Handball-Bundesligist Tusem hat am Mittwochabend die zweite Auswärtsaufgabe vor der Brust. Um 20.15 Uhr treten die Essener in der Eugen-Haas-Halle beim VfL Gummersbach an.

Von der oft zitierten Papierform ist die Aufgabe im Oberbergischen Land einfacher als die zum Saisonauftakt beim Vize-Meister Flensburg-Handewitt. „Auswärts ist es aber immer schwer zu bestehen, erst recht bei einem so bundesliga-erfahrenen Klub“, sagt Maik Handschke. Und trotzdem: Aus dem Heimspiel gegen Magdeburg (26:32) hat der Tusem-Coach einiges Positives gezogen. „Das war ein Riesenfortschritt gegenüber dem Flensburg-Spiel. Die Abwehrleistung war deutlich besser.“ An das Tempo in der 1. Liga haben sich die Tusem-Spieler noch nicht ganz gewöhnt, was besonders die Ballverluste in der Anfangsphase des Spieles zeigten. „Wenn wir in solchen Phasen nicht ganz sicher sind, müssen wir auch mal ein Zeitspiel riskieren, anstatt ein unnötig ein Risiko einzugehen“, gibt Handschke seiner Mannschaft mit auf den Weg in die Gummersbach-Partie.

Zweimal standen sich beide Klubs in der Vorbereitung gegenüber. Beide Male gewann Gummersbach, wenn auch nicht überdeutlich. Allerdings war VfL-Linkshänder Adrian Pfahl, einer der tragenden Säulen des Gummersbacher Spiels, seinerzeit nicht dabei. Was der 30-Jährige wert ist, zeigte er beim 31:27-Erfolg in Minden, als er siebenmal traf. Übertroffen wurde er nur noch vom Ex-Essener Barna Putics (9), der im linken Rückraum spielt. Und von Kentin Mahé. „Er war ganz, ganz stark“, bestätigt auch Maik Handschke. Mahé, der quirlige 1,85 Meter große französische Nationalspieler, kann sowohl auf Linksaußen als auch in der Rückraummitte spielen. In Minden erzielte er zwölf Tore – zwei davon vom Siebenmeterpunkt. Die kroatische Flügelzange der Gummersbacher mit Sporam Sprem (links) und Vedran Zrnic (rechts) ist ebenfalls nicht zu unterschätzen. „Sie suchen gnadenlos ihre Chance. Umso mehr wird es darauf ankommen, dass wir keine einfachen Ballverluste leisten, die zu Gegenstößen einladen“, erklärt Maik Handschke, der auf seinen kompletten Kader zurückgreifen kann.

Einfache Ballverluste vermeiden

Dass der Tusem nach zwei Erstliga-Spieltagen ohne Punktgewinn das Tabellenende ziert, betrachtet der Coach nicht als dramatisch. „Wir wussten um die Schwere der Aufgaben in der 1. Liga. Erfahrung kann man nicht trainieren. Das braucht seine Zeit. Wir wollen in Gummersbach aber wieder einen Schritt weiterkommen.“ Die Abwehrleistung gegen Magdeburg mache ihm Mut, sagt Handschke und fügt selbstbewusst hinzu: „Wenn wir jetzt noch die einfachen Fehler abstellen, dann können wir durchaus mithalten und sind nicht so chancenlos.“