Essen. Zurücklehnen in der Sommerpause? Nicht bei den Moskitos Essen: Das hat sich der Eishockey-Oberligist für die nächsten Monate vorgenommen.
Das frühe Playoff-Ausscheiden schockte die Spieler, Verantwortlichen und Fans der Moskitos Essen. Ja, was hätte das noch für eine tolle Saison werden können? Eine Antwort darauf wird es beim Eishockey-Oberligisten nicht mehr geben. Die positive Nachricht: Lange müssen die „Mücken“ nicht warten bis zur neuen Eiszeit, nur noch knapp vier Monate herrscht Stillstand am Westbahnhof, bis es wieder losgehen soll.
Konkret heißt das: Anfang August. Dann wollen die Moskitos jedenfalls wieder aufs Eis. „Wir haben bei der Stadt vor 14 Tagen einen Antrag gestellt, dass wir gerne Anfang August mit der Vorbereitung in der Eissporthalle beginnen möchten“, erklärt Vereinschef Thomas Böttcher. Dazu kommt, dass der Klub zu Beginn des Monats gerne ein Eishockey-Camp für mehrere Altersklassen anbieten möchte, da dann noch Sommerferien sind.
Alle Hintergründe zu den Moskitos Essen:
- Moskitos-Rückkehrer Mannes: „In Essen immer heimisch gefühlt“
- „Vorbild für alle“: Moskitos verlängern mit Kapitän Cornett
- Das sagen Moskitos Essen und Herner EV zum Saisonausgang
- „Große Bereicherung für uns“: Moskitos holen Leon Fern zurück
- Moskitos: Saisoneröffnung gegen DEG nicht einziges Highlight
- „Wird nochmal Sprung machen“: Moskitos verlängern mit Frick
- Neuer Top-Stürmer für die Moskitos Essen? Das ist der Stand
- „Ich komme zurück“: Moskitos binden Abwehrchef Augstkalns
- Nach Ausbildung: Lutz kann sich auf Moskitos konzentrieren
„Daher möchten wir eben frühzeitig Eiszeiten haben. Wir haben aber leider bislang noch keine Antwort von der Stadt erhalten.“ Vom 23. bis 25. August – Freitag bis Sonntag – plant der Oberligist, erneut ein Vorbereitungsturnier mit vier Mannschaften am Westbahnhof auszurichten – im selben Format wie der Wohnbau-Cup in der Vorsaison. Der Oberliga-Saisonstart ist dann rund einen Monat später für Freitag, 20. September, terminiert - der Dauerkartenverkauf für die neue Saison ist bereits gestartet.
Moskitos-Trainer Albrecht spricht mit Spielern und Agenten
Und wie sieht der Fahrplan bis dahin aus? Trainer Danny Albrecht ist damit beschäftigt, mit potenziellen Neuzugängen zu verhandeln, den Transfermarkt zu beobachten, spricht mit Agenten und schaut sich viele Spiele an. „Das ist aber mehr so ein bisschen Homework – also von zu Hause am Laptop“, erklärt Albrecht. „Zusätzlich plane ich gerade die Vorbereitung durch: Die Spiele, die Gegner, mögliche Kooperationspartner abklappern.“
Lesen Sie hier: So laufen die Kaderplanungen bei den Moskitos Essen für die neue Saison.
Im Sommer stehen noch kleinere Umbauarbeiten am Kabinenbereich an: Draußen soll eine Freifläche für das Fitnesstraining geschaffen werden, im Kraftraum stoßen die Moskitos platzmäßig an ihre Grenzen. Die Spieler befinden sich mitunter im Urlaub, mitunter in der Heimat bei ihren Familien oder spielen für die Hockeyskater des Vereins – wie Enrico Saccomani, Fabio Frick und Sandis Zolmanis.
Bis Mai sollen sie für die Grundlagen im Ausdauerbereich sorgen, ab Mai erhalten die Spieler dann von Athletikcoach Johan Merbah ausgearbeitete Fitnesspläne mit täglichen Aufgaben, die sie abarbeiten müssen, damit sie zum Vorbereitungsstart auf dem Eis fit sind. Währenddessen legt Thomas Böttcher die wirtschaftliche Basis für die neue Spielzeit: Bis Ende Mai müssen die Vereine die Unterlagen für die Lizenzierung einreichen.
Moskitos stoßen mit kleinem VIP-Raum an ihre Grenzen
Viele neue Partner konnten die Moskitos schon gewinnen, 100.000 bis 150.000 Euro will der Vorsitzende mehr an Sponsorengeldern in der neuen Saison generieren, um konkurrenzfähig zu bleiben. In der abgelaufenen Saison lagen die Einnahmen aus dem Sponsoring bei knapp 450.000 Euro.
In den nächsten Wochen steht unter anderem ein Treffen mit den Partnern an – und eines mit der Stadt, den Sport- und Bäderbetrieben und dem Essener Sportbund, um darauf hinzuweisen, was in den Sommermonaten in der Eissporthalle gemacht werden muss. Darunter fallen unter anderem Ausbesserungen, was beispielsweise die Sitzschalen angeht. Verbesserung der Technik, Gastronomie und Logistik sind weitere Punkte, die die „Mücken“ ansprechen werden. Ein zentrales Thema: Der zu kleine VIP-Raum, in dem die Moskitos mit nur 120 Plätzen an ihre Grenzen stoßen.
„Wir hatten ganz viele externe Anfragen, die wir gar nicht annehmen konnten, weil uns die Kapazitäten im VIP-Raum gefehlt haben“, erklärt Böttcher. An vielen Spieltagen war nur Platz für die reservierten Plätze der Sponsoren, auf viele potenzielle Einnahmen mussten die „Mücken“ deswegen verzichten. „Dabei müssen gerade im VIP-Bereich zusätzliche Einnahmen geschaffen werden.“
Ein weiterer Punkt in den Gesprächen mit der Stadt: Die Suche nach einer langfristigen Lösung für eine neue Geschäftsstelle. Bislang war die Geschäftsstelle im Keller der Eissporthalle, eine andere Räumlichkeit ist in der Halle aber schwer zu finden.
Spätestens jetzt benötigen die Moskitos aber mehr Platz: Nachdem die Mitglieder auf der außerordentlichen Versammlung den Weg frei gemacht hatten für eine Ausgliederung der Profi-Abteilung in eine GmbH und Co. KG, wollen die Moskitos bald Vollzug melden.
Moskitos: Noch keine konkreten Details bezüglich GmbH und Co. KG
„Da liegen jetzt die ganzen Verträge vor, es ist alles finalisiert worden mit einem Notar“, meint Böttcher. „Das heißt, dass das jetzt in den nächsten drei, vier Wochen mit den Gesellschaftern und Kommanditisten final umgesetzt wird.“
Wer genau beteiligt ist und wie die Anteile im Detail aufgeteilt werden, konnte Böttcher noch nicht verraten. Fest steht nur, dass der Stammverein mindestens 50 Prozent der Anteile halten soll und darüber hinaus mindestens zwei Gesellschafter beteiligt sein sollen.
Mehr zum Lokalsport in Essen lesen Sie: Hier.