Bottrop. Bitter für den VfB Bottrop: Nach seiner Verletzung im letzten Spiel wird Torwart Joel Frenzel nicht so schnell zurückkommen. Ist sein 22-jähriger Ersatz der Landesliga gewachsen?

Nach dem Ligaspiel gegen die Sportfreunde Hamborn ereilte den VfB Bottrop eine schlechte Nachricht: Mit Joel Frenzel hatte sich die etatmäßige Nummer Eins im Tor der Schwarz-Weißen an der Schulter möglicherweise schwerer verletzt – eine Diagnose beim Schlussmann vom VfB stand bis zuletzt aus, ein MRT sollte Klarheit bringen.

Mit einer kurzfristigen Rückkehr ist aber kaum zu rechnen. So rückte plötzlich ein Jungspund bei den Bottropern unweigerlich in den Fokus. Mit dem 22-jährigen Tom Gottemeier nahm am vergangenen Wochenende beim Kantersieg gegen Dingden (7:1) der Ersatzkeeper den Platz zwischen den Pfosten ein und feierte seine persönliche Saisonpremiere. Das Talent lieferte ab, erwies sich gegen die Hamminkelner mit starken Paraden als sicherer Rückhalt und hatte damit einen maßgeblichen Anteil am Heimerfolg.

VfB Bottrop: Junger Ersatztorwart Gottemeier war nervös, aber glücklich

„Das fühlt sich schon ziemlich gut an“, gesteht Gottemeier auch Tage nach seinem ersten Landesligaspiel der Saison immer noch freudestrahlend, „man ist glücklich, wenn man weiß, dass man auch einen kleinen Teil zum Erfolg der Mannschaft beitragen konnte. Nach so einem Erlebnis gehe ich noch lieber zum Training, als es ohnehin der Fall ist.“

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Tom Gottemeier, Eigengewächs des VfB Bottrop, geht weiter seinen Weg im Verein. Nach dem Aufstieg mit der 2. Mannschaft in die Kreisliga A, wurde er zur Nummer Zwei in der 1. – und irgendwann auch mal Stammtorhüter? © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Zeit für Nervosität blieb dem Bottroper bei seinem Einsatz gegen Dingden kaum. „Ich muss gestehen, dass ich vor der Partie schon etwas aufgeregt war“, erzählt Gottemeier. „Ich habe seit längerer Zeit kein Ligaspiel mehr für den VfB absolviert, aber auf dem Platz hat es sich ziemlich schnell wieder gelegt. Die Mitspieler haben mir Sicherheit gegeben, gerade wenn man so gestandene Jungs vor sich in der Abwehr stehen hat.“

Gottemeier als 2. Torwart beim VfB Bottrop: „Ich wusste um meine Rolle im Team“

Gottemeier hat beim VfB bisweilen eine eher unscheinbare Position eingenommen. Als Nummer Zwei war der 22-Jährige ohnehin hinter Frenzel gesetzt, musste seinen Torwartkollegen bis zu seiner Verletzung aber noch nicht vertreten. „Es war ja klar, dass Joel in der Regel im Tor stehen würde“, führt der junge VfB-Keeper aus, „ich wusste um meine Rolle im Team. Es war genau so abgesprochen. Das war für mich aber auch nie ein Problem, zumal ich mit Joel richtig gut klar komme.“

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Dabei konnte der Bottroper mit den Schwarz-Weißen schon einige Erfolge feiern und ist mittlerweile fester Bestandteil der Landesligamannschaft. Dem VfB ist Gottemeier mit Ausnahme eines halbjährigen Intermezzos in der A-Jugend stets treu geblieben, hat seine gesamte fußballerische Ausbildung im Jahnstadion genossen.

„Ambitionierter Torwart und feiner Typ“ – VfB-Bottrop-Trainer lobt seinen Ersatzkeeper

Danach ging es für den 22-Jährigen, der neben der Zeit auf dem Fußballplatz für sein Studium in der Universität paukt, zunächst in die zweite Mannschaft des Bottroper Klubs. Mit dieser stieg Gottemeier in die Kreisliga A auf – und erlebte nahezu zeitgleich seinen persönlichen Aufstieg in die erste Mannschaft vom VfB. „Ich fühle mich dort sehr wohl, und glaube, dass wir eine richtig gute Mannschaft auf dem Platz haben, die viele gute Fußballer vorweisen kann“, so Gottemeier. „Ich denke, dass es für jeden Gegner der Liga schwer ist, uns zu schlagen, wenn wir eine solche Leistung abrufen wie es gegen Dingden der Fall war.“

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Auch von ihm genießt Gottemeier vollen Rückhalt: Trainer Dusan Trebaljevac ist überzeugt von seinem zweiten Torwart beim VfB Bottrop. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Zufrieden zeigte sich nach dem ersten Ligaspiel aber nicht nur der 22-Jährige selbst. Denn auch VfB-Trainer Dusan Trebaljevac fand lobende Worte für seinen Schützling, und beschreibt diesen als ambitionierten Torwart und ganz feinen Typen. „Wir sind sehr froh, ihn bei uns zu haben. Er hat am Sonntag gezeigt, welches Potenzial in ihm steckt. Und auch, wenn er sonst nicht spielt, verhält er sich immer vorbildlich und unterstützt die gesamte Mannschaft maximal.“

Nun scheint also die Zeit von Tom Gottemeier gekommen, in der er sich im VfB-Kasten auch sportlich auszeichnen und präsentieren kann. Und es kommt das Gefühl auf, dass der 22-Jährige dieser Aufgabe mehr als gewachsen ist.

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