Essen. Eine Halbzeit lang tat sich der VfB Bottrop schwer, doch dann drehte der Aufsteiger in Essen auf. An einer Aufgabe scheiterte der VfB jedoch.
„Ich beantworte heute nur Fragen zur zweiten Halbzeit“, erklärte ein gut gelaunter Dusan Trebaljevac nach dem Abpfiff. Der Trainer des VfB Bottrop musste sich über die schwache erste Halbzeit nicht mehr ärgern. Die Schwarz-Weißen setzten sich beim Liga-Schlusslicht SpVgg. Steele mit 7:1 (1:0) durch. Mann des Tages: Ahmet Jemaiel. Der Flügelspieler war an sechs der sieben Tore beteiligt.
In der 85. Minute setzte Ahmet Jemaiel seiner starken Leistung die Krone auf. Der 30-Jährige nahm eine Flanke von Alessandro Falcone volley, der Ball rauschte unhaltbar ins linke Toreck. Das 7:0 war das schönste Tor des Tages. Jemaiel, der zuvor gleich fünf Treffer aufgelegt hatte, ließ sich von seinen Mitspielern für sein Kabinettstückchen feiern.
VfB Bottrops Joker Jesse Okoye braucht nur vier Minuten für zwei Tore
Neben Jemaiel stach am Sonntag noch ein zweiter Offensivspieler des VfB heraus: Jesse Okoye kam in der 60. Minute für Rene Biskup ins Spiel, der die Bottroper in der 22. Minute in Führung gebracht und in der 52. Minute auf 2:0 erhöht hatte. Okoye nutzte seine 30-minütige Spielzeit zu einem lupenreinen Hattrick. In der 63. Minute hatte er den Ball auf der rechten Außenbahn schon verloren, setzte aber nach und vollendete nach toller Einzelleistung zum 4:0. Beim 5:0 (64.) und 6:0 (83.) veredelte er zwei Jemaiel-Flanken mit Kopfballtoren.
Der siebte Treffer für den VfB ging auf das Konto von Raphael Steinmetz (3:0, 56.), der erneut Dreh- und Angelpunkt des Bottroper Spiels war. Was den Bottropern nicht gelang: ein Zu-Null-Spiel. Die SpVgg. Steele traf spät, aber verdient und setzte damit eine Serie fort: Die Essener haben bislang in jedem Saisonspiel mindestens ein Tor erzielt.
Trotz des deutlichen Sieges gab es zwei Punkte, über die sich Dusan Trebaljevac ärgern musste. Das war neben der schwachen ersten Halbzeit, das Gegentor durch Timo Nickel in der 90. Spielminute. Ein Schönheitsfehler. Trebaljevac musste einräumen, dass der Ehrentreffer nicht unverdient war, denn der Tabellenletzte hatte vor allem in der ersten Halbzeit gute Möglichkeiten ausgelassen, spielte auch nach sieben Gegentoren noch mutig nach vorn.
Tom Gottemeier muss sich bereits in der fünften Minute im Bottroper Tor auszeichnen
„Nach 45 Minuten kann es 4:4 stehen. Das ist natürlich nicht die Art Fußball, die ich sehen will. Ich werde selten laut, konnte mich heute in der Halbzeitpause aber nicht zurückhalten“, erklärte Trebaljevac. Die SpVgg. Steele hatte schon in der fünften Spielminute ihre Offensivstärke angedeutet. Tom Gottemeier im Bottroper Tor musste sich lang machen, um den platzierten Torschuss von Louis Smeilus zu entschärfen. Die Bottroper Defensive hatte in der Folge noch einige brenzlige Situationen zu meistern.
Der VfB hatte Probleme mit dem zielstrebigen Offensivspiel der Essener. Unter Pressingdruck unterliefen den Schwarz-Weißen eine ganze Reihe an Stockfehlern. Ein Kritikpunkt, den Bottrops Trainer nach Spielschluss weglächelte: „Die Jungs haben das in der zweiten Halbzeit gut gemacht, das war eine ganz andere Körpersprache.“
Weiter geht es für den VfB Bottrop bereits am kommenden Samstag. Dann empfangen die Schwarz-Weißen den Tabellen-15. VfB Speldorf im Jahnstadion. Anstoß gegen das Team aus Mülheim ist um 14 Uhr.
SpVgg. Steele gegen VfB Bottrop - So haben sie gespielt
SpVgg. Steele - VfB Bottrop 1:7 (0:1)
Tore: 0:1 (22.) Biskup, 0:2 (52.) Biskup, 0:3 (56.) Steinmetz, 0:4 (63.) Okoye, 0:5 (64.) Okoye, 0:6 (83.) Okoye, 0:7 (85.) Jemaiel, 1:7 (90.) Nickel. Steele: Nawrath; Hörstgen (68. Ölcek), Handke (68. Bellingkrodt), Liebetrau (72. Gulyayev), Jednicki, Smeilus (70. Kochoutine), Meister, Nickel, Schukolat, Imeri (70. Bengs), Geißler. Bottrop: Gottemeier, Özgen (57. Aydin), Köksal, Miyanyedi, Pöschl (68. Falcone), Jemaiel, Matthes (68. Al Hakim), Aksu, Ansah, Biskup (60. Okoye), Steinmetz. Schiedsrichter: Michael Menden. Zuschauer: 100.
SpVgg. Steele gegen VfB Bottrop: Der Liveticker zum Nachlesen
SpVgg Steele 03/09 - VfB Bottrop 1:7 (0:1)
17.01 Uhr: Das Spiel ist aus.
17.00 Uhr: Nickel markiert den Ehrentreffer.
16.56 Uhr: Bottrops siebter Treffer ist ein Traumtor. Jemaiel trifft nach Flanke von Alessandro Falcone mit einem herrlichen Volleyschuss.
16.54 Uhr: 6:0! Zum dritten Mal Okoye. Bottrops angreifer trifft nach Flanke von Jemaiel per Kopf.
16.35 Uhr: Flanke Jemaiel, Kopfball Okoye. 5:0!
16.34 Uhr: 4:0! Jesse Okoye krönt eine tolle Einzelaktion
16.27 Uhr: 3:0. Raphael Steinmetz erhöht nach Vorlage Fred Ansah.
16.23 Uhr: 2:0 für den VfB. Biskup trifft erneut nach Vorarbeit Jemaiel.
16.16 Uhr: Die zweite Halbzeit läuft.
16.01 Uhr: Halbzeit in Essen.
15.38 Uhr: Fast das 2:0. Nach Vorlage von Raphael Steinmetz scheitert Jemaiel an den Reflexen von Schlussmann Max Nawrath.
15.36 Uhr: 1:0 für den VfB Bottrop. Nach Flanke von Ahmet Jemaiel trifft Rene Biskup.
15.26 Uhr: Ein Kopfball von Timo Nickel verfehlt das Bottroper Tor Nur knapp.
15.20 Uhr: Steele hat die erste große Chance. Tom Gottemeier klärt den Distanzschuss von Louis Smeilus mit einer Glanzparade (5.).
15.15 Uhr: Das Spiel läuft.
14.47 Uhr: Die Aufstellungen sind da. Der VfB Bottrop beginnt mit: Gottemeier, Özgen, Köksal, Miyanyedi, Pöschl, Jemaiel, Matthes, Aksu, Ansah, Biskup und Steinmetz. SpVgg Steele: Nawrath; Hörstgen, Handke, Liebetrau, Jednicki, Smeilus, Meister, Nickel, Schukolat, Imeri, Geißler.
VfB Bottrop meldet sich mit sieben Toren zurück
Der VfB Bottrop beendete am vergangenen Sonntag eindrucksvoll die erste kleine Schwächephase der Saison. Der Aufsteiger setzte sich in beeindruckender Manier mit 7:1 gegen BW Dingden durch. Gegen eine Mannschaft, die Bottrops Trainer Dusan Trebaljevac als Kandidaten für Meisterschaft und Oberliga-Aufstieg ausgemacht hat.
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Der Kantersieg gegen das Team aus Hamminkeln überraschte in mehrfacher Hinsicht. Der VfB Bottrop musste im Duell mit Dingden auf zahlreiche Leistungsträger verzichten. Außerdem nahmen die Schwarz-Weißen den Ballast von drei Spielen ohne Sieg mit und die Bürde einer quälenden Torflaute (Nur 13 Tore in elf Spielen).
SpVgg Steele hat in jedem Saisonspiel mindestens einmal getroffen
Trebaljevac hofft nun, dass der Knoten in der Offensive geplatzt ist und dass sein Team am Sonntag die starke Leistung fortsetzen kann. Bottrops Trainer bremst allerdings. Das Duell mit Steele werde nicht zum Selbstläufer. Die Essener haben in zwölf Spielen zwar erst drei Punkte eingefahren und stehen schon deutlich abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz.
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Doch ein Punkt überrascht nicht nur Trebaljevac: Denn Steele hat schon 26 Saisontore erzielt und damit genauso viele, wie Tabellenführer SV Budberg. Kein einziges Mal blieb die SpVgg bislang ohne Torerfolg. Auf der anderen Seite stehen aber auch 41 Gegentore. Und die Defensivschwäche macht es den Essenern schwer, die dringend benötigten Punkte einzufahren.
So auch am vergangenen Sonntag. Steele erzielte beim GSV Moers vier Tore und ging trotz einer zwischenzeitlichen 4:2-Führung als Verlierer vom Feld (4:5). Spektakuläre Spielverläufe sind für Steele übrigens keine Seltenheit: Der einzige Saisonsieg gelang den Essenern am dritten Spieltag gegen die Sportfreunde Lowick. Das Team war dabei bis zur 51. Minute einem 0:2-Rückstand hinterhergelaufen.
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