Essen. Moskitos besiegen Schlusslicht Herford zu Hause nach durchwachsener Leistung mit 3:2. Lette Zolmanis trifft erst spät zum Sieg.
Die Moskitos Essen haben die Pflichtaufgabe zum Jahresauftakt mit viel Mühe gelöst. Der Lette Sandis Zolmanis ließ den Westbahnhof in vorletzter Minute jubeln: Vor 1800 Zuschauern mühte sich der Essener Eishockey-Oberligist gegen Schlusslicht Herforder EV zum 3:2 (0:0, 1:1 , 2:1)-Heimsieg und kehrt damit nach zuletzt zwei Niederlagen in Folge in die Erfolgsspur zurück.
„Ich bin sehr stolz auf die Jungs, was sie heute für einen Willen gezeigt haben“, freute sich Trainer Danny Albrecht. Vor der nächsten Aufgabe am Sonntag (18.15 Uhr, Sparkassen-Eisdom) bei den viertplatzierten Saale Bulls Halle bleibt der Rückstand auf Spitzenreiter Hannover Scorpions (ein Spiel mehr) bei fünf Punkten.
Moskitos: Alexej Dmitriev fällt kurzfristig aus gegen Herford
Moskitos-Trainer Danny Albrecht baute seine Reihen breitflächig um: Robin Slanina kehrte nach drei Wochen zurück in den Kader, Fabio Frick fehlte hingegen krankheitsbedingt, Neuzugang Ryan Del Monte stand bei seinem Debüt gleich in der „Starting Six“. Zwischen den Essener Pfosten startete Torwart-Youngster Justus Roth, der einen routinierten Auftritt lieferte und sich ein „Riesenkompliment“ von Albrecht verdiente. Gleich vier Förderlizenzspieler von der Düsseldorfer EG und den Krefeld Pinguinen unterstützten den ESC gegen das Schlusslicht.
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Alexej Dmitriev hatte es beim Aufwärmen gezwickt, er verfolgte das Spiel auf den Rängen. „Ich glaube, wir sind ganz gut gestartet. In den ersten zehn Minuten war der Wille sehr groß“, sagte Albrecht. Nach ordentlichen Anfangsminuten aber leisteten sich die Gastgeber ein schwaches erstes Drittel: Zu viele einfache Fehler, keine klare Line im Spiel nach vorne, keine Abstimmung in den neuformierten Reihen. Nach dem Herforder Powerplay offenbarten die Moskitos einige Mängel.
Moskitos-Angreifer Reimer nach erstem Drittel: „Müssen Schippe drauflegen“
Die Ice Dragons standen den „Mücken“ immer wieder auf den Schlittschuhen, waren immer eng am Mann. Die beste Essener Möglichkeit im ersten Drittel hatte Debütant Del Monte, der freistehend am langen Pfosten aber über das Tor zog (8.). „Wir müssen eine Schippe drauflegen und die Wechsel mit mehr Tempo gehen“, forderte Moskitos-Angreifer Dennis Reimer in der ersten Pause. Albrecht bemängelte die „vielen Fehler und Kleinigkeiten, die wir heute nicht ganz so gut gemacht haben“.
Im Mitteldrittel zeigten sich die Gastgeber über weite Strecken verbessert, in den Anfangsminuten waren allerdings weiterhin viel Stückwerk und Unkonzentriertheiten dabei, was Herford fast zur Führung nutzte. Ein Powerplay musste Abhilfe schaffen: Auf einmal hatten die Moskitos viel Platz in der gegnerischen Zone, Zolmanis legte ab auf Enrico Saccomani, der mühelos zum 1:0 verwandelte (31.) – die Erleichterung auf den Rängen war riesig.
Dann wurde es wild: Die Moskitos hätten gleich erhöhen können, Zolmanis aber verfehlte das leere Tor, im Gegenzug scheiterten die Ice Dragons an der Latte (33.). Der Ausgleich fiel zwei Minuten später: Die Gastgeber klärten die Scheibe nicht konsequent aus der eigenen Zone, Herfords Dennis Gulda hatte zu viel Raum und schloss aus zentraler Position direkt ab zum 1:1 (35.). Nach einer ungenutzten Überzahlsituation verpasste Comebacker Slanina die neuerliche Führung per Bauerntrick haarscharf (40.).
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Förderlizenzspieler Carl Konze trifft erstmals im Moskitos-Trikot
Die Moskitos hätten angesichts der hundertprozentigen Möglichkeiten zur zweiten Pause führen müssen, mussten im Schlussabschnitt aber bis zur 46. Minute auf den nächsten Torerfolg warten. Kapitän Nicolas Cornett hatte das Auge für Förderlizenzspieler Carl Konze (19), der am langen Pfosten aus kurzer Distanz zum 2:1 verwandelte und die Freude über seinen ersten Treffer im Moskitos-Trikot herausschrie (46.). Von den Ice Dragons, die mit nur drei Reihen angereist waren, kam danach nicht mehr viel – zumindest vorerst.
Denn aus dem Nichts fiel der Ausgleich: Herford war auf einmal in der Essener Zone in Überzahl, Moskitos-Verteidiger Niklas Heyer verpasste es, die Scheibe abzufangen, Rustams Begovs glich aus zum 2:2 (52.) – ein Schock für die Moskitos, die danach drückten. Auch das nächste Powerplay blieb ungenutzt, die Uhr lief gnadenlos herunter. 65 Sekunden vor der Schlusssirene aber erlöste Zolmanis die „Mücken“: Biezais passte die Scheibe in den Rückraum auf seinen Landsmann, der mit seiner Direktabnahme den Westbahnhof explodieren ließ. Danach durften die Moskitos durchatmen - nochmal gerade gut gegangen.
So haben sie gespielt
Moskitos – Herforder EV 3:2.
Drittel: 0:0, 1:1, 2:1.
Tore: 1:0 Saccomani (32.), 1:1 Gulda (35.), 2:1 Konze (46.), 2:2 Begovs (52.), 3:2 Zolmanis (59.).
Strafminuten: Essen 2 – Herford 6.
Zuschauer: 1761.
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