Bottrop. Der Spitzenreiter bringt sich gegen TuB Bocholt nach 2:0-Führung unnötig in Bedrängnis. Erst ein später Geniestreich entscheidet das Spiel:

Der VfB Bottrop hat auch am elften Spieltag seine Hausaufgaben gemacht. Den Heimauftritt gegen TuB Bocholt gestaltete die Elf von Trainer Can Ucar am Sonntagnachmittag erfolgreich, mit 3:1 (1:0) setzten sich die Schwarz-Weißen am Ende durch und verbuchten so bereits den zehnten Saisonsieg.

Damit zeigt sich der VfB als souveräner Tabellenführer für das nunmehr bevorstehende Knallerderby gegen den zweitplatzierten SV Rhenania gerüstet. Gegen Bocholt kam bei aller spielerischen Dominanz jedoch keine hundertprozentige Zufriedenheit auf, sodass sich der Spitzenreiter im Lokalduell wieder entscheidend steigern will.

Dass es gegen den Tabellendreizehnten in der Schlussphase überhaupt noch einmal spannend werden sollte, hatte sich das Ucar-Team selbst zuzuschreiben. „Wir waren die überlegene Mannschaft, haben ein deutliches Plus an Ballbesitz verbucht“, registrierte Ucar zwar, gleichzeitig stellte der VfB-Trainer aber auch ein Defizit in puncto Leidenschaft fest. „Wir waren von der ersten bis zur letzten Minute nicht mit der letzten Überzeugung dabei und hatten nicht so viel Zug zum Tor. Dadurch haben wir gemerkt, wie es im Fußball laufen kann.“

Anschlusstreffer verunsichert den VfB Bottrop

So schienen die Bottroper gegen den TuB über einen langen Zeitraum alles im Griff zu haben, mit 2:0 führten die Gastgeber nach Toren von Delowan Nawzad (14.) und Ahmed Jemaiel (57.) bereits. Doch sechs Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit verkürzten die Bocholter durch einen steilen Pass in die Spitze, den Benjamin Heckers zum 1:2 verwertete. Vergeblich protestierten die Hausherren, die eine vermeintliche Abseitsposition erkannt haben wollten. „Es ist ja klar, dass der Gegner so noch einmal seine Chance wittert und Stimmung aufkommt“, fasste Ucar die finalen Spielminuten zusammen.

Während der VfB jetzt um Ruhe bemüht war, suchten die Bocholter ihre Chance auf den „lucky punch“. Erst ein Geniestreich von VfB-Kapitän Kudret Kanoglu, der tief in der Nachspielzeit die halbe Bocholter Defensive stehen ließ und trocken zum 3:1 abzog, entschied die Partie zugunsten der Bottroper. Ucar: „Das war natürlich richtig stark. Solche Aktionen machen ihn aus.“

Bis zum Gegentreffer lief im Prinzip alles für den VfB, der mit dem Anpfiff der Partie die Regie auf dem Spielfeld übernahm und bereits in der zwölften Minute den ersten Torschrei auf den Lippen hatte, als Yusuf Allouche nach einer butterweichen Flanke durch Kanoglu zum Kopfball kam und den gegnerischen Keeper zu einer Glanztat zwang.

Gegen Rhenania Bottrop ist eine Steigerung nötig

Mit dem nächsten Angriff waren die Bottroper erfolgreicher: Diesmal war es Hussein Solh, der den Ball in die Mitte legte und in Nawzad einen dankbaren Abnehmer fand, der das Leder mit gestrecktem Bein ins Tor schob.

Dass sich die Bocholter aber nicht nur in der eigenen Hälfte versteckten sollten, untermauerten sie in der 51. Minute, als Meriton Arifi aus abseitsverdächtiger Position startete und vor Joel Frenzel auftauchte, der im Kasten aber die Nerven behielt und den Abschluss am Pfosten vorbei lenkte.

Wenig später spielten die Bottroper endlich wieder einen ihrer Angriffe konsequent aus, als nach einem gewonnenen Zweikampf im Mittelfeld der Ball auf Ahmed Jemaiel durchgesteckt wurde, der aus halblinker Position zum 2:0 ins lange Eck schlenzte (56.).

Danach sollte an der Parkstraße bis zu den finalen Spielszenen, die der Partie noch einmal neues Leben einhauchten, nicht viel passieren. Ucar: „Im Endeffekt haben wir unsere Aufgabe gelöst und die Punkte geholt. Gegen Rhenania wollen wir uns aber wieder entscheidend steigern.“

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