Es war eine tolle Vorstellung, die Handball-Bundesligist Tusem in Gummersbach ablieferte. Das sah selbst der Konkurrent so. Nur das Ergebnis, die 27:29-Niederlage, wollte nicht so recht ins Bild passen.

Vor dem Spiel VfL Gummersbach gegen Tusem waren die Verhältnisse bereits geklärt – zumindest im Foyer der Eugen-Haas-Halle. Während sich vor der Zapfanlage mit Kölsch eine Schlange bildete, kamen durstige Fans gleich nebenan fast sofort zu einem kühlen Pils. Ein untrügliches Zeichen dafür, dass die Fans der Oberbergischen unter den 1810 Zuschauern in der Überzahl waren.

Während des Spiels war davon weitgehend nichts zu merken. Die Tusem-Anhänger, in den oberen Rängen platziert, machten mächtig Krach und stärkten ihrem Team den Rücken. Und der Anlass war ein erfreulicher. Das musste auch Gummersbachs Trainer Emir Kurtagic anerkennen: „Zufrieden bin ich nur mit den beiden Punkten. Der Tusem hat über 60 Minuten gut gespielt und war heute die bessere Mannschaft.“

Dem konnte Tusem-Coach Maik Handschke nicht völlig zustimmne. „Man muss jede Chance zu einhundert Prozent nutzen. Das fehlt mir manchmal noch ein bisschen“, erklärte der 46-Jährige. Damit sprach er den einen oder anderen kleinen Fehler in der Schlussphase an, die die Essener allerdings zeitweise auch in doppelter Unterzahl bewältigen mussten. Allein in den letzten fünf Minuten, in die die Essener mit einer 26:25-Führung gegangen waren, gab es drei Zeitstrafen gegen den Tusem. Über 60 Minuten gesehen lag die Fehlerquote trotzdem deutlich niedriger als noch gegen die Magdeburger. In den letzten zehn Minuten – so Handschke – habe der VfL zudem auch die Schiedsrichter mehr auf seiner Seite gehabt.

Die Essener erhielten für ihre Vorstellung im Oberbergischen viel Lob. Und dass dies zu Recht geschah, sagt auch Maik Handschke. „Sicherlich war das ein Schritt in die richtige Richtung. Aber was nutzt das, wenn wir am Ende wieder mit leeren Händen dastehen. Es muss auch mal etwas Zählbares kommen. Sonst heißt es am Saisonende: Der Tusem hat eine tolle Mannschaft, aber ist nicht mehr dabei.“

Maik Handschke war am Tag danach noch die Enttäuschung darüber anzumerken, dass der Tusem nicht als Sieger die Eugen-Haas-Halle verlassen hatte. „Wir sind nicht belohnt worden und wir haben uns selbst nicht belohnt“, so der 46-Jährige.

Nun gilt es, sich auf die nächste Aufgabe zu konzentrieren. Und die ist – obwohl ein Heimspiel – mit Gummersbach nicht zu vergleichen. Am Sonntag kommen die Berliner Füchse als aktueller Tabellenführer in den Sportpark am Hallo.