Essen. An diesem Samstag empfängt die SGS Essen den FC Carl Zeiss Jena. Darüber hinaus gibt es bei den Fußballerinnen Redebedarf in Vertragsfragen.

Einen Sieg im Stadion an der Hafenstraße konnten die Bundesliga-Fußballerinnen der SGS Essen in dieser Saison noch nicht landen. Das 0:0 unter der Woche gegen den 1. FC Köln war erst der zweite Punktgewinn in einem Heimspiel. Dem stehen fünf Niederlagen gegenüber. Und wie eine solche dürfte sich auch für die Stadt eine Nachricht angefühlt haben, die sie an diesem Freitag erreichte: Der DFB hat die Bewerbung als Austragungsort für die Heim-EM 2029 abgelehnt. Essen ist nicht unter den elf potentiellen Standorten, von denen final acht für das Turnier ausgewählt werden.

SGS-Manager Florian Zeutschler nahm diese Meldung in aller Sachlichkeit auf. Ein möglicher Stadionausbau an der Hafenstraße ist für die Essenerinnen ohnehin zweitrangig. Schon die vorhandenen Kapazitäten werden bei Bundesliga-Heimspielen nicht annähernd ausgeschöpft. Die magere Punkteausbeute hat bei der SGS ohnehin eine ganz andere Ursache: Die Offensive ist zu harmlos. In acht von 14 Spielen blieben die Essenerinnen ohne eigenen Treffer. Nur drei Mal erzielte die Elf von Trainer Markus Högner dabei mehr als ein Tor pro Spiel.

SGS Essen: Viele langfristige Verträge

Und das gelang ausnahmslos gegen die drei Klubs aus dem Tabellenkeller: Potsdam, Jena und Köln. Defensiv läuft es besser: Nur die Top vier der Liga haben weniger Gegentore. Es ist auch eine Frage der Priorität, die Trainer Högner an diesem Samstag gegen Carl Zeiss Jena (14 Uhr/hier im Live-Ticker) zugunsten der Offensive verschieben wird. „Ich wünsche mir ein Tor“, sagte er. Die hohe Intensität, mit der seine Mannschaft zuletzt gegen Köln agierte, habe ihm gefallen: „Wir hatten einige Chancen, wir müssen vor dem Tor einfach mal eiskalt sein.“ Doch genau da haperte es zuletzt.

Drei Punkte gegen Jena hätten dabei nicht nur sportlichen Wert. Auch für die Planung hinter den Kulissen wäre es hilfreich: Bei dann wohl zwölf Punkten Vorsprung auf den Abstiegsplatz darf der Blick auch schon über das Saisonende hinausgehen. Auffallend ist, wie langfristig die Arbeitspapiere im Kader angelegt sind. Allein die Verträge von Julia Debitzki, Anja Pfluger, Kim Sindermann und Emely Joester lauf im Sommer aus. Keine von ihnen ist an der Ardelhütte Stammspielerin. Und doch wartet Arbeit auf Manager Florian Zeutschler.

SGS Essen: Högners Vertrag läuft aus

Am dringlichsten ist dabei zweifellos der Austausch mit Trainer Högner. Denn auch er ist nur bis zum Ende dieser Saison an die SGS gebunden. Was allerdings keine neue Situation ist: Der 57-Jährige hat bisher an der Ardelhütte stets Dreijahresverträge unterzeichnet und steht nunmehr (mit Unterbrechung) zwölf Jahre an der Seitenlinie der Essenerinnen. „Wir stehen in Verhandlungen“, verrät Högner. „In den nächsten Wochen wird es eine Entscheidung geben.“

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