Gelsenkirchen/Lahti. Die Gelsenkirchener Badmintonspielerin Leona Michalski feiert einen großen Erfolg: Bei der Jugend-Europameisterschaft wurde sie Zweite im Doppel.
Für die Gelsenkirchener Badmintonspielerin Leona Michalski war die Reise nach Finnland eine ganz besondere. Zum einen spielte sie dort ein Turnier unter strengsten Corona-Vorkehrungen unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Zum anderen, und das dürfte für das Badminton-Talent aus Gelsenkirchen der weitaus wichtigere Aspekt sein, sicherte sie sich in Lahti die Silbermedaille bei der U19-Europameisterschaft. Zusammen mit ihrer Doppel-Partnerin Thuc Phuong Nguyen (Hamburg-Horner TV), schaffte es Michalski ins Finale. Dort musste sich das Duo den favorisierten Russinnen Anastasiia Boiarun/Alena Iakovleva geschlagen geben.
Die Teilnahme am Individual-Turnier, das nach dem Abschluss des Team-Turniers in Lahti folgte, hat sich also durchaus gelohnt für die 18-jährige Gelsenkirchenerin Leona Michalski.
Strenges Corona-Konzept
Es war allerdings kein Turnier wie jedes andere, sondern eins mit sehr strengem Corona-Konzept. Sobald ein Spieler positiv auf Covid-19 getestet wurde, wurden alle Sportler dieser Nation vom Turnier ausgeschlossen und sofort isoliert. Zudem hatten alle Spieler, Coaches und Offiziellen weiterhin die Maßgabe direkte Kontakte zu anderen Spielern zu vermeiden.
„Nach der ersten Woche hier in Lahti hatten wir uns gut an die Situation und die notwendigen Regeln gewöhnt, daher war es in dieser Woche eigentlich schon fast normal für uns“, sagte Leona Michalski.
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Im Individual-Turnier ging sie in zwei Paarungen gegen die Konkurrenz an den Start: Im Mixed mit Aaron Sonnenschein und im Doppel mit Thuc Phuong Nguyen. Im Mixed hatten Michalski/Sonnenschein zunächst ein Freilos in Runde eins und setzten in Runde zwei gegen die Paarung Oskar Männik/Ramona Üprus (Estland) mit 21:19 und 21:16 durch. In der Runde der letzten 16 stand den beiden die schwedische Paarung Gustav Bjorkler/Edith Urell gegenüber. Gegen die späteren Finalisten fanden Michalski/Sonnenschein aber nicht in ihr Spiel und mussten den Gegnern am Ende gratulieren (13:21, 11:21).
„Gustav und Edith haben die Monate des Lockdowns wirklich sehr gut genutzt und sich stark entwickelt. Wenn ich gemeinsam mit Aaron hätte trainieren können, wäre es eventuell besser gelaufen. Mit dem Ergebnis sind wir unter den Top Ten in Europa, und darauf bin ich stolz.“
Erneuter Sieg gegen dänisches Top-Doppel
Im Doppel an der Seite von Thuc Phuong Nguyen lief es für die Gelsenkirchenerin noch besser: Nach einem Erstrundensieg gegen die finnische Paarung Asfar/Nyqvist (21:9, 21:12) stand den Beiden, wie auch schon im Team-Turnier, das dänische Top-Doppel Pilgaard/Ryberg gegenüber. Und wieder siegte die deutsche Paarung klar in zwei Sätzen (21:19, 21:14)
Auch in der Runde der letzten Acht behielten die Beiden gegen die Tschechinnen Kraptova/Zuzakova die Oberhand (21:15, 21:13). Damit war Michalski und Nguyen eine Medaille bereits sicher.
Das Halbfinale gegen das Duo aus der Ukraine, Buhrova/Stoloarenko, war zunächst eine enge Angelegenheit. Nachdem 22:20-Satzgewinn lief es für Leona Michalski und ihre Doppelpartnerin in Durchgang zwei rund: Mit 21:10 machten sie den Sack zu und feierten den Einzug ins Finale. Dort trafen sie auf die an Position eins gesetzte russische Paarung Anastasiia Boiarun/Alena Iakovleva. Nach einem klaren 12:21 im ersten Satz verlief das Spiel im zweiten Satz zunächst ausgeglichen. Am Ende siegten aber die Russinnen mit 21:19.
Umkämpfter zweiter Satz im Finale
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„Das wir es im Doppel überhaupt ins Finale schaffen könnten, hätte ich nie gedacht“, sagte Michalski nach dem Gewinn der Silbermedaille. „Im ersten Satz haben wir irgendwann den Faden verloren und selbst die einfachsten Schläge haben nicht mehr geklappt. Ich glaube im zweiten Satz haben wir dann irgendwann fast Angst bekommen, dass wir den Satz gewinnen könnten und sind dann nervös geworden, wodurch sich leider viele einfache Fehler eingeschlichen haben“, analysierte die 18-Jährige.
„Wir waren in dem Finale ganz klar die Underdogs und hatten nichts zu verlieren. Wir haben in zwei Wochen zweimal das dänische Top-Doppel geschlagen und auch gegen die Russinnen im zweiten Satz gezeigt, dass wir auf dem Niveau sehr gut mitspielen können. „Wenn mir vorher jemand gesagt hätte, dass ich mit einer Silbermedaille im Doppel von der EM nach Hause fahre, dann hätte ich den für verrückt erklärt“, sagte Michalski glücklich. „Natürlich tut es im ersten Moment weh, ein Finale zu verlieren. Aber mit ein wenig Abstand bin ich jetzt sehr stolz auf den Vize-Europameistertitel und kann mich umso mehr auch über diese Silbermedaille freuen.“
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