Gummersbach. . Der Aufsteiger überzeugt zwar am Mittwochabend beim VfL Gummersbach, muss sich aber am Ende mit 27:29 knapp geschlagen geben und bleibt damit auch nach drei Spielen ohne Punktgewinn. Dennoch kann das Team von Trainer Maik Handschke auf dieser Leistung aufbauen.
Um 21.54 Uhr war es am Mittwochabend amtlich. Handball-Bundesliga-Aufsteiger Tusem bleibt auch nach drei Spielen ohne Punktgewinn. Die Enttäuschung in den Gesichtern der Essener Spieler ließ nur erahnen, wie nah sie beim 27:29 (14:14) beim Altmeister VfL Gummersbach vor einem Erfolg gestanden hatten.
In der ersten Halbzeit war Tusem phasenweise überlegen
„Es wird keinen Schönheitspreis geben. Tusem ist ein unangenehmer Gegner, der 60 Minuten kämpft“, hatte VfL-Trainer Emir Kurtagic vor der Partie gesagt. Ihm wäre sicherlich lieber gewesen, wenn er nicht so Recht gehabt hätte. Die Essener ließen sich weder von der altehrwürdigen Eugen-Haas-Halle, die nicht bis auf den letzten Platz gefüllt war, noch von von den klangvollen Namen in den Reihen des VfL beeindrucken. Auch wenn Adrian Pfahl, Dennis Krause oder Kentin Mahé nie ganz auszuschalten waren – der Tusem spielte nicht nur mit, er war zumindest in der ersten Halbzeit phasenweise überlegen. Und er leistete sich nicht die „leichten“ Fehler, sondern war hoch konzentriert. Über weite Strecken führte der Tusem, der von seinem lautstarken Anhang unterstützt wurde, mit zwei, drei Toren.
Tusem-Trainer Maik Handschke ließ bei dem kräftezehrenden Spiel viel rotieren. Die zweite Halbzeit war dann an Dramatik kaum noch zu überbieten. Beim 15:14 (32.), der erst zweiten Gummersbacher Führung in diesem Spiel, schien sich die Waagschale zu Gunsten der Gastgeber zu neigen. Doch der Tusem ließ nicht locker, kam durch Julius Kühn immer wieder zu Toren aus dem Rückraum. Der Juniorennationalspieler hatte sich die spätere kurze Deckung wahrlich verdient. Doch auch die anderen Essener – wie zum Beispiel Philipp Pöter oder André Kropp – kämpften bis zum Umfallen.
Von der Siegerstraße abgedrängt
Eine Viertelstunde vor Schluss beim 24:21 aus Essener Sicht schien alles auf ein Happy-End hinauszulaufen. Letztlich sorgte auch der sichere VfL-Siebenmeterschütze Kentin Mahé dafür, dass sich doch noch die Gummersbacher freuen durften. Hinzu kam eine doppelte Tusem-Unterzahl in der Schlussphase.
Am Ende waren es auch vier vergebene Siebenmeter, die die Tusem-Spieler um 21.54 Uhr so bedröppelt dreinschauen ließen. Und trotzdem: Es blieb eine Leistung, auf die für die kommenden Spiele aufgebaut werden kann.
Gummersbach - Tusem 29:27 (14:14)
Gummersbach: Ristovski, Rezar, Mladenovic, Schindler, Kopco (1), Krause (4), Putics (3), Teppich, Heyme, Mahé (8), Pfahl (7), Gaubatz, Sprem (1), Zrnic (5).
Tusem: Vukas, Kulhanek, Bliß; Böhm (1), Kühn (7), Leenders, Pöter (4), Pieczkowski, Seidel (1), Breuer (1), Lindt (3), F. Handschke, Rahmel (7), Kropp (3)
Schiedsrichter: Christoph Immel/Ronald Klein.
Zuschauer: 1850.
Strafminuten: Gummersbach: 12 (Mladenovic, Kopco/2, Krause, Putics, Mahé). Tusem: 8 (Böhm/3, Kühn, Rahmel).
„Spielfilm“: 3:3 (6.), 4:7 (13.), 8:10 (21.), 11:13 (26.), 14:14 (30.), 15:16 (34.), 20:23 (45.), 24:24 (50.), 26:26 (56.), 29:27 (60.).