Bottrop. Fortuna Bottrop wunderte sich über den Respekt des SV Rhenania. Und die Gäste ärgerten sich nach dem Derby über die „gefühlte Niederlage“
Es lief die 98. Minute im Derby zwischen dem SV Fortuna Bottrop und Rhenania Bottrop, als ein letzter Angriff auf das Tor der Hausherren zu rollte. Rhenanias Niklas Wenderdel kam in aussichtsreicher Situation zum Abschluss, Fortunen-Keeper Cedric Lohe reagierte blitzschnell, der Nachschuss von Lennart Dickmann ging weit über das Gehäuse.
Kurz darauf war Schluss, es blieb beim 2:2 (1:0). Ein Ergebnis, das die Fortuna so „auch vor dem Anpfiff unterschrieben hätte“, wie Trainer Marco Hoffmann betonte, und über das sich die Rhenanen durchaus ärgerten.
Fortuna Bottrop trifft in ereignisarmer erster Halbzeit
Die erste Halbzeit auf Rheinbaben plätscherte über weite Strecken so vor sich hin. Rhenania zwar bemüht, aber ohne die nötige Durchschlagskraft, die Fortunen verteidigten geschickt und versuchten, mit langen Bällen für Entlastung zu sorgen. Und nach 34 Minuten führten die Gastgeber sogar. Nach Flanke von Jan Steinkusch stand Fabian Böhnke am Fünfmeterraum so frei, dass er noch ein, zwei Sekunden verstreichen lassen konnte, eher er den Ball ins Netz beförderte.
Fortuna gegen Rhenania: Die großen Derbymomente der Trainer
Mit dem Ergebnis ging es auch in die Pause, Rhenanias Trainer Stefan Thiele, der nach Diskussionen mit dem Schiedsrichter nach dem Ende der Partie noch die Gelb-Rote-Karte sah, wechselte und stellte taktisch um. Das fruchtete. Nur drei Minuten nach Wiederanpfiff egalisierte Niklas Wenderdel den Rückstand, sieben Minuten später erzielte Ben Jansen das 2:1 für die Gäste. „Dann haben wir es verpasst, das dritte und vierte Tor nachzulegen“, ärgerte sich Stefan Thiele. Marco Hoffmann indes befand: „Wir kassieren den Ausgleich zu früh. Wenn das 1:1 später fällt, bleibt das Spiel offener.“
Rhenania-Freistoß führt zum Fortuna-Ausgleich
Rhenania wirkte nun überlegen, die Fortunen steckten aber nicht auf und wehrten sich nach Kräften. Ein misslungener Freistoß der Rhenanen – „den spielen wir so schlecht, dass der Ball noch nicht mal zum Strafraum kommt“, wie Trainer Thiele es analysierte – führte zu einem Konter der Hausherren. Tayyar Cumcu trieb den Ball erst über das ganze Feld und schloss dann nach einem Doppelpass zum 2:2 ab. „So ein Jugendtor darf dir nicht passieren“, ärgerte sich Thiele.
„Interessant, dass Rhenania diesen Respekt vor uns an den Tag gelegt hat“, sagte Fortunen-Coach Hoffmann mit Blick auf die Tabellensituation seiner Mannschaft. Sein Plan, die Offensive des Tabellenführers nicht hinter die eigene Defensivkette zu lassen, ging vor allem in der ersten Halbzeit auf. „Wenn ihnen das gelingt, sind sie bärenstark“.
In den Augen von Stefan Thiele gelang es den Rhenanen zu selten, ihre Qualitäten auszuspielen. „Es fühlt sich an wie eine Niederlage. Aus dem Spiel heraus haben wir wenig zugelassen. Extrem bitter, wenn du den Sack dann nicht zumachst.“
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