Gelsenkirchen. Die Online-Top-Fünf Gelsenkirchens – Rang eins: Der große Knall beim Stadtsportbund Gelsensport, der am 22. März bekannt wurde. Was war? Was ist?

Es ist kein Wunder: Dominiert haben die Fußballer des FC Schalke 04 – und nicht nur die Profis – in puncto Seitenaufrufe in unserer Online-Berichterstattung. Es hat jedoch auch andere Themen in Gelsenkirchen gegeben, die großes Interesse geweckt haben. Auf die Top Fünf des Lokalsports wollen wir zurückblicken: Was war? Was ist? Starten werden wir mit der unangefochtenen Nummer eins des Jahres 2021, mit der wir am späten Abend des 22. März kurz nach der Sitzung des Gelsensport-Hauptausschusses auch ein bisschen überrascht haben.

Auch interessant

Was war?

„Paukenschlag in GE: Gelsensport-Geschäftsführer muss gehen“, lautete die Online-Schlagzeile an jenem Montagabend. Während der Hauptausschuss-Sitzung hatte Präsident Jürgen Deimel mitgeteilt, dass Marco Baron als Geschäftsführer des Gelsenkirchener Stadtsportbundes abberufen, also entlassen worden sei. Nach nur etwas mehr als einem Jahr musste Marco Baron seinen Posten schon wieder räumen, den er erst im Februar 2020 als Nachfolger von Günter Pruin angetreten hatte. Er rückte damals etwas früher als geplant auf den Geschäftsführer-Stuhl, nachdem Günter Pruin nach Münster gezogen war und seinen Vertrag aufgelöst hatte.

Aus einigen Nachrichten, die die Gelsenkirchener WAZ-Sportredaktion erhielt, ging hervor, dass viele Gelsensport-Mitarbeiter mit der Arbeit Marco Barons mehr als unzufrieden gewesen seien. Die Entwicklung war für Außenstehende allerdings etwas überraschend. Als es zum Wechsel auf der Geschäftsführer-Position bei Gelsensport kam, hatte Jürgen Deimel noch geschwärmt.

Günter Pruin.
Günter Pruin. © Michael Dahlke

Er sprach davon, dass Marco Baron die ideale Besetzung sei. „Er hat gezeigt, dass er sehr gute Arbeit leistet, und konnte in die Aufgabe des Geschäftsführers hineinwachsen. Ich hoffe, dass wir langfristig eine gute Lösung gefunden haben“, sagte der Präsident im Februar 2020. Was dann nicht der Fall war. Die Entscheidung des Gelsensport-Präsidiums, Marco Baron das Geschäftsführer-Amt zu entziehen, soll einstimmig gefallen sein.

Und das nur am Rande: Es war bekanntlich nicht die einzige Turbulenz, für die Gelsensport im Jahr 2021 gesorgt hat. Regelmäßig war der Gelsenkirchener Stadtsportbund auch Thema im Sportausschuss, und die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen stellte sogar die Frage: Wie löst man Gelsensport auf?

Was ist?

Kurz nach der Entlassung Marco Barons, und das war ganz sicher keine Überraschung, griff Günter Pruin wieder aktiver ins Gelsensport-Geschehen ein – nicht nur als Berater, sondern als Leiter der neu eingerichteten Stabsstelle Sport- und Vereinsentwicklung. Das Versprechen Jürgen Deimels und der stellvertretenden Geschäftsführerin Sandra Sudek-Müller lautete Ende März: „In Zukunft werden Sie die notwendigen Informationen unmittelbar und direkt von Ihrer Dachorganisation erhalten, und dies ist ein Versprechen.“

Ende Juni wurde Klaus Lindner auf der Jahreshauptversammlung in der Schürenkamp-Halle zum neuen Gelsensport-Präsidenten gewählt, nachdem Jürgen Deimel sehr frühzeitig erklärt hatte, aufzuhören. Das verschob sich wegen der Corona-Pandemie um ein Jahr. Der Mann, der 37 Jahre an der Spitze des Gelsenkirchener Stadtsportbundes stand, wurde zum Ehrenpräsidenten ernannt.

Klaus Lindner, der langjährige Chef des BSV Buer-Bülse, setzte sich schließlich gegen Dieter Kutzborski, den die Gelsensport-Führung eigentlich schon als Nachfolger für Jürgen Deimels ausgeguckt und ausgesucht hatte, und dann in der Stichwahl gegen Norman Dauksch durch.

Die Geschäftsführer-Stelle ist ausgeschrieben. Interessenten können sich noch bis zum 10. Januar (Montag) bei Gelsensport-Präsident Klaus Lindner bewerben.

Nähere Infos: https://www.gelsensport.de/docs/news/254/111221_stellenausschreibung_gf_final.pdf