorderen Mannschaften nicht der einzige größere Erfolg in diesem Jahr bleiben.