Essen. Die Kanada-Pläne haben sich für Basketballer Maximilian Begue zerschlagen. Er spricht über den geplatzten Traum und seine Ziele in Essen.
Diese Nachricht war ein Schock: Der Ausfall von Robin Danes brachte beim Basketball-Pro B-Ligisten ETB Miners das berühmte Kartenhaus zum Einsturz – ein Stück weit zumindest. „Die Rollen waren klar verteilt, alles hat gepasst“, hatte auch Raphael Wilder, Sportlicher Leiter der Miners, vor wenigen Wochen zu Protokoll gegeben. Nun: In Essen wird das „Haus“ wieder aufgebaut. In Maximilian Begue scheint der ETB ein neues tragfähiges Bauteil verpflichtet zu haben, das dem schwarz-weißen Konstrukt wieder Stabilität verleihen kann.
Basketball in Essen: Die Teamchemie bei den ETB Miners stimmt
Gleichwohl: Es wartet noch Arbeit auf alle Beteiligten. Einen neuen Spieler in ein bestehendes Gefüge zu integrieren, ist nie ganz leicht. Machbar? Aber natürlich. Zumal die Teamchemie bei den Miners zu stimmen scheint: Auch Begue hat zur Kenntnis genommen, was seine neuen Teamkollegen schon vor der Saison zu Protokoll gegeben hatten. „Wir haben sehr gute Charaktere im Team, es war leicht, in die Gruppe zu kommen.“ Vielleicht ist es nicht automatisch die Basis von allem – es kann aber vieles einfacher machen. „Wenn man nicht von Beginn an dabei ist, ist es etwas schwierig, die Plays zu lernen, zu erkennen, was von einem erwartet wird. Oder auch, was ich von den anderen erwarte. Aber wir machen Fortschritte.“
Auch er persönlich, der einige Monate raus war aus dem Spielbetrieb. Sich fit in Essen präsentierte, aber eben nicht „basketball-fit“. Nach der gelungenen Premiere gegen Berlin zwickten dann auch prompt die Muskeln. „Damit muss man leben, wenn man längere Zeit nicht in einem Team trainiert hat. Aber auch da bin ich auf einem guten Weg.“
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Die Quoten dokumentieren das bisschen Rost, der noch abplatzen muss: 36,4 Prozent der Würfe aus Nah- und Mitteldistanz trafen im Schnitt ihr Ziel, von Downtown 28,6 Prozent. Dazu gesellten sich fünf Rebounds im Schnitt – in zwei Spielen, in denen er durchschnittlich gut 29 Minuten auf dem Feld stand. Und das war auch erst einmal das Wichtigste: Für Entlastung zu sorgen, Minuten abzunehmen. Das half gegen Berlin, bei den BSW Sixers verhagelte eine schwache erste Halbzeit der Miners den möglichen Sieg (82:85).
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Eigentlich sollte Maximilian Begue dieser Tage, Wochen und Monate in Kanada sein, für Montreal in der Basketball Super League (BSL) spielen. „Mein Trainer in Gießen hatte dort eine Trainerrolle übernommen und mich angesprochen“, erzählt Maximilian Begue. „Es hatte sich toll angehört, warum nicht einmal ein neues Land, eine neue Basketball-Kultur kennenlernen?“
Doch Montreal Toundra zog kurzfristig vom Spielbetrieb zurück – nun also Essen. Schade, aber Maximilian Begue hat die Situation angenommen, identifiziert sich mit den Zielen der Miners: „Ich halte die Playoffs für ein realistisches Ziel, das haben die ersten vier Spiele der Jungs gezeigt.“ Das man auch mal ausrutscht, sei normal.
„Verletzungen bringen Unruhe, ein neuer Spieler muss integriert werden. Dann gilt es sich neu zu finden, sich gegenseitig zu unterstützen, das Team neu aufzubauen.“ Er wolle den größtmöglichen Beitrag dazu leisten. „Dazu muss und will ich fit werden. Und ich will mich in Essen auch persönlich verbessern.“ Nun, das eine schließt das andere ja nicht aus. Im Gegenteil!
Letztes Heimspiel der Miners am Samstag gegen die SBB Baskets
Die Miners haben an diesem Samstag, im letzten Heimspiel des Jahres am Hallo, eine ganz wichtige Aufgabe zu lösen im Hinblick auf Platz acht und mehr. Zu Gast ist Tabellennachbar Wolmirstedt (19.30 Uhr). Ausgerechnet die SBB Baskets, letzte Station für Maximilian Begue in Deutschland, ehe es ihn fast nach Übersee gezogen hätte. Natürlich sei das ein besonderes Spiel. Aber: „Ich mache mir keine Gedanken. Ich bereite mich genau so intensiv vor, wie vor jedem anderen Spiel.“
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