Leverkusen. Die SGS Essen verteidigt in Leverkusen stark und erzielt erstmals seit Oktober wieder ein Tor. Sorgt das für neuen Schwung im Abstiegskampf?

Die SGS Essen startet mit einem Achtungserfolg in die Restrunde der Frauenfußball-Bundesliga: Beim Tabellenvierten Bayer Leverkusen erkämpft sich die Elf von Trainer Markus Högner dank guter Abwehrleistung eine Punkteteilung und erzielt durch Beke Sterner erstmals seit vier Monaten und sechs torlosen Partien in Folge wieder einen eigenen Treffer.

Während das 1:1 für die Leverkusenerinnen einen Rückschlag im Titelrennen bedeutet, kann die SGS nun mit etwas Rückenwind in die Englische Woche mit den beiden wichtigen Heimspielen gegen den 1. FC Köln und Carl-Zeiss Jena gehen.

Bayer Leverkusen übernimmt früh die Spielkontrolle

„Nach dem Spiel hat man ein Stück weit die Erleichterung bei den Mädels gesehen“, freute sich Högner. „Das war eine stabile Leistung heute und ein wichtiges Erfolgserlebnis. So ist die Stimmung in der Vorbereitung auf die Englische Woche anders.“ Schon zu Beginn versteckte sich seine Mannschaft beim Tabellenvierten keineswegs. Zwei Eckbälle in den ersten drei Minuten waren das Ergebnis. Torgefahr konnten die Essenerinnen damit allerdings nicht erzeugen. Und so übernahm die Werkself allmählich die Spielkontrolle.

Bayer 04 Leverkusen - SGS Essen
Estrella Merino Gonzales (l.) im Zweikampf mit Lena Ostermeier. © ddp/Revierfoto | Revierfoto

Ein Fehler von Essens Laura Pucks brachte Kögl erstmals in eine aussichtsreiche Abschlussposition, doch SGS-Torfrau Sophia Winkler musste noch nicht eingreifen (7.). Nach einer Viertelstunde war die 21-Jährige gefordert: Erst parierte sie stark gegen Kehrer und entschärfte auch den Nachschuss. Es war die beste Möglichkeit in einer zerfahrenen Partie mit wenigen Torraumszenen. Leverkusen hatte mehr vom Spiel und wirkte in den eigenen Aktionen sicherer. Doch im letzten Drittel machte die SGS die Räume eng und hatte dank Winkler keinerlei Probleme mit hohen Bällen.

SGS Essen kann Umschaltmomente nicht ausnutzen

Offensiv war der Auftritt der Essenerinnen ausbaufähig. Zu selten gelang es, den Ball gezielt über mehrere Stationen in den eigenen Reihen zu halten, um einen gezielten Gegenstoß zu wagen. Die Passquote in Halbzeit eins lag bei nur 55 Prozent. „Es gab einige Umschaltmomente, die wir besser hätten ausspielen können“, monierte Högner. „Aber wir haben jetzt auch sechs Woche nicht gespielt.“ Wie es gehen könnte, zeigte eine Aktion kurz vor der Pause: Lilli Purtscheller behauptete den Ball und bediente die startende Ramona Maier. Doch ihr Versuch, mit dem ersten Kontakt in Schussposition zu kommen, misslang gründlich (41.).

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Anders als die Gastgeberinnen konnte die SGS mit dem 0:0 zufrieden sein. Doch es ging noch mehr: Purtscheller holte nach Wiederbeginn eine Ecke heraus. Zunächst klärte Leverkusen die Hereingabe von Natasha Kowalski, die aber einen zweiten Versuch bekam und diesmal punktgenau auf den Kopf von Beke Sterner flankte: 0:1 (53.).

Bayer Leverkusen reagiert promt auf den Rückstand

Erstmals seit Oktober durfte die SGS in der Eliteliga wieder über einen eigenen Treffer jubeln. Und der ließ in Leverkusen sofort die Alarmglocken schrillen. Ein Punktverlust gegen die Essenerinnen wäre ein herber Dämpfer im Titelrennen gewesen. Bayer-Trainer Pätzold wechselte gleich dreifach und verstärkte die Offensive.

Doch auf dem Rasen machte sich das zunächst nicht bemerkbar. Leverkusen war zwar aktiver, erspielte sich aber kaum Torchancen. Bis zu einem Eckstoß: Schon bei der kurzen Ausführung waren die Gäste zu passiv und ließen noch dazu Boboy am Elfmeterpunkt frei: 1:1 (68.).

Es war ein Moment der Unachtsamkeit, den der Tabellenvierte bestrafte. Die SGS steckte den Gegentreffer aber gut weg und verteidigte in der Folge geschickt. Das Bemühen Leverkusens bei der Suche nach Lösungen gegen die Essener Defensive war erkennbar. Doch es war vergebens.

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Bayer Leverkusen gegen SGS Essen - Die Statistik zum Spiel

Bayer Leverkusen - SGS Essen 1:1 (0:0)

  • SGS Essen: Winkler – Ostermeier, Pucks, Meißner, Sterner – Rieke, Fürst – Elmazi (70. Potsi, 80. Berentzen), Kowalski, Purtscheller (90. Terlinden) – Maier (80. Ter Horst).
  • Tore: 0:1 Sterner (53.), 1:1 Boboy (68.).

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