Warbeyen. Dass ausgerechnet der Schiedsrichter durch eine Unsportlichkeit auffiel, verschlug Marcel Dietzek beim 3:1 gegen den VfR Warbeyen II die Sprache:
Mit einem 3:1-Sieg bei der starken Reserve des VfR Warbeyen bleiben die Fußballerinnen von Rhenania Bottrop auch im fünften Spiel siegreich, konnten ihr Konto auf 15 Punkte ausbauen und den Platz an der Tabellenspitze festigen.
„Das war ein wichtiges Spiel heute und ein wichtiger Sieg“, brachte es Marcel Dietzek, Trainer des Bottroper Vorzeigeteams, kurz und bündig auf den Punkt. Gerade hatte Schiedsrichter Werner Boßmann, der sich während des Spiels eine emotionale Entgleisung leistete, das Spiel beendet. Die Freude und Erleichterung bei Spielerinnen und Verantwortlichen war unverkennbar. In der zweiten Hälfte hatten die Weiß-Blauen in Unterzahl alles gegeben und sich schlussendlich selbst belohnt.
Doch nun von Anfang an: Zur ungewöhnlich frühen Anstoßzeit um 11 Uhr mussten die Rhenania-Frauen von Minute eins hellwach sein, denn hier standen Gegnerinnen auf dem Platz, die die taktisch und spielerisch gute Schule des Warbeyener Frauenfußballs auf dem Spielfeld umzusetzen wussten und die alles daran setzten, den Tabellenführerinnen ein Bein zu stellen.
Matchplan von Rhenania Bottrop geht auf
Und die Rhenanen gingen das Spiel mit der nötigen Spannung und Konzentration an. Der Matchplan von Dietzek war klar: die eigenen Stärken konsequent durchdrücken, den Gegner und den Ball laufen lassen, mit guten, schnellen Kombinationen vor das Tor kommen, aber bei Gelegenheiten auch einmal das Mittelfeld mit langen Bällen überbrücken.
Doch auch die Schwarz-Weißen hatten ihre Spielidee und störten den Spielfluss der Favoritinnen immer wieder mit aggressivem Forechecking und schnellen Bällen in die Spitze. So entwickelte sich ein intensives Spiel mit leichten Feldvorteilen für die Gäste, die in der 33. Minute verdient mit 1:0 in Führung gingen. Torschützin Celine Baschek.
Schiedsrichter zeigt dem Publikum den Mittelfinger
Mit diesem Resultat ging es in die zweite Halbzeit, in der die Aufregung dann groß war. Schiedsrichter Werner Boßmann hatte zuvor den ausgestreckten Mittelfinger in Richtung des Publikums gezeigt, eine Geste die Rhenania-Coach Marcel Dietzek sehr erzürnte.
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„Also dass ein Schiedsrichter sich so etwas erlaubt, das geht gar nicht. Das habe ich in all den Jahren als aktiver Fußballer und Trainer noch nie erlebt, dass ein Unparteiischer derart aus der Rolle fällt. Hier haben heute zwei Teams mit sehr jungen Spielerinnen gespielt, da fehlen mir schon ein bisschen die Worte, wie hier die Verantwortung für Fairplay und Umgang miteinander vergessen wurde“, machte Dietzek keinen Hehl aus seiner Empörung.
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Nach der ganzen Aufregung war es gut, dass sich mit Anpfiff der zweiten Hälfte der Fokus der Aufmerksamkeit wieder auf das Spielfeld verlagerte, wo in der 48. Minute Sandra Ehrhardt für das beruhigende 2:0 für die Bottroperinnen sorgte. Doch der VfR gab sich nicht geschlagen. Das junge Warbeyener Team versuchte weiter alles und belohnte sich mit dem Anschlusstor durch Jaqueline Hörst (68.).
Drohte das Spiel jetzt zu kippen? Nein, denn die Antwort kam prompt, Laura Buczkowski (71.) stellte den alten Abstand wieder her. Kurz darauf musste Lea Siemes nach unglücklicher Zweikampfführung mit Gelb-Rot vom Platz. Eine harte Entscheidung. Die letzten 20 Minuten versuchte Warbeyen noch einmal alles, Rhenania hielt dagegen, hatte ebenso noch Torchancen durch Konter. Am Ende blieb es bei einem verdienten 3:1 für Rhenania. Jetzt konnte trotz aller Aufregung erst einmal richtig gejubelt werden.
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