Essen. . Der Tusem muss weiter auf das erste Erfolgsergebnis in der 1. Liga warten. Am Sonntag verloren die Essener gegen die Füchse berlin 24:31.
„Die Jungs waren am Ende auch müde. Ich habe mich öfter umgedreht und auf die Bank geschaut. Aber da waren keine Alternativen mehr“, sagte Tusem-Trainer Maik Handschke nach der 24:31-Niederlage gegen die Füchse Berlin am späten Sonntagnachmittag. Der 46-Jährige konnte nur neidvoll auf die gegnerische Bank blicken. Gästetrainer Dagur Sigurdsson wiederum konnte es sich erlauben, Nationaltorwart Silvio Heinevetter lediglich bei ein paar Siebenmetern aufs Feld zu schicken. Und auch der wurfgewaltige Sven-Sören Christophersen, sein Kollege aus der DHB-Auswahl, musste nicht über sechzig Minuten auf dem gelben Hallenboden im Sportpark am Hallo seinem Tagwerk nachgehen. Immerhin haben die Füchse in Iker Romero eine Alternative für die halblinke Position, die auf mehrere Hundert internationale Einsätze im spanischen Nationalteam oder Vereinen kommt. Das waren nur ein paar Beispiel für die individuelle Klasse der Hauptstädter, die letztlich den – erwarteten – Unterschied ausmachten. „Das zieht sich bisher wie ein roter Faden durch die Saison“, erklärte Maik Handschke. Seine Mannschaft habe – im Rahmen ihrer Möglichkeit – gekämpft, das Beste gegeben. „Wir haben aber wieder phasenweise zu früh abgeschlossen, zu früh die Würfe gesucht. Und das wurde von den Füchsen natürlich bestraft“, so Handschke. Und dennoch: In der ersten Halbzeit blieben die Essener bis in die Endphase der ersten Halbzeit in Schlagweite, bevor sich die Berliner bis zum Halbzeitpfiff auf fünf Tore absetzten.
Nach dem Seitenwechsel waren die Berliner dann phasenweise etwas fahrlässig. Drei abgefangene Gegenstöße durften die Tusem-Fans bejubeln – wohlwissend, dass der Champions League-Teilnehmer auch dadurch nicht ernsthaft in Bedrängnis geraten würde. Die Berliner gaben zwischendurch mal wieder ein bisschen Gas und schraubten ihren Vorsprung bis zur Mitte der zweiten Halbzeit erstmals auf neun Tore. Der Tusem steckte dennoch nie auf, wehrte einen Zehn-Tore-Rückstand mit Erfolg ab. Mehr war gegen die Berliner nicht drin.
Auch interessant
Berlins Manager Bob Hanning, in Essen geboren und lange Zeit beim Tusem als Jugendtrainer und Co-Trainer der „Ersten“ tätig, lobte das Spiel des Tusem. „Essen hat ordentlich gespielt, aber das reicht nicht in der besten Liga der Welt. Wir waren vor Jahren in einer ähnlichen Situation, konnten uns in der Winterpause aber verstärken. Wenn der Tusem – bei aller Sympathie – nicht personell nachlegt, wird es wohl nicht reichen.“
Tusem - Füchse Berlin 24:31 (12:17)
Tusem: Kulhanek, Bliß, Vukas; Böhm (2), Kühn (4), Leenders (n.e.), Pöter (3), Pieczkowski (1), Seidel (1), Breuer (6/1), Lindt (1), F. Handschke (2), Rahmel, Kropp (4).
Füchse: Heinevetter, Stochl; Löffler (2), Wiede, Laen (2), Spoljaric, Richwien (3), Pevnov (3), Romero (4), Bult (2/1), Jaszka (4), Nincevic (5/2), Igropolu (1/1), Christophersen (5).
Schiedsrichter: Harm/Mahlich (Magdeburg/Stendal); Zuschauer: 2353.
Strafminuten: Tusem 4 (Böhm 2, Kropp 2) – Füchse 4 (Pevnov 4).
Siebenmeter: Tusem 8/5 (Rahmel scheitert Stochl, Breuer scheitert zweimal an Heinevetter) – Füchse 5/3 (Nincevic wirft über das Tor, Bult scheitert an Bliss)
„Spielfilm“: 1:0 (1.), 2:4 (6.), 5:7 (12.), 6:10 (16.), 8:10 (18.), 10:16 (28.), 12:17 (Halbzeit), 14:22 (37.), 16:25 (46.), 20:28 (53.), 23:30 (58.), 24:31 (60.).