Bottrop. Ein A-Junior von Dostlukspor Bottrop prallt heftig mit dem Torhüter zusammen. Partie muss abgebrochen werden. Trainer zieht Konsequenzen:
Eine schwere Verletzung eines Spielers überschattete am Sonntag die Niederrheinliga-Partie der A-Junioren von Dostlukspor Bottrop gegen den KFC Uerdingen. Die Partie musste nach 88 Minuten beim Stand von 2:2 abgebrochen werden. Wenige Stunden später schmiss Ayhan Kirlangic die Brocken hin. Der Trainer poltert gegen Außenstehende.
Mit den Sirenen eines Krankenwagens endete der achte Spieltag bei den A-Junioren in der Niederrheinliga. Bottrops Enes Can war mit Uerdingens Torhüter Eric Ulrich zusammengeprallt. Der junge Abwehrspieler lag erst benommen, dann auch bewusstlos auf dem Sportplatz. Er musste nach langer Behandlung durch den Notarzt ins Krankenhaus gebracht werden.
Im Tumult dieser Szenen hatte Bottrops Tolga Yildirim für eine grobe Unsportlichkeit die Rote Karte von Schiedsrichter Jesco Boin gesehen. Nach einer 20-minütigen Unterbrechung verständigten sich die Bottroper zusammen mit Gegner Uerdingen und dem Schiedsrichter auf einen Spielabbruch.
Ayhan Kirlangic wirft am Montag die Brocken hin
Während Bottrops Spieler wieder auf dem Weg der Besserung ist, erreichte Dostlukspor eine weitere Hiobsbotschaft. Denn Trainer Ayhan Kirlangic erklärte am Montag seinen Rücktritt. Schon während der Ligapartie gegen Uerdingen hatte es zwischen dem Trainer und Außenstehenden an der Seitenlinie geknirscht.
„So kann es einfach nicht weitergehen“, ergriff Kirlangic nach seinem Rücktritt als U19-Trainer das Wort und erhob Vorwürfe gegen ein Klubmitglied von Dostlukspor. „Ich bin der Trainer und ich entscheide gemeinsam mit meinen beiden Co-Trainern, wer spielt und wie gespielt wird. Da will ich mir nicht von außen reinreden lassen.“ Nur mit Unwillen habe er auf das Drängen reagiert, Enes Can einzuwechseln: „Enes war nicht fit, er war lange verletzt und saß nur auf der Bank, um dabei zu sein.“
Kirlangic führte aus: „Nicht nur während der Partie gegen Uerdingen gab es Unstimmigkeiten, die für mich völlig inakzeptabel waren. Auch in den Wochen zuvor kam es immer wieder vor, dass man mir das Spielsystem quasi diktieren wollte. Warum soll ich etwa Jungs aufs Feld schicken, die nicht trainiert haben oder nicht fit sind?“
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Nur widerwillig gab Kirlangic nach und nahm am Sonntag manch den umstrittenen Spielerwechsel vor. Enes Can, der ebenfalls im Zentrum der Diskussionen zwischen Trainer und Vorstand stand, verletzte sich schließlich in der Schlussphase schwer. Der junge Fußballer musste nach langer Behandlung durch den Notarzt ins Krankenhaus gebracht werden, an ein Weiterspielen war nicht mehr zu denken. Kirlangic: „Für den Jungen tut es mir ganz besonders leid. Beide Mannschaften haben sich gemeinsam mit dem Unparteiischen auf einen Abbruch verständigt.“
Teams lieferten sich ein umkämpftes Duell
Vor dem Abbruch hatten sich die beiden Teams ein ausgeglichenes und umkämpftes Spiel geliefert. Devin Yildirim brachte die Bottroper schon in der ersten Minute in Führung. Uerdingen konterte innerhalb von 20 Minuten mit zwei Treffern durch Nahit Bytqi und Torben Wormsbächer. Oguzhan Congiz glich für die Bottroper in der 33. Minute zum 2:2 aus.
Mittlerweile steht fest, dass das Spiel zwischen Dostlukspor Bottrop und dem KFC Uerdingen nachgeholt werden muss. Es wird am Mittwoch, 15. November, erneut ausgetragen. Anpfiff auf dem Kunstrasenplatz des VfB Bottrop ist um 19 Uhr.
Wer dann für die Bottroper an der Seitenlinie steht ist noch nicht klar. „Wir wollen schnell eine gute Lösung für die Jungs finden“, erklärte am Dienstag Club-Boss Nuh Arslan, der das Spiel am Sonntag aus beruflichen Gründen mitverfolgen konnte.
Bei Dostlukspors A-Jugend, die in den zurückliegenden Monaten unter der Leitung von Kirlangic einen kometenhaften Aufstieg durchlebte und auch in der Niederrheinliga anfangs als klarer Außenseiter für Furore sorgte, hakte es schon seit einigen Spieltagen immer wieder.
Kirlangic: „Die derzeitigen Bedingungen sowie die gesamte Art und Weise haben es enorm schwer gemacht.“ Auch der Spielverlauf gegen das Schlusslicht aus Krefeld dürfte demnach nur bedingt zur Zufriedenheit bei den Bottropern beigetragen haben. Statt Aufstiegskampf, von dem Kirlangic zum Saisonstart voller Selbstbewusstsein sprach, muss Dostlukspor derzeit als Tabellenneunter nach unten schauen.
Kirlangic sieht noch einige Optionen in der Trainerbranche
Kirlangic: „Ich bin absolut überzeugt, dass dieses Team die Klasse halten wird. Ich drücke ihnen die Daumen. Es ist sehr schade, da es wirklich tolle Jungs sind und wir uns etwas aufgebaut haben. Ich hätte gerne weitergemacht, aber nicht so.“
Wie es für den 45-Jährigen selbst fußballerisch weitergeht, lässt er zunächst offen. „Ich höre mir gerne alles an. Wie ich mich entscheide, weiß ich aber noch nicht, da ich hier auch Familie habe“, so Kirlangic, der neben einem weiteren Engagement im Jugendbereich auch einen Trainerjob bei einem Seniorenteam als Möglichkeit betrachtet.
„Vielleicht bewege ich mich innerhalb Deutschlands, vielleicht geht es für mich auch wieder ins Ausland. Denkbar wäre auch ein Wechsel in die Türkei, es gab etwa in der Vergangenheit einen losen Kontakt zur Jugend von Fenerbahce Istanbul. Aber da will ich nun nichts überstürzen.“
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