Gelsenkirchen. Neben dem Fußball-Bezirksligisten bucht auch A-Kreisligist Eintracht Erle das Final-Ticket für Samstag.
Fußball-Bezirksligist Erler SV 08 ließ bei der Vorrunde der Hallenkreismeisterschaft von der ersten Sekunde an keinen Zweifel über den Sprung in die Finalrunde am Samstag aufkommen. Die Erler, die anstelle des urlaubenden Trainers Michael Czerwinski an der Bande von Vorstandsmitglied Hartmut Scholz angeleitet wurden, gewannen sämtliche vier Gruppenspiele und sorgten mit 28 erzielten Treffern für ein Spektakel.
Scholz hängt 08-Auftritt nicht zu hoch
„Dafür, dass wir im Vorfeld trainingsmäßig nichts für die Teilnahme an der Hallenkreismeisterschaft gemacht haben, war unser Auftreten gut. Unser letztes Meisterschaftsspiel ist im November gewesen, danach war lange Pause“, bilanzierte Hartmut Scholz im Gespräch mit der WAZ. Zu hoch wollte der 59-Jährige die hohen Siege gegen die Gruppengegner Westfalia Schalke (9:0), Eintracht Erle (7:0), FC Horst 59 (5:0) und Kickers Ückendorf (7:0) nicht hängen. Scholz: „Für uns war die Vorrunde bei der Hallenkreismeisterschaft eine Pflichtveranstaltung. Das habe ich den Jungs auch so gesagt. Es ging einfach darum, Spaß in der Halle zu haben.“
Eintracht Erle: Lob für den Torwart
Die Spielfreude im Sportzentrum Schürenkamp zeigte auch A-Kreisligist Eintracht Erle, der zwar im Derby gegen den Gruppensieger Erler SV 08 deutlich den Kürzeren zog, aber insgesamt einen positiven Eindruck hinterließ und als Zweiter ebenfalls das Endrunden-Ticket buchte. Lukas Miersch, Trainer der Eintracht, hatte seine Mannschaft nach der Derby-Niederlage zu einer kurzen Ansprache in Kabine 8 der Schürenkamp-Halle versammelt. Als Miersch seine Sätze beendet hatte, kamen die Eintracht-Spieler vor ihm in den Kabinengang. Einer meinte im Vorbeigehen: „Der Trainer ist richtig sauer.“
Miersch lächelte, als er darauf angesprochen wurde. Der Coach, der wegen eines Kreuzbandrisses eine Schiene trug, war keine Spur angefressen, sondern stellte entspannt fest: „Im Endeffekt ging es für uns darum, weiterzukommen. Das haben wir geschafft. Wir hatten nicht alle Leute dabei. Im Tor stand zum Beispiel unser Keeper aus der zweiten Mannschaft.“ Johannes Kalinasch hinterließ zwischen den Pfosten einen mehr als passablen Eindruck. Miersch sparte nicht mit Lob für seinen Keeper: „Er hat seine Sache super gemacht und uns in der einen oder anderen Situation den Arsch gerettet.“
Westfalia Schalke ist chancenlos
Mit 1:32 Toren und null Punkten landete Kreisliga C-Team Westfalia Schalke auf dem letzten Platz der Gruppe C. Zum Abschluss des Spieltags am Mittwoch kassierten die Blau-Weißen eine 0:11-Abfuhr gegen Eintracht Erle. Zum Auftakt hatte es neun Gegentreffer vom Erler SV 08 gegeben. Westfalia Schalkes Trainer Pascal Werner meinte: „Dass es einen deutlichen Unterschied zwischen einem C-Kreisligisten und einem Bezirksligisten gibt, liegt auf der Hand. Es wäre überraschend, wenn es nicht so wäre. Wir wollten hier als Mannschaft auftreten und waren natürlich in der totalen Außenseiter-Rolle.“
Scholz zieht den Hut vor Westfalia
Die Hoffnung, zumindest einen Gruppensieg landen zu können, erfüllte sich nicht. Dafür gab es Lob für Westfalia Schalke. Giovanni Miletello, Mitglied der Turnierkommission, strich heraus: „Westfalia Schalke zählt zu den fairsten Mannschaften, die ich kenne.“ Auch Erle 08-Trainer Hartmut Scholz lobte den Gruppenletzten: „Ich ziehe den Hut vor Westfalia Schalke. Obwohl sie ihre Spiele klar verloren haben, sind sie jederzeit fair aufgetreten.“
Kickers Ückendorf landete mit sechs Punkten auf Rang drei und verpasste damit den Sprung in die Endrunde. Nach dem 2:5 gegen Eintracht Erle meinte der neue Kickers-Trainer Reijhan Nailovic: „Wir haben fast nur Kontertore kassiert. Da geht leistungsmäßig noch was.“ Gegen Westfalia Schalke (5:0) und den FC Horst 59 (2:1) fuhr sein Team Siege ein. „In unserer Mannschaft war großes Interesse an der Hallenkreismeisterschaft vorhanden. Ein Spieler hat sich extra für den Gruppen-Spieltag einen Tag Urlaub genommen. Die Halle soll einfach Spaß machen. Die Jungs haben sich darauf gefreut, in der Schürenkamp-Halle aufzulaufen.“
Nailovic regt Austausch zwischen Kreis und Vereinen an
Andere Teams, wie etwa die Spvgg Middelich-Resse, die Sportfreunde Bulmke oder Viktoria Resse, verzichteten auf die Teilnahme an der Hallenkreismeisterschaft. Nailovic: „Bei Middelich-Resse und Bulmke kann ich es nach den Vorkommnissen, die es vor ein paar Wochen im Liga-Spiel gab, sogar nachvollziehen, nicht in der Halle anzutreten. So kann man etwas Ruhe reinbringen. Grundsätzlich sollte der Wunsch aber schon sein, möglichst alle Mannschaften bei der Hallenkreismeisterschaft dabei zu haben.“ Nailovic fügt an: „Vielleicht braucht es einfach mal einen größeren Austausch zwischen dem Fußballkreis und den Vereinen geben.“