Essen. Eishockey-Oberligist unterliegt bei den Hammer Eisbären nach spektakulärem Schlussdrittel 3:5. Das sind die Gründe für die Niederlage.

Schnell das „Shake Hands“ hinter sich bringen, ein kurzer Dank an die zahlreich mitgereisten Fans und dann ab in die Kabine: Nur noch verlassen wollten die Spieler der Moskitos Essen die Eisfläche der beta Finanz Eissportarena. Der Eishockey-Oberligist erlebte im letzten Spiel des Jahres bei den Hammer Eisbären eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Das Ende hätte nicht bitterer ausfallen können: Die „Mücken“ unterlagen dem Tabellensiebten nach zwei Gegentoren in der Schlussminute mit 3:5 (0:2, 0:0, 3:3) und müssen die Hannover Scorpions (ein Spiel mehr) an der Tabellenspitze auf fünf Punkte davonziehen lassen.

Moskitos: Auftakt ins neue Jahr zu Hause gegen Schlusslicht Herford

Derweil haben die drittplatzierten Tilburg Trappers den Rückstand auf Essen auf sechs Zähler verkürzt. Zum Auftakt in das neue Jahr empfangen die Moskitos am Freitag (20 Uhr, Westbahnhof) Schlusslicht Herforder EV – eine dankbare Aufgabe, um nach zuletzt nur einem Punkt aus den letzten beiden Spielen in die Erfolgsspur zurückzukehren. „Zu Hause haben wir immer noch das Quäntchen mehr, dass wir besser aus der Kabine kommen als auswärts. Das brauchen wir“, sagt Trainer Danny Albrecht. Vier der letzten fünf Spiele auf fremdem Eis hat Essen verloren.

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„Das Energielevel und unsere Intensität müssen wieder hoch sein. Klar, wir sind auch froh, dass wir wieder ein, zwei Tage frei machen können und gegen Herford endlich wieder im Rhythmus sind.“

In Hamm fehlte der Rhythmus nach dem spielfreien Donnerstag in den ersten beiden Dritteln. Die Gäste hatten zwar phasenweise ein optisches Übergewicht und erspielten sich mehr Tormöglichkeiten als die Hausherren, Albrecht bemängelte aber: „In den ersten zwei Dritteln sind wir nicht gut ins Spiel reingekommen. Wir haben Energie und die Emotionen ein bisschen vermissen lassen.“

Moskitos: Viele Fehlpässe in ersten beiden Dritteln

Was erschwerend hinzukam: Die Moskitos leisteten sich mehrfach Fehlpässe und Unkonzentriertheiten mit der Scheibe, was in dieser Anzahl in dieser Saison noch nicht vorgekommen war. Immer wieder rannten sie in Konter und gefährliche Situationen der Eisbären. Dass sie nach dem Mittelabschnitt erst zwei Gegentore kassiert hatten, war auch der Ineffektivität der Gastgeber zu verdanken.

Torwart Bastian Flott-Kucis von den Moskitos sah in Hamm bei zwei Gegentoren nicht gut aus.
Torwart Bastian Flott-Kucis von den Moskitos sah in Hamm bei zwei Gegentoren nicht gut aus. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

In Rückstand gerieten die „Mücken“ im Anfangsdrittel nach einem Hammer Doppelschlag innerhalb von 35 Sekunden: Vor dem 0:2 spielte Kapitän Nicolas Cornett einen kapitalen Fehlpass durch die gegnerische Zone. Für ESC-Torhüter Bastian Flott-Kucis waren beide Schüsse nicht unhaltbar. Doch auch die Moskitos hatten einige Chancen – vor allem im Mitteldrittel, als der Lette Sandis Zolmanis und Enrico Saccomani jeweils am Pfosten scheiterten.

Moskitos drehen das Spiel im Schlussabschnitt

Im Schlussabschnitt drehten die Gäste auf: Fabio Frick verkürzte durch einen abgefälschten Flachschuss, Saccomani lenkte den Versuch von Elvijs Biezais im Powerplay entscheidend ins Tor, und Edmunds Augstkalns drehte das Spiel durch seinen Gewaltschuss während der nächsten Überzahlsituation komplett. Das Comeback war perfekt. „17 Minuten wirklich hervorragendes Eishockey“ habe die Mannschaft im letzten Drittel gespielt, lobte Albrecht.

Der Youngster kommt nicht wie von beiden Seiten gewünscht zum Zug und somit hat man sich darauf verständigt, Maksim die Möglichkeit zu bieten, sich bei einem anderen Verein weiterzuentwickeln.
Die Moskitos in ihrer Mitteilung zur Vertragsauflösung mit Maksim Anton

Blieben allerdings noch drei. „Dann fällt das 3:3 nach einem Halten des Schlägers, wo unser Spieler nicht hinterherkommt.“ In der Schlussminute, als die „Mücken“ noch einmal in Überzahl spielen durften, nahm das Drama nach einem „individuellen Fehler an der blauen Line“, so Albrecht, seinen Lauf: Fricks Distanzschuss wurde geblockt, er kam nicht hinterher, Konter, Tor – ein Schock für den ESC. Hattrick-Held Christopher Schutz machte letztlich alles klar für Hamm – und ließ die Eisbären feiern. Was Albrecht am Ende wichtig war: „Die ersten beiden Drittel waren ausschlaggebend dafür, dass wir heute nichts mitnehmen konnten.“

Moskitos: Vertrag mit Youngster Maksim Anton aufgelöst

Wer wie schon in den letzten Wochen nicht zum Essener Aufgebot zählte, war Maksim Anton: Der Vertrag mit dem 19 Jahre alten Angreifer, den Essen erst im Sommer fest von der Düsseldorfer EG verpflichtet hatte und der über weite Strecken in Reihe vier aufgelaufen war, ist aufgelöst worden. „Der Youngster kommt nicht wie von beiden Seiten gewünscht zum Zug und somit hat man sich darauf verständigt, Maksim die Möglichkeit zu bieten, sich bei einem anderen Verein weiterzuentwickeln“, heißt es in der Moskitos-Mittelung.

So haben sie gespielt

Hammer Eisbären – Moskitos 5:3.

Drittel: 2:0, 0:0, 3:3.

Tore: 1:0 (15.), 2:0 (16.), 2:1 Frick (41.), 2:2 Saccomani (47.), 2:3 Augstkalns (52.), 3:3 (57.), 4:3 (60.), 5:3 (Empty Net, 60.).

Strafminuten: Essen 6 – Hamm 10.

Zuschauer: 1402.