Bochum. Die VfL Sparkassen Stars Bochum treffen auf Dresden. Es gibt viele Verbindungen zwischen beiden Teams - und das Spiel dürfte wild werden.

Fast auf den Tag vier Jahre ist es her, dass die Basketballer des FC Schalke 04 ihr letztes Spiel absolviert haben: Am 11. März 2020 gewann S04 gegen Karlsruhe. Mit dem Ausbruch der Corona-Pandemie endete erst die Saison und kurz drauf die Ära des Profi-Basketballs auf Schalke. Am Samstagabend kommt es zum Wiedersehen der Ex-Schalker, beim Pro-A-Spiel der VfL Sparkassen Stars Bochum gegen die Dresden Titans (19 Uhr, Rundsporthalle).

Eine Schalker Basketball-Ikone ist inzwischen Co-Trainer der Titans: Patrick Carney, der fünf Jahre für Schalke spielte und im Anschluss Co-Trainer der Zweitligamannschaft wurde und die Verantwortung für die Jugendarbeit übernahm. Er spielte außerdem unter anderem in Velbert und in Essen Basketball, Schalke führte er 2015 zum Aufstieg in die ProA - gemeinsam mit Tobias Steinert, der als Manager für das Pro-A-Team verantwortlich war und heute Geschäftsführer des Bochumer Zweitligisten ist.

Schalker Vergangenheit verbindet Bochumer und Dresdener Verantwortliche

Patrick Carney, hier als Schalker-Trainer im Oktober 2019 - inzwischen arbeitet er in der ProA als Co-Trainer für die Dresden Titans.
Patrick Carney, hier als Schalker-Trainer im Oktober 2019 - inzwischen arbeitet er in der ProA als Co-Trainer für die Dresden Titans. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

„Patrick hat großen Anteil an den Erfolgen der vergangenen fünf Jahre und gehört zweifelsohne zu den herausragenden Spielern der Vereinsgeschichte“, sagte Steinert 2019, als Carney seine aktive Karriere beendete. Steinert machte ihn zum Co-Trainer. Heute erinnert er sich: „Er war ein extrem wichtiger Spieler für uns, ein guter Schütze, der auch das Spiel steuern konnte.“ Beim Hinspiel in Dresden sahen sich die beiden nach längerer Zeit mal wieder, „das hat mich sehr gefreut“, sagt Steinert.

Ingesamt 13 Jahre arbeitete Steinert für S04, unter anderem als Abteilungsleiter. Das Team stieg in die ProA auf. Die Vereinsführung des FC Schalke 04 senkte 2020 aber beim Thema Profi-Basketball den Daumen nach unten. Aufwand und Ertrag standen nach Meinung des ehemaligen Finanzvorstands Peter Peters und seiner Mitstreiter nicht mehr im Einklang.

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Nach dem Aus legte Steinert sein Amt auf Schalke nieder und übernahm später die Verantwortung für die VfL Sparkassen Stars Bochum, kam gemeinsam unter anderem mit Alexander Mihm, der für die Öffentlichkeitsarbeit der Sparkassen Stars zuständig ist. Mit Johannes Joos und Björn Rohwer trugen auch Ex-Schalker das Bochumer Trikot, als der VfL 2021 wie Schalke einige Jahre zuvor den Pro-A-Aufstieg feierte.

Angesprochen auf Schalke sagt Steinert: „Ich denke nicht mehr oft daran - es kommt mir vor, als wäre das schon viel länger her, als wären es zehn Jahre. Alleine die Corona-Zeit hier in Bochum fühlt sich schon sehr weit weg an und auch die Jahre seit dem Pro-A-Aufstieg hatten so viele Herausforderungen.“

Sparkassen Stars Bochum brauchen dringend Punkte im Tabellenkeller

Zuletzt führte Steinert das Team gemeinsam mit Coach Felix Banobre zweimal zum Klassenerhalt. Der dritte ist das Ziel, aber durch die Siege der Konkurrenten und drei sehr bitteren Pleiten in Serie sind die Bochumer (acht Siege, 19 Niederlagen) unter Druck. Dresden dagegen gewann zuletzt viermal in Folge und hat mit 13 Siegen und 14 Niederlagen noch Play-off-Chancen.

„Ich erwarte ein umkämpftes Spiel und zähle auf eine volle und laute Halle als Unterstützung am Samstag“, sagt Steinert. Die Stars rechnen wieder mit mehr als 1000 Fans in der Rundsporthalle, die sich auf einen schnellen, vielleicht chaotischen Schlagabtausch freuen können.

Auch für die beiden Trainer ist es ein besonderes Spiel

„Es sind zwei Teams, die sich ähneln. Dresden spielt viele Sachen, die wir auch spielen“, sagt Steinert - Bochums Headcoach Banobre ist der Mentor von Titans-Trainer Fabo Strauß. Strauß spielte und trainierte mehrere Jahre beim SC Rist-Wedel unter Banobre.

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Auch das also ein besonderes Wiedersehen. Vor dem Hinspiel sagte Strauß: „Wenn Bochum einen guten Tag hat, schießen sie alles auseinander. Wir dürfen ihren schnellen sowie wilden Spielstil auf gar keinen Fall unterschätzen und müssen mit allem rechnen“, erklärt der Titans-Coach.

Das schlägt sich auch in Zahlen nieder: Dresden hat mit 36,5 Prozent die beste Dreierquote der ProA (292/800). Die Bochumer versuchen im Schnitt mehr als 33 Dreier pro Spiel, kein Team probiert es öfter und kein Team war in absoluten Zahlen öfter erfolgreich: 309 Dreier-Treffer hat der VfL schon gesammelt. Insgesamt ist auch die Quote von Geske, Kamp und Co. gut (Rang sechs in der ProA), regelmäßig kostete eine schwache Dreierquote aber auch Siegchancen. Auch deshalb haben die Bochumer aktuell einen Erfolg etwas dringender nötig als ihre Gäste.

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