Essen. Tim Zechel wechselt im Sommer vom Tusem Essen zum Ligakonkurrenten HC Erlangen. Ein schwerer Verlust für den Bundesliga-Aufsteiger.

Der Tusem Essen muss nach dem Saisonende einen seiner Leistungsträger ziehen lassen. Kreisläufer Tim Zechel verlässt den Erstliga-Aufsteiger und schließt sich dem Ligakonkurrenten HC Erlangen an.

Dort soll er der Nachfolger von Jan Schäffer werden, der seine Karriere aus beruflichen Gründen beenden wird.

303 Tore in bislang 107 Spielen

„Es ist natürlich schade, dass Tim uns verlässt. Aber es ist nichts, was uns überrascht. Denn Tim hat sich in den letzten Jahren sehr gut entwickelt und sich für andere Vereine interessant gemacht. Darauf können wir auch stolz sein“, sagt Essens Sportlicher Leiter Herbert Stauber zum Wechsel.

Tim Zechel kam 2017 nach Essen, entwickelte sich schnell zum Stammspieler und Leistungsträger. Der 24-Jährige feierte mit dem Tusem im vergangenen Sommer den Aufstieg in das Handball-Oberhaus, wo er weitere Entwicklungsschritte gemacht hat. Insgesamt erzielte Zechel für den Tusem bislang 303 Treffer in 107 Spielen.

Erlangen freut sich auf den "Glücksgriff"

Aus Sicht seines neuen Clubs aus Franken ist der Wechsel ein echter Glücksgriff: „Er hat sich in Essen wirklich hervorragend entwickelt und ich bin mir sicher, dass diese Entwicklung noch längst nicht beendet ist“, sagt Erlangens Geschäftsführer René Selke über den Rechtshänder und ergänzt: „Zudem zeichnet ihn eine starke Mentalität aus, die jeder Mannschaft gut zu Gesicht steht.“

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Für den Tusem ist der Abgang Tim Zechels nicht leicht zu verkraften. Nicht nur, weil der Kreisläufer im Angriff wichtige Tore erzielte, sondern auch in der Abwehr eine starke Stütze ist. „Aber so ist nun mal das Geschäft“, sagt Stauber nüchtern. „Tim möchte seinen Weg weitergehen und dabei wünschen wir ihm viel Erfolg.“ Zechel nutzt eine Vertragsklausel und kann Essen im Sommer ablösefrei verlassen.

Einige Kandidaten für die Nachfolge im Gespräch

Die Entscheidung ist nun also gefallen – und der künftige Abgang erklärt sie so: „Es ist für mich der nächste Schritt in die richtige Richtung und wichtig für meine persönliche Entwicklung.“ Im gleichen Atemzug verliert der Rechtshänder jedoch das aktuelle Vorhaben nicht aus den Augen: „Ich weiß, dass wir für diese Saison noch ein großes Ziel haben. Für den Klassenerhalt werde ich bis dahin alles mir Mögliche geben, damit man sich mindestens zweimal in der nächsten Saison wiedersieht.“

Einen Nachfolger gibt es noch nicht, Stauber und der Tusem suchen noch nach einer guten Lösung. „Jung und talentiert, aber gerne auch gestanden“ dürfe der neue Kreisläufer sein, dementsprechend halten es sich die Essener noch offen. Laut dem Sportlichen Leiter gibt es schon einige Kandidaten, aber noch keine konkreten Gespräche. „Da wollten wir auch erstmal die Entscheidung von Tim abwarten“, erklärt Herbert Stauber.

Gespräche mit Eigengewächs Niklas Ingenpaß

Klar ist, dass Tolga Durmaz (21) für den Tusem weiterhin als Kreisläufer unter Vertrag stehen wird, sein Arbeitspapier ist noch ein weiteres Jahr gültig. Ebenfalls ein junger und entwicklungsfähiger Spieler, der jedoch erst einmal in die großen Fußstapfen Zechels treten muss.

Zudem führt der Verein von der Margarethenhöhe Gespräche mit Eigengewächs Niklas Ingenpaß (21), der aktuell per Zweitspielrecht für die HSG Krefeld aufläuft. In Aktionismus werde der Tusem jetzt nicht verfallen, versichert Stauber: „Wir machen das in Ruhe und schauen schon seit einiger Zeit, wer für diese Position in Frage kommt.“

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Zechel nicht Eins zu Eins zu ersetzen

Für den Tusem wird dieser Abgang jedenfalls nicht Eins zu Eins ersetzbar sein, zumal die finanziellen Mittel wohl keinen gestandenen Erstliga-Kreisläufer ohne weiteres hergeben. Doch Herbert Stauber ist optimistisch den Großteil der Mannschaft auch in der kommenden Saison zusammenzuhalten und hat gemeinsam mit Geschäftsführer Niels Ellwanger erste Weichen gestellt. Allzu viele Abgänge sollen jedenfalls nicht mehr hinzukommen.

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