Bottrop. Trotz erheblicher Personalsorgen steht Rhenania in Runde zwei des Niederrheinpokals. Gegen Tusa 06 Düsseldorf waren 120 Minuten notwendig.

Die Fußballerinnen des SV Rhenania Bottrop lieferten sich in der ersten Runde des Niederrheinpokals ein furioses Duell mit der DJK Tusa 06 Düsseldorf und gewannen nach kräfte- und nervenzehrenden 120 Minuten verdient mit 4:3 (1:0, 2:2). Das Team von Marcel Dietzek verdiente sich mit diesem Erfolg eine ganz besondere Prämie.

„Wir wussten, es kommt mit Tusa ein schwerer Brocken, und wir hatten und haben so viele Verletzungsprobleme. Aber auch wenn bei uns ganz klar ist, dass die Meisterschaft Priorität hat, war es ganz wunderbar zu sehen, wie erleichtert, wie unglaublich froh die Spielerinnen nach dem Abpfiff waren. Morgen gibt es kein Training, da geht es in die Eisdiele“, verriet der SVR-Übungsleiter.

Die Vorzeichen der Partie waren für die Gastgeberinnen nicht die besten. Die Gäste aus Düsseldorf spielten in der vergangenen Saison um den Aufstieg in die Regionalliga. Sie reisten zudem mit 19 Spielerinnen Im Blankenfeld an und machten deutlich: Dieser Wettbewerb ist uns wichtig.

Auf Bottroper Seite war die Vorbereitung von Verletzungssorgen geprägt. „Wir haben nicht einmal mit derselben Mannschaft spielen können und konnten unser Programm nur mit großer Unterstützung aus unserer Zweiten durchziehen. Für dieses Spiel hatte ich erstmals 13 Spielerinnen aus unserem Kader dabei, dazu noch zwei aus unserer Reserve. Trotzdem war klar: Das wird hier ganz schwer.“

Celine Baschek schießt Rhenania Bottrop in Führung

In der Tat wurde der Bottroper Landesligist vor einige Aufgaben gestellt - Tusa begann sehr stark. Doch der heimische Trainer- und Betreuerstab sprach den Spielerinnen immer wieder Mut zu. Mit Erfolg: Mit jeder Spielminute wurde die Rhenania sicherer und zuversichtlicher. Ein Übriges tat der Führungstreffer von Celine Baschek, die die Vorarbeit von Celina und Laura Buczkowski in der 14. Minute mit einem Volleyschuss aus kurzer Tordistanz verwertete.

Die Gastgeberinnen bekamen nun mehr Kontrolle über Spiel und Gegner. Die wenigen Unsicherheiten in der Defensive bügelten sie gemeinschaftlich aus und sie konnten den knappen, aber verdienten Vorsprung in die Halbzeitpause bringen.

In der 58. Minute sprach Norbert Otto den Gästen einen Strafstoß zu - zum Unverständnis der Bottroperinnen. Dietzek war nach dem Spiel noch hörbar verärgert. „Da gab es gar keinen Kontakt, wenn so etwas Elfer ist, dann ist jede Berührung im Strafraum ein Strafstoß.“ Bhageschree Modha vollstreckte ungerührt zum Ausgleich.

Doch direkt der nächste Angriff brachte die Rhenania wieder in Front. Nach einem Doppelpass zwischen Laura Buczkowski und Celine Baschek traf Celina Buczkowski zum 2:1. Das Spiel blieb ereignisreich: In der 74. Minute nahm Aleksandra Kocjan einen Pass in die Schnittstelle auf und legte den Ball an der herausgeeilten Tusa-Torhüterin vorbei. Kim Stricklan stoppte die Rhenanin unsportlich, sah dafür die Rote Karte.

Düsseldorf nutzt in der Schlussminute einen Strafstoß

In der Schlussphase ereilte die Bottroperinnen doppeltes Pech. Zunächst scheiterte Jillien Munzel, die ihr erstes Spiel nach ihrem Kreuzbandriss machte, an der gegnerischen Torhüterin. Nach dem folgenden Gegenangriff entschied Otto erneut auf Strafstoß für Düsseldorf - wieder zum Unmut der Gastgeberinnen. Anggie Wittkowski nutzte die Gunst des Augenblicks und erzielte das 2:2 (90.): Verlängerung!

Rhenania Bottrop gegen Tusa 06 Düsseldorf.
Rhenania Bottrop gegen Tusa 06 Düsseldorf. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Und das Momentum war nun aufseiten der Tusa. Modha erzielte nur zwei Minuten nach dem Anpfiff das Düsseldorfer 3:2. Doch die Rhenania kam zurück. In Minute 103 tankte sich Baschek in den Strafraum und an mehreren Gegenspielerinnen vorbei und markierte den Ausgleich. Als die Kräfte mehr und mehr schwanden, hatte die Rhenania die nötigen Körner mehr: Laura Buczkowski schloss in der 107. Minute zum 4:3-Endstand ab.

„Der Spielverlauf am Ende der regulären Spielzeit war sicherlich nicht gut für den Kopf, dann kommt noch der Führungstreffer für Düsseldorf nach zwei Minuten Verlängerung. Was die Mannschaft danach geleistet hat, ist so großartig, darauf kann sie stolz sein. Es war ein Sieg, der Kraft gekostet hat, aber auch ein Sieg, der großartig für die Moral ist“, meinte Dietzek abschließend.

Rhenania Bottrop gegen Tusa 06 Düsseldorf.
Rhenania Bottrop gegen Tusa 06 Düsseldorf. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde
Rhenania Bottrop gegen Tusa 06 Düsseldorf.
Rhenania Bottrop gegen Tusa 06 Düsseldorf. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde
Rhenania Bottrop gegen Tusa 06 Düsseldorf.
Rhenania Bottrop gegen Tusa 06 Düsseldorf. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

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