Essen. RWE-Stürmer wechselt zum Saisonende zur U21 des 1. FC Köln. Der 18-Jährige spielte in der Hinrunde keine Rolle beim Tabellenführer.

Seit Jahresbeginn hat der Transfermarkt bei den Fußballern wieder geöffnet, doch es sieht nicht so aus, als würde an der Hafenstraße kurzfristig noch etwas passieren. Allerdings hat sich der Youngster Noel Futkeu (18) bereits jetzt entschieden, Rot-Weiss Essen zum Saisonende zu verlassen. Er wird beim 1. FC Köln anheuern, wo er für die U21 in der Regionalliga spielen soll.

Schnell und völlig unbekümmert

In dem jungen Angreifer verlieren die Rot-Weissen einen sehr talentierten Spieler. Vor allem in der vergangenen Saison wurde Futkeu wegen seiner Schnelligkeit und frischen, unbekümmerten Spielweise als großer Hoffnungsträger gefeiert, ja fast schon in den Himmel gehoben. Die hohen Erwartungen konnte er aber nicht erfüllen und wurde nur in dieser Spielzeit nur zu Beginn zweimal eingewechselt.

Nicht einmal 60 Regionalliga-Minuten stehen in seiner persönlichen Bilanz, und in der U19-Bundesliga, die Corona bedingt noch immer pausiert, konnte er sich auch nicht zeigen. Höchstwahrscheinlich wird das so bleiben, denn zum Kader von Trainer Christian Neidhart gehört er nun nicht mehr. 

Interesse, den Spieler langfristig zu binden

RWE war durchaus daran interessiert, den hoffnungsvollen Stürmer langfristig an sich binden. Man habe sich auch um seine schulische Laufbahn gekümmert und die Dinge so organisiert, dass Futkeu mit der ersten Mannschaft trainieren konnte, sagt Sportdirektor Jörn Nowak. Aufdrängen konnte sich der Jungspund bei der täglichen Arbeit aber nicht, zu groß und zu erfahren ist wohl die Konkurrenz.

Am Geld wird es kaum gelegen haben, denn sollte RWE in die 3. Liga aufsteigen, hätte Futkeu vermutlich mehr verdienen können als in Köln. Und Andreas Winkler, über zehn Jahre erfolgreicher Nachwuchskoordinator bei RWE, aber als Sportdirektor dort glücklos gescheitert, konnte (oder wollte) als Beistand der Familie die Dinge offenbar auch nicht ändern.

Nur Angebote, aber keine Forderung

"Es gab nur unsere Angebote und keine Forderungen von der anderen Seite", schildert RWE-Sportdirektor Jörn Nowak. "Insofern hat es gar keine Verhandlungen in dem Sinn gegeben." Noel Futkeu habe sich gegen seine Perspektiven bei Rot-Weiss Essen entschieden. Und es passt ins Bild, dass RWE die Entscheidung nicht vom Spieler oder dessen Berater, sondern aus anderen Kanälen erfuhr.

Vielleicht spürt der junge Mann ja trotz Zuwendung des Vereins nicht genug Wertschätzung, doch auch die muss man sich erarbeiten und Geduld zeigen. Wie auch immer die Dinge liegen, die besseren Argumente hat in dem Fall ganz klar Trainer Neidhart, der mit seinem Team - auch ohne Futkeu - nach 21 Spielen ungeschlagen Tabellenführer ist.

Der nächste Karriereschritt des Youngsters   

Sportlich gesehen hat der Youngster gleichwohl keine schlechte Wahl getroffen, denn die Kölner Talentschmiede genießt einen sehr guten Ruf. Und dort wird er vermutlich häufiger spielen. "Noel macht den nächsten Karriereschritt, ob es der richtige ist, wird man dann später sehen", meint Jörn Nowak gelassen. "Wir müssen das akzeptieren, das ist ein ganz normaler Prozess."

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