Gelsenkirchen. 11. März 2020: Ein Jahr ist das letzte Schalker Profi-Basketball-Spiel her. Peter Peters beendete das Kapitel später – es endete mit einem Sieg.
Dieser Abend des 11. März 2020 ist ein ungewöhnlicher in der Oberhausener Willy-Jürissen-Halle. Es ist der Corona-Start, es ist aber auch, wie sich erst später herausstellt und was zu diesem Zeitpunkt niemand ahnen möchte, das letzte Basketball-Spiel einer Profi-Mannschaft des FC Schalke 04.
Gut einen Monat später erklärt Peter Peters, der sich inzwischen als Finanzvorstand der Königsblauen bekanntlich aus der Verantwortung gezogen hat, dass diese defizitäre Korbjagd in diesem Verein – wenn überhaupt – nur noch eine Hobbyjagd sein wird.
Schalke mit toller Leistung und guter Stimmung nach dem Sieg
Dabei ist die Stimmung in dieser mehr oder weniger leeren Halle super: Es herrscht Glückseligkeit, weil die Schalker Basketballer dank einer herausragenden kämpferischen Leistung die PS Lions Karlsruhe mit 98:91 (43:46) besiegt und die Jagd auf den Klassenerhalt in der Pro-A-Liga der 2. Bundesliga eindrucksvoll wiederbelebt haben
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„Das waren unfassbarer Kampf und eine große Teamleistung“, hat Tobias Steinert, zu diesem Zeitpunkt Abteilungsleiter und inzwischen längst zurückgetreten, vor einem Jahr gesagt.
Zur knappen Erinnerung: Die Saison wird wegen des Coronavirus nicht mehr fortgesetzt, und der FC Schalke 04 hat, weil es keine Absteiger gibt, den Klassenerhalt in der zweithöchsten deutschen Spielklasse für die Saison 2020/21 sicher. Bis Peter Peters kommt …
Sonderlob für Björn Rohwer, freie Bahn am Büffet
Tobias Steinert hat damals alles versucht und gegeben, um zumindest Basketball für Gelsenkirchen zu retten, und ist mit Sponsor Amevida und dessen Chef Matthias Eickhoff auf einem guten Weg gewesen. Letztlich aber vergebens. Was dazu geführt hat, dass Tobias Steinert zum Bochumer Basketball gewandert ist und dort bei den VfL Sparkassen Stars in der Pro B zur Geschäftsführung gehört.
Zurück zum letzten Spiel, das noch gar nicht begonnen hat: Das Büfett, das sonst immer im VIP-Raum aufgebaut ist, steht im Foyer der Willy-Jürissen-Halle. Reichlich – wie immer.
Aber es gibt nur wenige Abnehmer, so dass sich der Autor dieser Zeilen an jenem Abend fühlt, dieses Büfett für sich allein zu haben. Und das Ergebnis ist, dass der Schreiber futtert und futtert und fast den Sprungball dieser eigentlich wichtigen, letztlich aber völlig unwichtigen Partie verpasst.
Im O-Ton: Der WAZ-Bericht vom 11. März 2020
Das dramatische Spiel sieht er aber – und daraus entstehen unter anderem folgende Zeilen:
„Jeder hat bis zum Umfallen gekämpft“, sagt Tobias Steinert. Der O-Ton des Artikels vom 11. März 2020 weiter: Wobei nicht unerwähnt bleiben darf, dass Björn Rohwer an diesem Abend der herausragende der drei starken Schalker Center ist und sich Platz eins in der internen Tabelle der Leidenschaft mit Trainer Alexander Osipovitch teilen darf.
„Ein Riesen-Kämpferherz“, lobt Tobias Steinert den 24-Jährigen, der bei seinen 21 Punkten eine tolle 88-Prozent-Quote hat. „Er hat von der ersten Sekunde an um jeden Ball gefightet.“ Und er hat sich nach seinen erfolgreichen Aktionen auch immer selbst gefeiert. Herrlich. Einen Nicht-Center will Tobias Steinert aber auch herausheben: Courtney Belger. „Er hat“, sagt er, „das Spiel überragend geleitet.“
Die Statistik des Spiels: Rohwer und Belger machen mehr als zwanzig Punkte
Weil es wohl für immer das letzte Profi-Spiel einer Basketball-Mannschaft des FC Schalke 04 ist, bei dem sich Center Johannes Joos schon den zweiten Nasenbeinbruch der Saison zugezogen hat, schauen wir auch auf die Statistik vom 98:91-Sieg gegen Karlsruhe – 19:17, 24:29, 24:17 und 31:28 in den Vierteln.
Die Punkte der Königsblauen teilen sich am 11. März 2020 Shavar Newkirk (16/2), Johannes Joos (11/1), Adam Touray (16), Thomas Szewczyk (3/1), Björn Rohwer (21/4), Shawn Gulley (7) und Courtney Belger (24/3).
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